Vom Duden als „dauerndes Zusammenleben zu gegenseitigem Nutzen” definiert, erfährt der Begriff Symbiose seine hölzerne Anwendung in der engen wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen dem traditionsreichen Bauholz-Sägewerk Lehmann und dem angeschlossenen Abbundzentrum Rombach, beide Oppenau/DE. Seit fast 10 Jahren funktioniere die Kooperation sehr erfolgreich, betont Sägewerksleiter Helmut Lehmann: „Das Sägewerk bringt seinen langjährigen Kundenstamm ein und erhält dafür eine bestimmte Abbundkapazität auf 4 modernen Hundegger-Abbundzentren, Hawangen/DE, zugesichert.” Immerhin: Mit 65.000 fm Jahreseinschnitt und 2 Standorten ist der badische Säger einer der Größten in der Region.Seefahrer-Latein. Auch durch die ständige Mitgliedschaft bei der Schliffkopf-Runde, in der rund 100 süddeutschen Bausäger ihre Marketing-Anstrengungen bündeln, hält Lehmann sein Schiff auch bei aktuell rauer wirtschaftlicher See in Deutschland auf Kurs - im Gegensatz zu anderen Sägen der Umgebung.Finalproduktion. Während in dem seit 140 Jahren bestehenden Starkholz-Sägewerk in Oberarmerbach/DE Kabeltrommeln gefertigt werden, produziert Lehmann am Standort Oppenau Riffelbohlen und Dachstühle jetzt immer häufiger aus Douglasie. „Das nach der Trocknung harte Douglasien-Kernholz hat sich auch ohne Imprägnierung bei Anwendungen speziell im Garten bewährt”, berichtet der Baden-Württemberger. Dafür nimmt er auch kürzere Standzeiten der Hobellinien von Weinig, Tauberbischofheim/DE, in Kauf.
KVH schlägt zurück. Dem von den Schliffkopf-Sägern gemeinsam forcierten MH-Massivholz erwächst derzeit starke Konkurrenz von seiten der KVH-Produzenten, gibt Lehmann zu. Weiteres Handicap: Die angeforderten Spezialsortimente für auf 15% ±3% getrocknete MH-Ware seien dann oft nur mit Verzögerung lieferbar.Maximale Flexibilität. 1990 übernahm Lehmann das Sägewerk in Oppenau nach einem Brand und stattete es neu aus. Die vergleichsweise kurzen Verstellzeiten und ein damit noch flexiblerer Einschnitt waren für den Sägewerksleiter die Kriterien für die Entscheidung zugunsten der Spaner-Quadro-Bandsägenlinie. Diese bewältigt Durchmesser bis 50 cm Zopf. Bei Blochen bis 20 cm Schnitthöhe und 7 m Länge kommt eine Nachschnitt-Kreissäge von EWD für 5-stielige Schnitte zum Einsatz.Manipulation über Kopf. Bewährt habe sich der vor 1 Jahr installierte Portalkran für die Rundholzmanipulation, so Lehmann. Für großindustrielle Zwecke ausgelegt, manipuliert er Bloche punktgenau und dazu noch zeit- und platzsparend. Der wohlgeordnete asphaltierte Rundholzplatz mit einer Entrindungsstation von EWD scheint ihm recht zu geben.
Preisdruck in Standardsortimenten, Außenstände, hohe Transportkosten, strukturelle Anpassungsprobleme - viele Sägen im Schwarzwald sind heute gehörig unter Druck. Die Traditionssäge in Oppenau gehört aber offenbar zu jenen, die sich bislang erfolgreich behaupten.
Preisdruck in Standardsortimenten, Außenstände, hohe Transportkosten, strukturelle Anpassungsprobleme - viele Sägen im Schwarzwald sind heute gehörig unter Druck. Die Traditionssäge in Oppenau gehört aber offenbar zu jenen, die sich bislang erfolgreich behaupten.
Schnell und flexibel: Spaner-Quadro-Bandsägenlinie von EWD bewältigt Durchmesser bis 50 cm Zopf © Spannlang
Mitarbeiter: 28
Einschnitt: 65.000 fm/J
Technik: Spaner-Bandsäge, Nachschnitt-Kreissäge, 3 Frisch-/Abluft-Trockenkammern, 1 Imprägnieranlage, 2 Hobel- und Profilierzentren
Produkte: MH-Massivholz, Bauholz, Brett- und Blockware, Latten, Dachstühle, Kabeltrommeln
Holzarten: Fichte, Tanne, Douglasie