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Quelle: Österreichische Bundesforste © holzkurier.com

INTERVIEW 

ÖBf 2023: Holzverkauf positiv

Ein Artikel von Gerd Ebner | 28.02.2024 - 08:49

Die Preisschwankungen waren besonders im Schadholzhotspot Oberkärnten spürbar, wo die Preise von etwa 117 €/fm auf 80 €/fm im Herbst fielen. Gruber hebt hervor, dass Südösterreich 2023 erhebliche Mengen an Schadholz zu verzeichnen hatte, insbesondere aus dem Forstrevier Obervellach im Mölltal mit 40.000 fm. In die Bekämpfung des Borkenkäfers investierten die ÖBf fast 7 Mio. €.

Rigorose Käferbekämpfung

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ÖBf-Vorstand Andreas Gruber © ÖBf/Lukas Beck

Gruber betont die Effektivität der Maßnahmen gegen den Schädling, insbesondere im Waldviertel, wo es gelang, den Käfer innerhalb von drei Jahren einzudämmen. Trotz einer herausfordernden Lage in Oberkärnten und in der Obersteiermark wird jeder als Käferbaum identifizierte Stamm geerntet, was 2023 etwa 55 % der gesamten Ernte von 1,9 Mio. fm ausmachte.

Die ÖBf zeichnen sich durch ihre Zuverlässigkeit in der Lieferung aus, selbst in Monaten mit hoher Nachfrage. Gruber unterstreicht die Bedeutung von fortschrittlicher Technologie und sorgfältiger Koordination der zwölf Forstbetriebe für die Lieferpräzision, was zu guten Preisen und Erlösen führt. Das Unternehmen versteht sich als Holzversorger, nicht nur als -lieferant.

2023 verdiente man im Holzverkauf

Für 2023 meldet Gruber ein eindeutig positives Ergebnis im Forst/Holz-Bereich, eine Fortsetzung des Aufwärtstrends von 2022 (Anmerkung: das erste positive Jahr seit mehreren Jahren). Zukünftige Pläne umfassen eine Vornutzungsoffensive, um die Wälder vielschichtiger und artenreicher zu gestalten. Dies beinhaltet die Ausbildung eigener Mitarbeiter als Ergänzung zu den Dienstleistern und die Erhöhung der Anzahl der Seilkrane, wofür 4 bis 5 Mio. € in den kommenden drei bis fünf Jahren vorgesehen sind.

In den Schadgebieten Oberkärntens setzt man auf eine ausgeklügelte Jagdstrategie zur Förderung der Naturverjüngung, unterstützt von 50 angestellten Jägern insgesamt bei den ÖBf. Gruber sieht den höheren Vornutzungsgrad als Mittel, die Stabilität der Waldbestände zu stärken. Zusätzlich werden gezielte waldbauliche und forstliche Maßnahmen gesetzt, um einen möglichst artenreichen Bestand zu erreichen. Gruber prognostiziert, dass die Erntemengen in zehn Jahren ähnlich wie heute sein werden, da der Waldumbau sehr langsam voranschreite.

CO₂ oder Holzverkauf?

Abschließend äußert sich Gruber zu den langfristigen Perspektiven der CO₂-Speicherung und des Holzverkaufs. Trotz des Aufbaus der CO₂-Speicherung im Wald, etwa durch Moorschutz, ist Gruber überzeugt, dass „die Bioökonomie ein zentraler Bestandteil des Klimaschutzes ist. Und dafür werden wir auch in Zukunft unser Wälder nutzen und Holz zur Verfügung stellen“.