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Jeder Trocknungsaufgabe gewachsen: Das modulare Trocknungsmanagement MB4000 © Mühlböck

Mit Harmonie

Ein Artikel von Administrator | 13.11.2002 - 18:15
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Umfangreiche Auswertemöglichkeiten mit MB4000 © Mühlböck

Wo für viele Trocknungssteuerungen der Funktionsumfang endet, kann unser modulares Trocknungsmanagement MB4000 seine Stärken ausspielen”, so Geschäftsführer Ing. Kurt Mühlböck, Eberschwang.
Das Hirn jeder Trockenkammer ist die Steuerung. Darum sei es wichtig, dass diese erweiterbar ist. Aufbauend auf einer Grundversion von MB4000, die die Standardaufgaben der Holztrocknung bewältigen kann, besteht die Möglichkeit einer Ankopplung von verschiedenen Programm-Modulen.
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Jeder Trocknungsaufgabe gewachsen: Das modulare Trocknungsmanagement MB4000 © Mühlböck

Energiepotenziale nutzen. Da die Holztrocknung energieintensiv ist, hat Mühlböck Werkzeuge geschaffen, um alle Einsparpotenziale nutzen zu können.
Das seit Jahren erprobte und ständig verfeinerte Intellivent regelt die Ventilatoren so, dass der Stromverbrauch bei gleicher Trocknungsqualität und -zeit minimiert wird. „Die Einsparung liegt bei bis zu 50% und rechnet sich innerhalb kurzer Zeit”, erklärt Mühlböck. Auf der Stromrechnung macht sich auch der Preis für die bereitgestellte elektrische Energie bemerkbar. Als Grundlage dient dabei die maximal aufgetretene Leistungsspitze im Jahr, unabhängig von der Grundlast.
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Kammerstatus auf einen Blick © Mühlböck

Teure Stromspitzen reduzieren. Der von den Oberösterreichern neu entwickelte Energiemanager IntelliPeak-E senkt teure Stromspitzen unter Bedachtnahme auf die betrieblichen Bedürfnisse des Sägewerkes. Die elektrische Grundlast wird dabei so variiert, dass Leistungsspitzen am Einspeise-Punkt ausgeglichen werden.
Die Leistungsreduktion erfolgt koordiniert und unter Rücksicht auf den aktuellen Trocknungsstatus jeder einzelnen Kammer. Die Eingriffe sind nur kurzzeitig: Die Trocknung wird nicht verzögert, die Leistungsspitzen und die damit verbundenen Kosten jedoch gesenkt.
Mühlböck gewährleistet, dass mit den beiden MB4000-Modulen Intellivent und IntelliPeak-E alle Energiesparpotenziale genutzt werden können - ohne an Qualität und Durchsatz einzubüßen.
Kesselausfälle kosten Geld. Der Stillstand von Trockenkammern in Folge eines Kesselausfalles verursacht Kosten, kann die Qualität negativ beeinflussen und gefährdet Liefertermine. Auch dafür hat Mühlböck eine Lösung erarbeitet: Der Energiemanager IntelliPeak-T als Modul von MB4000 überwacht einerseits den Heizkessel als Wärmelieferant und andererseits die Trockenkammern als Abnehmer.
Die automatische Erkennung von Engpässen, sei es durch nasses Brennmaterial oder durch zu hohe Nachfrage an Energie, sowie die trocknungsgerechte Aufteilung der vorhandenen Wärme ist die Aufgabe von IntelliPeak-T. Damit wird ein Trocknungsstillstand in allen Kammern durch Überlastungen des Heizkessels unterbunden und eine konstante Auslastung ermöglicht.
Mühlböck-Facts
Gründung: 1982
Geschäftsführer: Kurt und Marianne Mühlböck
Mitarbeiter: 170
Umsatz: 30 Mio. €/J
Produkte: alle Lösungen für die Holztrocknung
Export: 60% weltweit
Robuste Steuerung. Die Plattform MB4000 Basic ist eine robuste und modulare Industrie-Steuerung der neuen Generation. Die patentierte Holzfeuchtemessung mit einzigartiger Messbereichsumschaltung ermöglicht eine genaue Bestimmung der Holzfeuchte. Sie ist Standard in jeder Trockenkammer von Mühlböck.
Das umfangreiche Meldungs- und Informationssystem ist besonders hilfreich, um im Trocknungsprozess frühzeitig Abweichungen zu erkennen.Gemeinsame Überwachung. Die 2. Ausbaustufe stellt die MB4000 PC dar. Hier kann der Bediener bis zu 40 Trockenkammern gleichzeitig überwachen und auswerten. Unterstützung erhält er durch den Trocknungs-Assistenten, der die Führung automatisch übernimmt - quasi ein Autopilot für die Trocknung.
Die Ausgabe von Sicherheitshinweisen bei kritischen Einstellungen schließt Fehlbedienungen weitgehend aus. „Umfassende Auswerte- und Dokumentationsmöglichkeiten sind ebenso selbstverständlich wie die Netzwerkfähigkeit und die Fernbedienung über ein Modem”, so Mühlböck.
Zusätzliche Sicherheit und Komfort biete die Verwendung der kabellosen Holzfeuchtemessung. Durch Wegfall der Messleitungen entfällt die Gefahr eines Kabelbruchs und der damit verbundenen Fehlmessung.Hohe Farbansprüche. Sind gleichmäßig helle Holzfarben gewünscht, sind niedrige Trockentemperaturen unter 28° C auch bei Außentemperaturen über 30° C erforderlich. „IntelliCool, das Temperaturüberwachungsmodul der MB4000, stellt diese hohe Anforderung mit einer entsprechenden Kammerauslegung sicher”, erläutert der Geschäftsführer.
Sind hohe und gleichmäßige Endfeuchten gefragt, wird die Dualtrocknung eingesetzt. Das Softwaremodul Dual ermöglicht konfigurierbare Wechselklimata zur Minimierung der Endfeuchtestreuung, insbesondere bei hohen Ziel-Feuchten.
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Fast alle Bretter in der Toleranz © Mühlböck

