Sägerestholz

Ein Artikel von Administrator | 20.09.2001 - 00:00
Bei der Verwertung von Sägerestholz spürt die süddeutsche Sägeindustrie den Wegfall von Großabnehmern. „Nach und nach wird unser Rohstoff zum Entsorgungsproblem”, bedauerte der Vorsitzende der Holzbörse Sulzberg, Peter Fickler, bei seiner Analyse am 11. September zum herbstlichen Saisonauftakt. Es müssten neben stofflicher schnellstmöglichst neue, auch thermische Verwendungsmöglichkeiten realisiert werden.Herbstbelebung bleibt aus. „Der Absatz von Schnittholz war bis Ende August gut, jedoch zeichnet sich keine der früher üblichen Herbstbelebungen ab”, bestätigt Sägeverbands-Geschäftsführer Dr. Veit Welsch düstere Aussichten.
Die bisherige konjunkturelle Sonderstellung des Holzbaus beginnt zwischenzeitlich zu bröckeln: Der Rückgang von Baugenehmigungen für 1- und 2-Familienhäuser ist bei den Sägewerkern deutlich zu spüren. Auch für den Beginn das kommenden Jahres rechnet Welsch mit keiner Besserung.Höchste Rundholzpreise europaweit. In Deutschland werden europaweit die höchsten Rundholzpreise bezahlt. Diese sind nach Ansicht von Welsch hausgemacht und unter anderem bei den hohen Lohnnebenkosten und „Strangulierungen” der Sägewerke, wie höhere Strom- und Feuerversicherungskosten, zu suchen.
Die Regierung müsste seiner Meinung nach durch Zinssenkungen und einer damit einhergehenden Kostenentlastung für das Bauwesen gegensteuern.
Durch das zu lange gelagerte Sturmholz drängt mehr und mehr minderqualitatives Holz auf den Markt.Starkholz wurde zu lange gehortet. „Nicht die Säger haben ein Problem mit Starkholz, sondern der Forst”, so Welsch. In der Vergangenheit wurden die als wertvoll erachteten dimensionsstarken Bäume als Kapitalanlage im Wald belassen, heute muss das daraus gewonnene Holz in vielen Fällen wegen eines faulen Kerns oder Verfärbungen in niedrigere Klassen sortiert werden. Durch den verstärkten Einsatz von Leimholz sind starke Holzdimensionen nicht mehr so gefragt, wie früher.
Welsch schlägt 2b als Leitsortiment mit dem höchsten Preis vor. Schwach- und Starkholz müssten dementsprechend günstiger angeboten werden.