Michael Freiherr von der Tann, Präsident des Hessischen Waldbesitzerverbandes, Friedrichsdorf im Taunus/DE © Dr. Stefan Peters
Der Anteil des im Ausland realisierten Umsatzes belief sich auf 32,1% (858,9 Mio. €) und verdeutlicht nach Wegelts Worten die Abhängigkeit deutscher Säger vom Export. Dies gelte insbesondere für gehobeltes Nadelsowie Buchen-Schnittholz - für diese Sortimente stellten die USA wichtigstes Exportland dar. Hier jedoch sanken die Baubeginne jüngst zwischen 7 und 10% sowie auch die Preisniveau ab.Energieholz brummt. Für die bisher eher marginal als Restholz bezeichneten Sägenebenprodukte verzeichnete der Verband erhebliche Preissteigerungen: So legte der Preisindex für Holzhackschnitzel (gegenüber dem Basisjahr 2000 mit einem Wert von 100) zwischen August 2005 und August 2006 von rund 96 auf knapp 120 zu. Sägespäne und Holzpellets stiegen im gleichen Zeitraum von 83 auf 93 - Ergebnis eines „dramatischen Anstiegs der Preise für Energie aus fossilen Quellen.
30% in 15 Monaten. In genau diese Richtung dürften sich auch die Preise für das deutsche Leitsortiment (Fichte Güteklasse B/EWG, Stärkeklasse 2b/3a) bewegen: Wegelt prognostizierte nach einem durchschnittlichen Preis für 2005 (58 bis 62 €/fm) sowie gegenwärtig zwischen 68 und 72 €/fm ein Niveau von 75 €/fm für 2007. Zugleich übte Wegelt pauschale Kritik am Bekunden nordwestdeutscher Landesforstverwaltungen, unter Verweis auf die Nachhaltigkeit in der nächsten Saison weniger Holz einschlagen zu wollen.Marketing ausgewogen? Bedingt durch die forstlichen Verwaltungsreformen in den Bundesländern Niedersachsen, Hessen und Nordrhein-Westfalen seien kleine und mittlere Sägewerker durch „gravierende personelle Veränderungen benachteiligt und große bevorzugt worden. Wegelt empfahl den Sägern, sich hier aktiv einzubringen und vermehrt mit privatem Waldbesitz zusammenzuarbeiten. Die Situation beim Laubholz hingegen bezeichnete Wegelt als „schwieriger: Während er für die Buche einen „Angebotsund Preisdruck auf ausländischen Märkten verzeichnet, sei die Nachfrage für Eichen-Schnittholz „günstiger.
Auf Wachstumskurs. Auf Basis von Vollerhebungen der Sägeindustrie 1999/2001 und 2005 sowie zusätzlichen Stichproben analysierte Dr. Christian Sörgel vom Zentrum für Holzwirtschaft, Arbeitsbereich Ökonomie der Holzund Forstwirtschaft an der Universität Hamburg die Kapazitätsentwicklung in der Sägeindustrie.
