Starke Wuchsleistung: Beim Zuwachs übertrifft die Douglasie alle heimischen Baumarten © Weißenbacher
Im Hinblick auf den Klimawandel sprach Kohnle der Baumart ein hohes Adaptionspotenzial zu. Nach Versuchen mit unterschiedlichen Pflanzzahlen ergab sich die höchste Wertleistung bei der geringsten Ausgangsbaumzahl von 1000 Bäumen. Daher empfahl Kohnle, den Waldbauern, maximal 2000 Bäume/Hektar zu setzen, was auch die Gefahr der Douglasienschütte deutlich verringere. Bei den 100 bis 150 Z-Bäumen empfahl Kohnle dringend eine Wertästung.
Bei der Herkunftswahl waren sich die Experten einig, dass die grüne Küstenform viridis gegenüber der blauen Inlandsherkunft glauca zu bevorzugen ist. Ing. Lambert Weißenbacher, BFW, erzählte von Versuchen in Deutschland, wonach die beste Herkunft im Alter 100 einen Erlös von 13.000€/ha erzielte, während bei der schlechtesten Herkunft dagegen 13.000€/ha Verlust zu beklagen waren.
Mit 335.000Vfm beträgt der Anteil am Vorrat der Wälder in Österreich weniger als 0,2%, sagte Dr. Michael Englisch, BFW, in seinem Vortrag. Dabei ist eine Abnahme der Verbreitung von West nach Ost zu erkennen. Für die Douglasie problematisch könnte seiner Meinung nach die im Großteil Österreichs vorherrschenden Temperaturschwankungen >17,5 C/J sein.
Freud und Leid
Kein Lärchenholz: Das durch den rosa-rötlichern Farbton bestechende Douglasienholz vor dem Sägewerk Riegler ist noch ein seltener Anblick in Österreich © Riegler
Ins gleiche Horn stieß Komm.-Rat Josef Riegler von Riegler Sägewerk und Holzhandel, Bad Kreuzen. Während die Anzahl der Sägewerke in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen sei, habe sich sein Betrieb dank der Douglasie halten können.
Die Hälfte seines Jahreseinschnitts von 12.000fm macht die Douglasie aus, wobei die Rundholzversorgung, aus Österreich schwierig ist. Zu 50% ist Riegler daher auf Holzlieferungen aus dem Ausland angewiesen. Nach anfänglichen Absatzschwierigkeiten hat es Riegler geschafft, sich einen Markt aufzubauen und seine Kunden von der Holzart zu begeistern. Eine Verdopplung des Einschnitts von Douglasie wird angestrebt.
Die große Unbekannte
Vielseitig verwendbar: Douglasien-Exponate unter anderem von geriffelten Terrassenböden, Glattkantbrettern und Leimbinder (v. re.) © Forstassessor Peter Liptay
Als Pluspunkte nannte er den schönen rötlichen Farbton des Kernholzes, der sich mit einer Holzfeuchte von maximal 40% leicht trocknen lasse. Riegler lobte die Formstabilität, Haltbarkeit auch im Außenbereich sowie die Festigkeit als Konstruktionsholz.
Zu beachten sei für den Säger die hohe Rohdichte und Gewicht, was zu hohen Transportkosten führe. Das Holz müsse mehrmals durch die Entrindungsmaschine, um es von der groben Borke zu befreien. Beim Einschnitt ergebe sich höherer Verschleiß von Maschinen und Sägeblättern. Eingeschnitten im heimischen Gatter werden vor allem Stärkeklassen zwischen 3a und 5b zu Kanthölzern oder Brettern.
Flächenanteile/Vorrat der Douglasie
Frankreich: 2,9% (427.000ha)Deutschland: 1,7% (179.000ha)
Baden-Württemberg: 2,8% (36.425ha)
Bayern: 0,6% (13.882ha)
Schweiz: 0,2% (811.000Vfm)
Tschechien: 0,2%
Österreich: <0,2% (335.000Vfm)