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Teilnehmer des Holzwerkstoffkurses in Hamburg © privat

Platten-Produktionen

Ein Artikel von DI Dr. Marius Barbu | 29.09.2005 - 00:00
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Teilnehmer des Holzwerkstoffkurses in Hamburg © privat

Erstmals hat die International Wood Academy (IWA) in Zusammenarbeit mit der Universität Hamburg/DE und Applikatio, ein auf die Holzwirtschaft spezialisierter Dienstleister, einen Trainingskurs zur Holzwerkstofftechnologie durchgeführt. Der Kurs hatte zum Ziel, Spezialisten aus der Holzwerkstoffindustrie weiterzubilden. Die 20 Teilnehmer der ersten Seminarserie vom 5. bis 17. September waren Vertreter von Anlagenbauern, Rohstofflieferanten, Plattenproduzenten und Universitäten.Aufbereitung und Versorgung. Als Themen während des Workshops wurden von der spezifischen Rohstoffaufbereitung und Versorgungsproblematik für die Plattenindustrie über die spezialisierten Technologien und immer leistungsfähigeren und automatisierten Produktionsanlagen bis zu verschiedenen Fertigungsverfahren und Umweltaspekten behandelt. Anlagenproduzenten wie Binos, Büttner, Dieffenbacher, GreCon, Homag, Hymmen, Maier, Metso, Pallmann, Siempelkamp sowie Vertreter der Plattenproduzenten Krono, MDF-Hallein und Nordboard haben die bisherigen Erfahrungen und Erwartungen der Industrie präsentiert.
Schlussfolgerungen der Vorträge und Diskussionen:
 • Die Verknappung der Rohstoffqualität und Mengen wird in kurzer Zeit in Europa zum Einsatz von neuen (vorhandenen) Technologien für die Holzaufbereitung führen. Die Anwendung von Recyclingholz und Verwertung von Nebenprodukten zur Erzeugung hochwertiger Späne und Fasern werden sich trotz zusätzlichem Energieverbrauch und Investitionen verbreiten.
 • Das Preisniveau der Zusatzstoffe wie Leim und den dazugehörigen Additiven wird aufgrund der hohen Ölpreise ebenfalls ansteigen und zur Erhöhung der Herstellungskosten führen. Aufgrund des steigenden Drucks Richtung leistungsfähigeren Platten mit gleichzeitig niedrigeren Emissionen werden die Leimproduzenten rasche Entwicklungsschritte forcieren.
 • Die Anlagen für die Plattenerzeugung erreichen jährlich neue Dimensionen, die noch vor zehn Jahren schwer vorstellbar waren. Hohe Produktionsgeschwindigkeiten (90 m/min), enorme Pressenlängen (70 m) und fortgeschrittene Prozesssteuerungen führen zu erhöhten Anlagenkapazitäten und Produktqualitäten. Die Anpassung an spezifische Produktanforderungen und die Auswahl der richtigen und nicht nur günstigen Varianten können den Betreibern viele Nebenkosten und Unzufriedenheiten ersparen.
 • Online-Mess-Systeme zur Veranschaulichung verschiedener Prozessparameter in Echtzeit können die Automatisierung der Prozesse vervollständigen und zu konstanter Qualität der Platten auch bei den üblichen Anlagenschwankungen führen. Neue Messtechniken und Sensorengenerationen ermöglichen die Erfassung von Informationen über wichtige Materialeigenschaften mit einem höheren Vervollständigkeitsgrad, bei der Diagnose und Simulation von Prozessteilen unterstützend wirken können.
 • Umweltfreundliche Veredelung der Platten und leichte Bauweise der Möbel mit einer definierten Lebensdauer und dadurch vereinfachtes Recycling können in Verbindung mit den neuen Entwicklungen bald realisiert werden.
 • Aus europäischer Sicht ist eine Erhöhung der Jahresproduktionen von Spanplatten und Sperrholz nicht mehr zu erwarten. Dafür steigt die MDF- und insbesondere die OSB-Platten Produktion aufgrund der neuen Bauweise von Möbel und Wohnungen. Weltweit wird sich die Plattenproduktion nach der Aufhebung der Rohstoffknappheit nach Südostasien (insbesondere China, das den ersten Platz der Möbelerzeugung erreichen wird) verlagern.Informationen zum geplanten Holzwerkstoffkurs 2006: International Wood Academy, Dr. Heiko Thömen, info@woodacademy.com, Tel: + 49 (0) 40-73962-603, www.woodacademy.com