Demnach schnitten 2005 in Deutschland 2451 Sägewerke 37,2 Mio. fm ein, davon 92,5% Nadelholz und 7,5% Laubholz. Während der Bedarf an Stammholz zwischen 2002 und 2005 um insgesamt 7,3 Mio. fm anstieg, setzt sich dieser Trend fort. Gehen alle publizierten Bauvorhaben tatsächlich an den Start, so steigt der Stammholzbedarf bis Ende 2008 auf 44,8 Mio. an - wächst die Branche bis dahin auch weiter zu, wird sie 50,1 Mio. fm nachfragen. Laut Bundeswaldinventur stehen bis 2007 60 Mio. fm/J sowie zwischen 2008 und 2012 68 Mio. fm/J nachhaltig zur Verfügung.Revolution der Forstwirtschaft. Prof. Dr. Andreas Schulte vom Institut für Landschaftsökologie der Universität Münster/DE verglich die im Bundesland Nordrhein-Westfalen verfügbare sowie benötigte Dendromasse (Waldund Sägeresthölzer). Demnach stehen hier mit theoretisch 1,82 Mio. tatro sowie nachhaltig 1,17 Mio. tatro „überraschend wenig zur Verfügung. Den Bedarf für 1,28 Mio. Holzfeuerungsanlagen bezifferte Schulte auf 0,83 bis 1,43 Mio. tatro. Nordrhein-Westfalen importiere demnach erhebliche Mengen an Energieholz. Zusammen mit weiter ansteigendem Bedarf von Holz für stoffliche, energetische und auch chemische Nutzung könne der Preis für fossile Rohstoffe die Weltforstwirtschaft revolutionieren.Frisches Äquivalent. Auf Basis einer Kalkulation lohne es sich für Waldbesitzer bereits ab einem Preis von 30 US-$/Barrel Rohöl, Buchen-Industrieholz nicht für stoffliche, sondern energetische Verwendung anzubieten. In einer - von ihm so bezeichneten - „Tabelle des Schreckens präsentierte Schulte für Kiefernsägeholz einen Schwellenwert von 50 US-$/Barrel und für Fichtensowie Buchen-Stammholz 60 sowie 80 US-$/Barrel. Perspektivisch könnte auf weltweit einheitlichen Holzmärkten der Raumoder Festmeter vom „Barreläquivalent abgelöst werden.
Demnach schnitten 2005 in Deutschland 2451 Sägewerke 37,2 Mio. fm ein, davon 92,5% Nadelholz und 7,5% Laubholz. Während der Bedarf an Stammholz zwischen 2002 und 2005 um insgesamt 7,3 Mio. fm anstieg, setzt sich dieser Trend fort. Gehen alle publizierten Bauvorhaben tatsächlich an den Start, so steigt der Stammholzbedarf bis Ende 2008 auf 44,8 Mio. an - wächst die Branche bis dahin auch weiter zu, wird sie 50,1 Mio. fm nachfragen. Laut Bundeswaldinventur stehen bis 2007 60 Mio. fm/J sowie zwischen 2008 und 2012 68 Mio. fm/J nachhaltig zur Verfügung.Revolution der Forstwirtschaft. Prof. Dr. Andreas Schulte vom Institut für Landschaftsökologie der Universität Münster/DE verglich die im Bundesland Nordrhein-Westfalen verfügbare sowie benötigte Dendromasse (Waldund Sägeresthölzer). Demnach stehen hier mit theoretisch 1,82 Mio. tatro sowie nachhaltig 1,17 Mio. tatro „überraschend wenig zur Verfügung. Den Bedarf für 1,28 Mio. Holzfeuerungsanlagen bezifferte Schulte auf 0,83 bis 1,43 Mio. tatro. Nordrhein-Westfalen importiere demnach erhebliche Mengen an Energieholz. Zusammen mit weiter ansteigendem Bedarf von Holz für stoffliche, energetische und auch chemische Nutzung könne der Preis für fossile Rohstoffe die Weltforstwirtschaft revolutionieren.Frisches Äquivalent. Auf Basis einer Kalkulation lohne es sich für Waldbesitzer bereits ab einem Preis von 30 US-$/Barrel Rohöl, Buchen-Industrieholz nicht für stoffliche, sondern energetische Verwendung anzubieten. In einer - von ihm so bezeichneten - „Tabelle des Schreckens präsentierte Schulte für Kiefernsägeholz einen Schwellenwert von 50 US-$/Barrel und für Fichtensowie Buchen-Stammholz 60 sowie 80 US-$/Barrel. Perspektivisch könnte auf weltweit einheitlichen Holzmärkten der Raumoder Festmeter vom „Barreläquivalent abgelöst werden.
VDS Nord-Facts
• gegründet: 1999 per Fusion der ehemaligen Landesverbände Schleswig-Holstein, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen• Mitgliedsbetriebe: 250
• 1. Vorsitzender: Rechtsanwalt Hermann Wegelt
• Geschäftsführer: Rechtsanwalt Rolf Burdack