Die rumänischen Behörden haben am 28. September in Bukarest und an 16 weiteren Orten 146 Hausdurchsuchungen bei namentlich nicht genannten Unternehmen und Privatpersonen sowie Ermittlungen wegen des Verdachts der Geschäfte mit dem Handel von illegal geschlägertem Holz durchgeführt. Dabei wurden seitens der Justizbehörden unter anderem auch Vorwürfen der Steuerhinterziehung, Geldwäsche und der Unterschlagung nachgegangen und eine Vielzahl an Beweismitteln, wie Laptops, Mobiltelefonen, Speichermedien bis zu genehmigungspflichtigen nichttödlichen Waffen sowie Geld beschlagnahmt.
Im Zuge der Ermittlungen wurden zwei Unternehmensgruppen im Nordosten Rumäniens im Department Suceava kontrolliert, welche im Verdacht stehen seit 2019 illegale Handlungen im Forstsektor durchzuführen. Dabei wurden die Behörden auch bei dem OSB- und Spanplattenwerk Egger Romania in Radauti vorstellig. Der Egger-Mutterkonzern in St. Johann in Tirol betonte gegenüber dem ORF sowie dem Nachrichtenmagazin Profil, dass es weder gegen den Konzern, noch seinem Tochterunternehmen sowie deren Mitarbeitern seitens der rumänischen Justiz Vorwürfe gebe. „Konkret verdächtigen die rumänischen Behörden diverse Holzzulieferer, die unter anderem Egger beliefern. Im Rahmen der Hausdurchsuchung sei Egger aufgefordert worden, Informationen zu den jeweiligen Geschäftsbeziehungen herauszugeben – nämlich Lieferverträge, Lieferscheine, Rechnungen und Übernahmeprotokolle. Diese Unterlagen sind an die Behörden übergeben worden“, erklärte Egger in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber dem ORF.
Im vergangenen Jahr hat die rumänische Wettbewerbsbehörden im Zuge von Ausschreibungen im Holzeinkauf zu illegalen Marktabsprachen Bußgelder von knapp 27 Mio. € verhängt. Die österreichischen Unternehmen Egger, Kronospan sowie HS Timber haben den Strafzahlungen zugestimmt (Millionenstrafen für österreichische Holzunternehmen).