Gelieferte Intelligenz. Streuung in der Endfeuchte ist auch Thema bei der Trocknung von Nadelholz in Großraum-Anlagen. Da Nadelholz meist über das ganze Jahr geschnitten wird, ist die Streuung der Holzfeuchte bei nassem Holz wesentlich größer. Endfeuchten werden höher gewählt - das spart Trocknungszeit und -kosten. In einem umfangreichen Forschungsprojekt hat Mühlböck die Einflussfaktoren und deren Bedeutung für die Verteilung der Endfeuchten ermittelt. Die Messreihen haben ergeben, dass die primären Einflussfaktoren
-die Anfangsfeuchte zwischen 28 und 210% und
-die gleichzeitige gleichmäßige Abtrocknung der gesamten Charge
sind. Aus diesen Erkenntnissen wurde ein neuartiges Zonenkonzept entwickelt - das Harmoniesystem.
Die Trockenkammer wird in bis zu 10 Zonen eingeteilt und seperat in Klima und Temperatur geregelt. Am Beginn der Trocknung wird in den einzelnen Zonen die mittlere Holzfeuchte errechnet. Jene mit der höchsten Holzfeuchte ist die Leitzone, die übrigen werden je nach Ergebnis nachgeführt.
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Prinzip des Harmonie-Systems © Mühlböck

Geringe Endfeuchtestreuung. Die Zone mit dem nassesten Holz trocknet am schnellsten, alle anderen entsprechend ihrer Anfangsfeuchte langsamer. Das Harmoniesystem führt dazu, dass bis zum Fasersättigungspunkt die mittleren Holzfeuchten zum großen Teil zusammengeführt werden. Somit reduziert sich die Endfeuchtestreuung auf ein Minium, heißt es seitens des Herstellers.Einsatz bestätigt. Das Harmoniesystem wurde erstmals bei Hasslacher Drauland, Sachsenburg, eingesetzt (sh. Holzkurier Heft 44, S. 12). Nach 9 Monaten Betrieb kann eine erfreuliche Zwischenbilanz gezogen werden. Bei der Endfeuchtestreuung wurde eine Verbesserung um über 50% gegenüber konvetionellen Systemen erzielt. Hasslacher erreichte eine geringere Untertrocknung und damit weniger Risse und Verzug.
Erhebliche Kostenreduktion durch Optimierung. Durch die Reduktion der Konditionierung und den Entfall von Nachtrockenzeiten zum Ausgleich der ungleichmäßigen Feuchteverteilung wird die gesamte Trocknung schneller abgewickelt. Auch bei der maximal benötigten Heizleistung wurde eingespart.
„Aus diesem Beispiel ist erkennbar, dass durch intelligente Lösungen Trocknungskosten erheblich gesenkt werden können”, ist Geschäftsführer Mühlböck überzeugt.