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Bayern-Flagge © Holzkurier

„Könnten jeden Festmeter zweimal verkaufen“

Ein Artikel von Forstassessor Peter Liptay | 19.07.2010 - 10:52
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Bayern-Flagge © Holzkurier

„Auf Rekordniveau bewegt sich der Rundholzpreis im Landkreis Freyung-Grafenau im bayerischen Wald“, teilen Xaver Hartinger und Michael Grapentin, die Geschäftsführer der Waldbauernvereinigung (WBV) Freyung-Grafenau, mit. Die Holzpreise steigen derzeit stetig – sehr untypisch für das Sommerhalbjahr, heißt es in der Passauer Neuen Presse online. 

„Der Holzmarkt erlebt einen Nachfrageboom wie seit 20 Jahren nicht mehr. Zuletzt erzielten wir diese Preise vor den Orkanen Vivien und Wiebke 1990“, erinnert sich Albert Pauli, stellvertretender Forstbetriebsleiter und Holzverkaufsleiter am Forstbetrieb Neureichenau. „Wir könnten aber momentan jeden Festmeter, den wir einschlagen, zwei Mal verkaufen. Mit unserem Jahreseinschlag sind wir schon jetzt bis Juni 2011 komplett ausverkauft. Für Frischholz werden 85 bis über 90 €/fm pro Festmeter geboten. Aus dem Privatwald erzielt man für kurzfristige Lieferungen sogar noch höhere Preise.“ Die nachhaltige Holznutzung verbietet jedoch strikt, den Einschlag zu erhöhen, heißt es.


Holzpreis wird nicht in den Himmel steigen

Angespannt ist die Situation für die meisten Sägewerke. Max Gattermann sen. vom Röhrnbacher Sägewerk: „Frischholz ist Mangelware. Da müssen wir in der Produktion schon Einschränkungen vornehmen.“ Gattermann glaubt, dass sich derzeit nicht viele auf den Euro verlassen und den Baum darum lieber noch stehen lassen. „Die Rundholzpreise sind so geklettert, da kommen wir mit unseren Schnittholzpreisen gar nicht mehr hinterher“, berichtet Gattermann.

Aufgrund des sehr hohen Preisniveaus und der schlechten Versorgungslage der Nadelholzsäger rät die WBV dazu, bald mit der Planung für den Einschlag im Herbst zu beginnen. „Man sollte nicht ewig warten und es darf auch nicht davon ausgegangen werden, dass der Holzpreis weiter in den Himmel wächst“, sagt Hartinger.