Geschäftsführer/Besitzer: Jean-François Rime
Betriebsleiter: Fernand Feiereisen
Mitarbeiter: 100
Umsatz: 28 Mio. sfr (2000), 30 Mio. sfr (2001)
Zertifikate: ISO 9002 (1998), ISO 14001 (2002), Q-Label (erster in CH)
Einschnitt: 120.000 fm/J(2001); 150.000 fm/J (2002)
Leimholz: 8000 m³/J
Schnittholzverwertung: 80% in eigene Weiterverarbeitung
Umsatzverteilung: Leimholz 40% (keilgezinkte Kanteln, Lamellenholz, Platten); Profilholz 20% (Oberfäche für innen/außen; Täfer, Leisten), Handelsprodukte 15%, Schnittholz 15%
Kunden: Holzhandel
Auslieferung: 7 eigene LKW für die gesamte Schweiz
Handelspartner: Pinus, Karlsruhe/D; Paloheimo, Vantaa/Fin; Pfeifer, Imst
Der großzügige Rundholzplatz täuscht die Holzindustrie liegt nahe dem Stadtzentrum von Bulle © Ebner
Dazwischen befinden sich mehrere Produktionshallen, in denen die Schweizer Paradeholzindustrie eine breite Palette an Holzprodukten erzeugt.Neue Besitzer, ehrgeizige Zielsetzung. Ausgangspunkt des Unternehmens war das Gatter-Sägewerk Despond in Bulle, das die Familie Rime 1978 erwarb. Mit der Geschäftsführung von Jean-François Rime begann die Sägewerkserneuerung. Den gezielten Ausbau der Weiterverarbeitung startete man mit Eintritt von Fernand Feiereisen in das Unternehmen.
Den Einschnitt modernisierte man mit einer Gatter-Spaner-Einheit von Linck, Oberkirch/D. Mit dieser Kombination schnitt man zuerst 30.000 fm/J. Eine Blockbandsäge erledigt den Spezialeinschnitt von Holz stärker 55 cm.
Nach Einbau einer modernen Doppelwellen-Nachschnitt-Kreissäge (MKV), einer vollautomatischen Besäumeranlage und einer Schnittholzsortieranlage schuf man den Grundstein für weiteres Wachstum.
Im Vorjahr verarbeitete Rime bereits 120.000 fm, doch sind sämtliche Anlagen schon auf die nächste Ausbaustufe ausgerichtet: den Einbau der Doppelwellenkreissäge CSMK, die im August anlaufen wird. Produktionsziel für 2002: 150.000 fm.
Gatter mit Spaner, Nachschnittsäge im Hintergrund so arbeitet man noch bis Juli, dann kommt eine CSMK-Doppelwellenkreisäge © Ebner
Mit der CSMK als flexible Hauptmaschine wird man sich rascher auf die Aufträge einstellen können. „Die Änderung der Kundenansprüche - immer kurzfristiger, immer kleinere Lose - war der Hauptbeweggrund für die Umstellung”, erläutert Rime.Breite Produktpalette. Treu bleibt man der Produktbreite: Klotzbretter in höchster Qualität von der Bandsäge, Rohhobler, Kanthölzer, Rift-Kanteln von der Hauptlinie. Diese Ware benötigt Despond für Weiterverarbeitung, BSH-Lamellen erzeugt man für den Weiterverkauf.
An der Schnittholzsortierung (25 Boxen) wird eine erste Qualitätsentscheidung getroffen. Oberste Prämisse: hobelfähig oder nicht. Diese kann sich im weiteren Produktionsfluss aber noch mehrmals ändern.
Das ist schnell erklärt: bei Despond sind insgesamt sechs Weinig-Hobelautomaten installiert. Jedem ist ein gewisses Produkt zugeteilt: einer etwa für Leisten, der nächste für Profil- bretter. Diesen Maschinen ist vielfach eine Bearbeitungsmaschine vorgelagert - etwa eine Aufteilsäge. An all diesen Stationen erfolgt jeweils noch eine Nachsortierung, so dass Verwendungszweck oder Qualität immer angepasst werden können.
Despond ist ein reines Linck-Sägewerk Einschnittmaschinen, Mechanisierung (Bild), Besäumautomat sowie Schnittholzsortierung © Ebner
Die detaillierte Einteilung hebt die Wertausbeute und gibt Sicherheit. Rime: „Gegenwärtig verarbeiten wir viel Sturmholz. In unserem Kanton wurden sieben Jahreseinschläge geworfen. Mit unserem Sortiersystem können wir Holz ohne Risiko für die Kunden nutzen. Sollte im Sommer Käferholz anfallen, lässt sich dieses - etwa an der Trennbandsäge - so aufteilen, dass man die nicht befallenen Holzbereiche noch nutzen kann.”
Sturmholz wird Despond bis zum Herbst bekommen. Dazu wird ein Nasslager am Firmengelände errichtet. Daneben baut man ein neues Schnittholzlager.
Hand in Hand mit dem Wachstum des Einschnitts stieg zwangsweise auch die Menge der Anfallsortimente. Um diese nutzen zu können, baute man 1986 ein Leimholzwerk. Einschichtige Massivholzplatten und Leimhölzer bis 6 m Länge werden produziert.
Im Laufe der Zeit hat sich produktseitig manches geändert. Beliebt sind derzeit etwa lamellierte Fensterhölzer mit dauerhaften Holzarten wie Iroko an der bewitterten Seite.
Eine Hauptproduktgruppe von Despond sind die Profilhölzer. Vierseitig bearbeitet bietet man diese in insgesamt 80 Profilen an, auf Wunsch Oberflächen behandelt.
Leisten sind in allen Formaten erzeugbar und werden größtenteils auch auf Lager gehalten im Bild der stolze Schichtleiter Gremion © Ebner
„Der Handel ist leider nur noch selten bereit, größere Mengen auf Lager zu legen, so kommen Minilieferungen zustande”, ist Rime unzufrieden.
Profilleisten werden in Bulle ebenfalls erzeugt. Hier reicht das eigene Schnittholz nur zum Teil, der Rest muss zugekauft werden. Auch bei den Leisten gilt: es gibt nichts, was es nicht gibt - sogar Minileisten mit 1 mal 1 cm werden gefertigt.