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Waschmaschine für Hobelköpfe: gemeinsame Entwicklung von ICA und Ledinek © Ledinek

Saubere Werkzeuge

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler | 06.09.2006 - 07:31
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Waschmaschine für Hobelköpfe: gemeinsame Entwicklung von ICA und Ledinek © Ledinek

Bis die Werkzeuge in Sägewerken und Hobelwerken endlich sauber sind, haben viele Hände lange daran gearbeitet. Meist müssen in den Betrieben die Auszubildenden Hobelköpfe, Segmente, Fräser und Wellen von Hand schruppen, weil keine Maschinen dafür zur Verfügung stehen, ist man bei Ledinek, Maribor/SI, und ICA, Wismar/DE, überzeugt. Selbst qualifizierte Schleifereien bestätigen diesen allgemeinen Missstand in vielen Holzbearbeitungsbetrieben.
Es gibt zwischenzeitlich aber schon Reinigungssysteme für Hobelwellen und Hobelköpfe die über Nacht selbst ohne Lösungsmittel, nur mit 60° C warmem Wasser, die normalen Verharzungen und Verunreinigungen beseitigen können.

Waschmaschine für Werkzeuge. Nur hartnäckigeren Verkrustungen, wie besonders bei stark harzhaltigen Hölzern (Kiefer), konnte man bisher meist nur mit intensiveren, grob mechanischen Methoden und Lösungsmitteln zu Leibe rücken. Jetzt gibt es von ICA, die für Ledinek auch schon die neue Hobelkopf-Schleifmaschine mit Messsystem auf den Markt gebracht hat, eine Weiterentwicklung: eine Waschmaschine für Hobelköpfe und Wellen, kombiniert mit einer leistungsstarken Ultraschallreinigungsspule. ICA erzeugt diese Anlagen speziell für Ledinek.
Das Grundprinzip und der Grundkörper der Waschmaschinen bleiben dabei erhalten:
• Großes Wasserbad mit Tanksystem
• Wasserumlauf mit Pumpe und Filter
• Verstellbare Wellenaufnahme für verschiedene Werkzeugdurchmesser und Längen
• Stufenlose Drehzahlregelung für die Reinigungskörper
• Zeitsteuerung

Ledinek hat sich zusammen mit ICA und dem Werkzeug-Hersteller Taflo, Wismar/DE, verstärkt den verschiedenen Randproblemen und Nebeneffekten, die die Bearbeitungsqualität negativ beeinflussen, angenommen und systematisch nach Verbesserungen gesucht.
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Verharzter Zustand der Welle vor der Reinigung © Ledinek

Bisher nicht erzeugt. „Die ersten, gemeinsamen Untersuchungsergebnisse waren ernüchternd”, berichtet Ingo Möck von Ledinek Tec, Delmenhorst/DE. Laut Umfrage gab es keine technisch gute Schleifmaschine für Hobelwellen am Markt. Die beteiligten Unternehmen fanden auch keine gute Waschvorrichtung für Sägen, Hobelwellen und Hobelköpfe. „Es gibt auch sonst nur wenig vernünftige Zusatzgeräte zur Werkzeugpflege”, meint man bei Ledinek dazu.
Sinnvolle Prüfeinrichtungen für aufgearbeitete Werkzeuge wie Sägen und Hobelköpfe fehlten häufig gänzlich, oder waren nur aus der Metallbearbeitung entliehen und auch nur bei wenigen Fachbetrieben vorhanden. Letztlich fehlten vielfach auch noch die optimalen Zerspanungswerkzeuge, mit denen die Leistungsfähigkeit der modernen Holzbearbeitungsmaschinen voll ausgenutzt werden kann.
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Sauberer Hobelkopf mittels Ultraschall-Schwinger © Ledinek

Mit Ultraschall. Die Zusammenarbeit von Ledinek mit ICA und Taflo trage zwischenzeitlich Früchte. Erste zählbare Ergebnisse sind eine moderne und neuartige Hobelkopf-Schleifmaschine mit integrierter Messeinrichtung (sh. Link unten "Hobelschlag ade") und jetzt die kombinierte Waschtechnik mit Ultraschallreinigung in einem System.
Für die Reinigung wird ein Ultraschall-Schwinger in einem beheizten Wasserbad eingesetzt. Der Vorgang dauert 15 bis 20 Minuten, ohne manuell-mechanische Reinigung. Diese Option ist in der Waschmaschine nachrüstbar. „Der saubere Zustand einer Hobelwelle mit dem Ultraschall-Schwinger wird auch nach Stunden intensiven Bürstens per Hand nicht erreicht”, ist man bei ICA überzeugt.

Intensive Tests. ICA arbeitet eng mit der Hochschule in Wismar zusammen, die sich in einigen Sparten verstärkt holztechnisch orientiert hat. So konnten viele Tests und Prüfungen intensiv durchgeführt und dokumentiert werden.
ICA und Taflo sind in Wismar durch die Konzentration diverser Holzbearbeitungsbetriebe vor Ort ständig mit unterschiedlichen Anwendungs-Problemen konfrontiert worden und an den gestellten Aufgaben gewachsen.
Nicht nur der Hobelmaschinenhersteller Ledinek bezieht einen Großteil seiner Spezialwerkzeuge mittlerweile von Taflo: „Das Fachwissen hat sich herumgesprochen und mehrere andere Anwender lassen ihre Problemfälle schon dort lösen”, meint Ledinek (sh. Link unten "Werkzeuge nach Maß"). Einige etablierte Werkzeughersteller schließen momentan verstärkt landesweit ihre Schleifereien, hört man bei Taflo.

Weitere Niederlassungen. „Wir dagegen werden bald in Süddeutschland eine eigene Niederlassung eröffnen, wo dann auch Sägeund Hobelwerkzeuge regeneriert werden können. Auch für einen Standort in Österreich führen wir bereits erste Gespräche”, berichtet Geschäftsführer Roland Taflo.