Interforst_Harvester.jpg

Entrindung: das im Test befindliche Harvesteraggregat © Fabian Pöschel

Interforst München

Rasante Wegepflege und Drohnen als Überflieger

Ein Artikel von Fabian Pöschel | 14.05.2018 - 12:59
Interforst_Drohne.jpg

Drohneneinsatz im Hochgebirge: hier bei der Evaluation einer Windwurffläche

Inwieweit kann Digitalisierung den Arbeitsprozess im Wald erleichtern? Dies ist eine der am häufigsten diskutierten Fragen in der Forstbranche. Die Interforst gibt Ausstellern die Möglichkeit, nicht nur in diesem Bereich Neuerungen vorzustellen. 

Monitoring und Forstinventur

Der Drohneneinsatz wird derzeit heftig diskutiert. Zwischen Schutz der Privatsphäre und nützlichem Hilfswerkzeug sind die Argumente angesiedelt. Bei der Forstinventur oder dem Monitoring von Windwurfereignissen ist der Drohnengebrauch effizient. Gerade in komplizierten topografischen Lagen kann man dem fliegenden Gefährt einiges abgewinnen. Innerhalb einer Minute sind 7 ha Land abgeflogen und gefilmt. Aufgenommene Daten lassen sich vielfältig verarbeiten. Derzeitige Anwendungsgebiete liegen in der Forstinventur, der Schätzungen von Schadholzanfall oder der Evaluierung des Waldzustandes. Welche modernen Technologien es in diesem Segment gibt, erfährt der Interessierte auf der Interforst.

Interforst_Wegepflege.jpg

Wegepflege: Der TH 3.8 ermöglicht die Wegepflege in zwei Überfahrten © Fabian Pöschel

Neue Erkenntnisse in der Holzernte

Die Haupteinkunftsquelle für Forstbetriebe ist und bleibt die Holzernte. Um Ernteverfahren nachhaltig zu gestalten, spielt neben der Leistung ebenfalls der bestandesschonende Umgang eine große Rolle. Für nährstoffschwache Standorte und zur Borkenkäferprävention entwickelten Harvesterhersteller in Zusammenarbeit mit dem Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik (KWF) spezielle Aggregate. Diese ermöglichen es, entnommene Stämme vor Ort und unverzüglich zu entrinden. Eine Längswalze, verleiht dem im Aggregat befindlichen Stamm einen Drall und ermöglicht die Rotation im Harvesterkopf. Steilere Entastungsmesser sind in der Lage, die Rinde vom Stamm zu schälen. Im Test sind zurzeit drei Harvester-aggregate. Momentan untersuchen verschiedene Institutionen die geernteten Stämme hinsichtlich ihrer Eigenschaften.

Häufig sind es Kleinunternehmen, welche – geleitet von Lösungsansätzen für ihren eigenen Betrieb – Innovationen entwickeln. Der Forstbetrieb Thomae, spezialisiert auf Wegepflege, ist einer von ihnen. Mithilfe einiger Modifikationen des Wegepflegegerätes R2 ist das Unternehmen in der Lage, in nur zwei Überfahrten das Profil eines Forstweges zu erneuern. Die Weiterentwicklung weist ein drittes Schild auf. Die ersten beiden Schilde hobeln das Parkett ab, während das dritte Schild das abgehobelte Material gleichmäßig verteilt. Unter dem Namen TH 3.8 startet momentan die Serienproduktion.

Erstmals Deutscher Waldpreis

Die meisten Besucher aus dem Ausland kommen naturgemäß aus Österreich. Dies nimmt die Interforst zum Anlass, einen Ländertag auszurufen. Referenten aus dem Nachbarland berichten über ihre Erfahrungen und laden zum Diskutieren ein. Der Kongress „Forstwirtschaft im Wandel“ ist heuer im Ticketpreis enthalten, sodass jeder Besucher daran teilnehmen kann. Zu guter Letzt wird auf der Interforst zum ersten Mal der Deutsche Waldpreis in drei Kategorien vergeben: „Forstunternehmer des Jahres“, „Förster des Jahres“ und „Waldbesitzer des Jahres“. Onlinetickets sind ab sofort verfügbar.