Ein Borkenkäferbefall erfordert rasches Handeln. Bislang liefern Fallen auf speziellen Monitoringflächen Anhaltspunkte für die Gefahrenlage. Zeitlich und räumlich lassen sich die Daten aber nur bedingt auf die gesamte Waldfläche übertragen. Ein Berechnungsmodell der FVA soll nun genau das ermöglichen.
„Die größten Borkenkäferschäden in Südwestdeutschland gehen vom Buchdrucker aus“, berichtet Dr. Markus Kautz, Fachgebietsleiter für Borkenkäfer an der FVA. Mithilfe des Modells PHENIPS-Clim kann fortan der Entwicklungsstand der Art flächendeckend prognostiziert sowie Schwärmaktivität und Generationenanzahl können genauer beschrieben werden. Darüber hinaus lassen sich langfristige Simulationen unter zukünftigen Klimabedingungen durchführen und Risiken veranschaulichen. Die Ergebnisse sollen Forstbetriebe und Waldbesitzende im Borkenkäfermanagement unterstützen.
Grundlage für das Modell sind flächendeckende Wetterdaten. Daraus werden Zusammenhänge modelliert, die zuvor experimentell ermittelt wurden – insbesondere die Abhängigkeit der Käferentwicklung von der Temperatur. Die Vorhersagen erscheinen täglich für die jeweils kommenden sieben Tage. Die User können so aktuelle Informationen einholen, an denen sie ihr Borkenkäfermanagement ausrichten, informiert die Forschungsanstalt. Das Modell der FVA liefert Vorhersagen für Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saarland.
Link zum Borkenkäfer-Portal der FVA
Vergleichbares Tool in Österreich:
Borkenkäfer-Dashboard von BOKU und BFW (Testversion)