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UPM-Geschäftsführer Kari Anttilainen ließ es sich nicht nehmen, zur Eröffnungsfeier nach Steyrermühl zu kommen © Ebner

Unikat

Ein Artikel von Administrator | 10.09.2002 - 00:00
Steyrermühl ist anders - als einzige Papierfabrik in Österreich wird auch ein Sägewerk betrieben. Und was für eines: 18 Mio. € wurden in eine Profilierlinie, ein Hochleistungssortierwerk und eine Sägehalle investiert. Mit dieser Konstellation fügt man sich passend in den Schoß der seit dem Vorjahr neuen Konzernmutter UPM-Kymmene, Helsinki/FI.
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UPM-Geschäftsführer Kari Anttilainen ließ es sich nicht nehmen, zur Eröffnungsfeier nach Steyrermühl zu kommen © Ebner

Teil im Weltkonzern. Die Neueröffnung des Sägewerkes erfolgte am 6. September in Anwesenheit der Konzernspitze der 5. größten Holzindustrie der Welt (Umsatz 9 Mrd. €/J), des oberösterreichischen Landeshauptmannes sowie prominenten Zulieferern und Kunden. Für Komm.-Rat DI Hans-Michael Offner, Präsident der Europäischen Organisation der Sägewerke (EOS) und Fachverbandsvorsteher der Sägeindustrie Österreichs, beweist es die Dynamik der Sägeindustrie, dass nach 20 Jahren Laufzeit das Werk komplett neu errichtet wurde.
Zu einem Zeitpunkt, als andere Papierfabriken ihre Sägewerke zusperrten, entschloss sich Dir. DI Hubert Judmayr zum umgekehrten Weg. Er begann mit der Schnittholzproduktion. 2 Umstände kamen ihm zupass: die neue Zerspaner-Technik und die Bindung der zahlreichen Holzlieferanten. Erste war damals und ist heute untrennbar mit dem Namen Linck, Oberkirch/DE, verbunden. Den zahlreichen Waldbesitzern wollte man vor 20 Jahren anbieten, sämtliches Holz abkaufen zu können.
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Ausgelegt für 500.000 fm Jahreseinschnitt – die Hochleistungs-Profilierlinie © Ebner

Magnet für Durchforstungsholz. Judmayr: „Auch mit der spätere Gründung der Einkaufsgemeinschaft Frischholz wollen wir einen Anspruch ganz klar stellen. Wenn es in Oberösterreich, Südböhmen oder Ost-Bayern eine Durchforstung gibt, so muss Steyrermühl die 1. Abnehmer-Adresse sein.” Das gelang: Mit Anlaufen der neuen Linie (Kapazität: 500.000 fm/J) benötigt Frischholz pro Jahr nun 1,5 Mio. fm. Verarbeitet wird diese Menge in der Säge beziehungsweise in den Papierfabriken SCA Laakirchen und UPM Steyrermühl.
Steyrermühl-Facts
Investition: 18 Mio. €
Einschnitt: 500.000 fm/J
Stämme: 10 bis 30 cm Durchmesser, 3 bis 5 m Länge
Schnittholz-Verkauf: 70% Österreich, 25% Italien, Deutschland, Tschechien
Schnittholz-Verkauf-Verwendung: Vollholzplatten, Verpackung, Leimbinder, Hobelware, Schalung
Hackgut, Wärme, Euros. Den Vorteil, als Papiererzeuger ein Sägewerk zu betreiben, unterstrich Walter Pillwein, Vorstandsvorsitzender UPM Steyrermühl: „Wir bekommen Top-Hackschnitzel in immer gleicher Qualität. Die Rinde wird zur Wärmerzeugung genutzt - und last-but-not-least: Das Sägewerk war in den 2 Jahrzehnten immer profitabel.”
Die Wirtschaftlichkeit unterstrich auch Geschäftsführer DI Josef Kothbauer in seiner Ansprache: „Unser Anspruch ist es, zu den effektivsten Sägewerken Europas zu zählen.” Die Einbettung in den UPM-Konzern erfolgt über die United Sawmills. Dazu gehören 10 Sägewerke mit einer Gesamtkapazität von 2,5 Mio. m³/J. Deren Verkaufsapparat steht nun auch für die Steyrermühl Produktpalette offen.
Umgekehrt nutzt UPM das Know-how der Oberösterreicher etwa im Verkauf nach Italien. Dieser erfolgt nun zu einem Gutteil über Steyrermühl-Vertrauensleute.
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Bedienkabine der neuen Linck-Linie – 1 Mann reicht zur Steuerung und Kontrolle © Ebner

Entscheidungen vor Ort. Was Außenstehende an der neuen Struktur auffällt, fasste der DI Dr. Georg Erlacher so zusammen: „Dezentralisierung ist der richtige Weg - die Verantwortung muss vor Ort bleiben.”
Finnland und Österreich erwirtschaften zusammen 32% der europäischen Schnittholzproduktion - „Beide sind also Big-Player in dieser Branche”, eröffnete der UPM-Konzernchef Kari Anttilainen.
Aus diesem qualifizierten Munde war es für die Verantwortlichen in Steyrermühl sicher auch angenehm zu hören, dass Anttilainen dem Sägewerk hinsichtlich Effizienz eine Spitzenposition in der europäischen Holzbranche zubilligt. Entscheidungen vor Ort. Was Außenstehende an der neuen Struktur auffällt, fasste der DI Dr. Georg Erlacher so zusammen: „Dezentralisierung ist der richtige Weg - die Verantwortung muss vor Ort bleiben.”
Finnland und Österreich erwirtschaften zusammen 32% der europäischen Schnittholzproduktion - „Beide sind also Big-Player in dieser Branche”, eröffnete der UPM-Konzernchef Kari Anttilainen.
Aus diesem qualifizierten Munde war es für die Verantwortlichen in Steyrermühl sicher auch angenehm zu hören, dass Anttilainen dem Sägewerk hinsichtlich Effizienz eine Spitzenposition in der europäischen Holzbranche zubilligt.