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Sehr gefragter Klassiker bei Koller Forsttechnik: der SKA-1Z mit optionaler Funkfernsteuerung und Zugseilklemme © DI Antonio Fuljetic

Tradition verpflichtet

Ein Artikel von DI Antonio Fuljetic | 01.12.2008 - 10:06
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Sehr gefragter Klassiker bei Koller Forsttechnik: der SKA-1Z mit optionaler Funkfernsteuerung und Zugseilklemme © DI Antonio Fuljetic

Uns geht es zugegeben überraschend gut”, eröffnet Roland Fürst, Verkäufer beim Traditionsunternehmen Koller Forsttechnik, Kufstein, das Holzkurier-Gespräch. „Die Hochlagen sind nach den Stürmen im Frühjahr noch nicht geräumt und international erfahren wir ebenfalls eine gute Nachfrage nach unseren Geräten.”
Neben Chile, wo das Unternehmen seit Jahrzehnten aktiv ist, planen die Kufsteiner nach zehn Jahren Abwesenheit den Markt-Wiedereintritt in Nordamerika und insbesondere in den USA im März des kommenden Jahres. „Die Amerikaner werden tendenziell mehr späte Durchforstungen und Abräumungen machen müssen - hier sehen wir unsere Chance. Unsere robusten Produkte mit einem guten Image in der Branche haben hervorragende Ansatzmöglichkeiten, denn es sind über 100 Koller-Geräte erfolgreich in den USA im Einsatz. Wir haben eine lange Tradition in der Forsttechnik-Branche, diese verpflichtet uns zu hoher Qualität.” In Europa sieht Fürst besonders in Osteuropa noch Potenziale, deshalb äugeln die Tiroler nach Rumänien.

Geschäft läuft gut

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30 Jahre Einsatz ist keine Seltenheit bei Koller-Geräten: nach einer Instandhaltung geht es wieder zum Einsatz, berichtet Verkäufer Roland Fürst © DI Antonio Fuljetic

In den Hallen des Unternehmens herrscht rege Betriebsamkeit, denn es gilt, innerhalb von maximal sechs Monaten angebaute Kippmastgeräte mit Prozessoren herzustellen. „Zurzeit läuft das Geschäft, doch wie sich die allgemeine Rezessionsangst auf uns auswirken wird, müssen wir abwarten.“
Bei den Kippmasten erfährt der Betrieb einen Trend in Richtung Anhängergeräte. Besonders im Export schätzen die Kunden, dass das Zugfahrzeug gewechselt werden kann. Auch bei Waldgenossenschaften sieht man Potenziale, denn hier wird auf Flexibilität hohen Wert gelegt. Hierzu bietet das Unternehmen den Anhänger K306 und K501 für Bergauf- und Bergabbringung (10 m-Mast). „Der K306 ist technisch auf dem neuesten Stand und wurde mit längeren Seilen ausgestattet, was eine wirtschaftliche Seilrückung bis zu 890 lfm bei 9 mm Zugseilstärke ermöglicht. Das Tragseil hat 16 mm Stärke und eine Länge von 840 lm“, informiert Fürst. Das Gerät wird vom Getriebe unabhängig über ein Pumpenverteilergetriebe angetrieben. Der Motor läuft Kraftstoff sparend unter 1500 Umdrehungen pro Minute.
Der Gebirgsharvester K507 erfreut sich ebenfalls einer regen Nachfrage. Gerade vor der Betriebsführung wurde ein Gerät an die Freiburger Landesforstverwaltung ausgeliefert. Mit der Zustellung beginnt auch die Einschulung des Personals, das nach einmonatigem Einsatz in der Bergaufbringung noch einmal separat in die Bergabbringung professionell eingeführt wird. „Das Kraftpaket“ bei Koller ist der K702, der ebenfalls bergauf- sowie bergab rücken kann. Für den Export nach Süd- und Nordamerika werden die Typen K602 und K701 gefertigt.
Koller bietet sechs Seilkrantypen an: für die Bergaufbringung den SKA 1 und SKA 2,5 sowie für Bergauf- und Bergabbetrieb den USKA 1,5 und USKA 2,5. Das Angebot komplettieren die Motorausspuler MSK 3 als Universalseilkran und MSK10 für Bergaufbetrieb. Für alle Geräte stehen Funkfernsteuerungen zur Verfügung, die ein bequemes Steuern des Laufwagens ermöglichen. „Vor kurzem hatten wir einen Laufwagen, der 30 Jahre auf dem Buckel hatte. Nach der Instandhaltung holte ihn der Unternehmer für den nächsten Einsatz ab“, schildert Fürst.

Flexibilität und Produktvielfalt

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Anhängergeräte werden immer beliebter, sei es im Export oder bei Waldgenossenschaften © DI Antonio Fuljetic

„Zu unseren Stärken zählt die Flexibilität in Bezug auf das Erfüllen von Kundenwünschen und die Produktvielfalt“, versichert Fürst. Koller bietet 30 verschiedene Maschinentypen an, die individuell an den Kunden angepasst werden. Dies war der Grund, warum Koller 2005 zum Forstausrüster des Jahres gekürt wurde.

Normenaufwand steigt

Mit dem Einsetzen der neuen internationalen Abgasrichtlinien passte Koller sein Motorensortiment an. Dies bedurfte jedoch eines großen planerischen Zeitaufwands, denn das gesamte System musste adaptiert werden. Schon in den kommenden Jahren werden die Normen wieder verschärft, was den Betrieb, insbesondere bei so kurzen Abständen, fordert. Hinzu kommen die unterschiedlichen Gewichtsvorschriften und maximalen Fahrzeuglängen, die weder in Österreich noch in der EU einheitlich sind.