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Geschäftsführer Ing. Andreas Maxwald vor der vollautomatischen Kommissionieranlage mit 70 Rungenfächern © Alfred Riezinger

Gewehr bei Fuß

Ein Artikel von Alfred Riezinger | 16.05.2007 - 00:00
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Geschäftsführer Ing. Andreas Maxwald vor der vollautomatischen Kommissionieranlage mit 70 Rungenfächern © Alfred Riezinger

Wir haben unser erstes Vollgasjahr hinter uns”, resümiert Ing. Andreas Maxwald, Geschäftsführer Abies Holzverarbeitung, Oberweis. „Die KVH-Produktion läuft nun auf Hochtouren und wir stehen mit unserer Produktionspalette Gewehr bei Fuß. Wir können jetzt alle KVH-Sortimente in den Stärken von 45 bis 160 mm bis zu einer Breite von 300 mm und einer Maximallänge von 16 m erzeugen.”
Das oberösterreichische Unternehmen produziert unter der Leitung von Maxwald und Günter Hessenberger seit 2005 KVH hauptsächlich in Fichte. Das fachliche Wissen haben sich die beiden als langjährige Mitarbeiter eines Großsägewerks angeeignet. „Heuer werden wir die 80.000 m³-Schwelle leicht überschreiten”, prognostiziert Maxwald. „Für 2008 planen wir 120.000 m³.” Im Endausbau will das ehrgeizige Unternehmen 180.000 m³ erreichen.
In Hinkunft wolle man bei Abies auch Duo- und Triolam herstellen. BSH produziert man nicht, „dafür gibt’s Spezialisten.” Das Sortiment ist auf Anfrage erhältlich.

Abies-Facts

Gegründet: 2005
Geschäftsführer:
Günter Hessenberger,
Ing. Andreas Maxwald
Produkt: KVH
Menge: 80.000 m³ (2007)
Plan in Endausbau:
180.000 m³/J
Märkte: AT, DE, IT, CZ, F
Holzart: Fichte

Gleisanschluss entschied Standort. Das Unternehmen bezieht das Schnittholz fast ausschließlich aus einem Umkreis von unter 100 km. „Die Hälfte des Schnittholzes erreicht uns per Eisenbahn”, erklärt Maxwald. „Wir sind froh, in den ÖBB einen Partner gefunden zu haben, der flexible Transportmengen zulässt.”

Trocknen macht sich bezahlt. Das Unternehmen verfügt über zwei große Trocknungskammern von Cathild, Nürnberg/DE. „Sie arbeiten lärmarm und effizient”, berichtet Maxwald. Abies führt auch Lohntrocknung durch. Im Herbst werden zwei weitere Kammern installiert.
Als Energiequelle dient die Abwärme aus der 4 km entfernten SCA-Papierfabrik, Laakirchen. Ab August geht am Gelände ein Pelletswerk in Betrieb. Der Partner dieses Projekts ist Glechner, Mattighofen.

Die zwei Äste der Produktion. Das Unternehmen arbeitet mit zwei Linien. Dabei wird eine nur für Standardware - 13 m Stangen - eingesetzt. Die maschinelle Ausstattung kam von Ledinek, Maribor/SI. Der gute Ruf dieses Unternehmens sei der Entscheidungsgrund gewesen. Die Mechanisierung lieferte Springer, Friesach. Der Geschäftsführer hob das Vertrauen, welches er mit dem Kärntner Unternehmen aufgebaut hat, hervor.
Bei der Keilzinkung setzt man auf einen PU-Leim von Jowat, Detmold/DE. Die Anlage verpresst zwei Sekunden. Nach 30 Minuten ist der Kleber ausgehärtet. Jowat gab man bei Abies den Vorzug, weil die „Qualität und der Preis in Ordnung” seien.
Größere Chargen werden bereits in der Linie in unterschiedlichen Längen hergestellt. Eine Kommissionier-Anlage mit 70 Rungenfächern ist vorhanden. Zwei Mitarbeiter bedienen diese. Die Anlage arbeitet unabhängig von der Produktion. Mittelfristig wolle man 20% auf Kommission produzieren.

Manege frei für dritte Linie. Falls der Markt es zulässt, besteht - räumlich - die Möglichkeit, eine dritte Linie zu installieren. Man wolle aber zuwarten und nichts überstürzen.
Bedient werden Holzbaubetriebe, Fertighausindustrien, Händler Zimmerer in Österreich, Deutschland, Italien, Tschechien sowie neuerdings Frankreich und Spanien. „In traditionellen Nicht-Holzbau-Ländern setzt der Holzbau auf einem hohen Niveau an”, formuliert es Maxwald. „Daher sehen wir mit unseren zertifizierten Produkten, in optimaler geografischer Lage, bedeutendes Wachstumspotenzial.” Künftig wird man daher von den oberösterreichischen KVH-Neulingen noch Einiges hören.