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Projektleiter Nils Begemann plant eine neue Anlage © Alfred Riezinger

Montiert und los geht’s

Ein Artikel von Alfred Riezinger | 07.05.2007 - 00:00
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Projektleiter Nils Begemann plant eine neue Anlage © Alfred Riezinger

Jeder Tag, an dem unsere Kunden termingerecht produzieren können, zählt. Eine pünktliche Lieferung und Inbetriebnahme ist deshalb notwendig”, betont DI Eberhard Falch, Geschäftsführer von Minda Industrieanlagen, Minden/DE. Schon in der Endphase der Kundengespräche wird daher der Produktionsbeginn festgelegt und die Termine mit der Konstruktion, der Arbeitsvorbereitung und Fertigungs-Steuerung besprochen”, ergänzt der Assistent der Geschäftsleitung DI Robert Falch.

Lehrmeister Wellpappe. Das Unternehmen hat sich in fast drei Jahrzehnten technisches Know-how und Erfahrungen in der Entwicklung und Fertigung von Intralogistik für die BSH- und Massivholzindustrie sowie die Wellpappenindustrie erarbeitet und somit zwei solide Standbeine geschaffen.
„Wir investieren viel Zeit in die Vorbereitung, welches einen umfangreichen Ingenieurstab in der Projektierung bedingt”, wirft Projektleiter Nils Begeman ein.

Minda-Facts

Gegründet: 1979
Geschäftsführer:
DI Eberhard Falch
Minda Gruppe:
• Minda Industrieanlagen,
Minden/DE
• Universal Corrugated, Almelo/NL (seit 1988)
• Hohmeier Anlagenbau, Stadthagen/DE (seit 1990)
• Minda Industrieanlagen, Tangermünde/DE (seit 1992)
Kerngeschäft:
Intralogistik für BSH, Massivholz und Wellpappe
Exportrate: 80%
Kernmärkte im Holzbereich: AT, DE, FI, RU
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Elektroniker bauen die Schaltschränke für die Anlagen © Alfred Riezinger


Spezialisten am Ort. Wichtig sei der Geschäftsleitung, dass die Ingenieure, welche die Steuerungs-Programme schreiben, auch die Inbetriebnahme vor Ort durchführen. „Dies unterscheidet unsere Arbeitsweise von so manchem Mitbewerber”, meint Falch.
Produziert werden die Anlagen an verschiedenen Standorten. So ist Tangermünde/DE mit einem CNC-Maschinenpark ausgerüstet. Die Blechverarbeitung kommt von Hohmeier Anlagenbau, einem Teil der Minda-Gruppe in Stadthagen/DE. Geschweißt, lackiert und montiert wird am Stammsitz in Minden. Weiters werden die elektrotechnischen Gesamtausrüstungen wie Schaltschränke, Pulte und auch PC im Hause selbst hergestellt.

Testlauf im eigenen Haus. „Alle Anlagen werden von uns getestet, indem wir mit den wichtigsten Baugruppen umfangreiche Probeläufe durchführen”, beschreibt Falch die Vorgangsweise. Dadurch verkürzen sich die Montage der Anlagen und die Inbetriebnahme-Phase beim Kunden erheblich, wird erklärt.

Jede Schnittstelle kann bedient werde. „Wir liefern unseren Kunden aus der Leimholzbranche die gesamte Intralogistik”, führt Falch weiter aus. „Wir sehen uns in den entstehenden Werken verantwortlich für Projektierung, Leistung, Schnittstellen und Montageplanung. Selbstverständlich stehen wir auf Kundenwunsch auch als General-Unternehmer für den Gesamtauftrag zur Verfügung.” Zusammengearbeitet wird dabei mit allen an der Realisierung beteiligten Unternehmen. „Wir bieten dem Kunden unverbindlich unsere Partner an, mit denen wir beste Erfahrungen haben. Er kann sich aber selbstverständlich entscheiden, welche Lösung er bevorzugt”, beschreibt der Geschäftsführer.

Referenzen am laufenden Band. Die Mindener können auf zahlreiche Referenzen verweisen. So wurde 2006 bei Theurl Holzindustrie, Assling, ein BSH-Werk mit einer Kapazität von 70.000 m³/J im Zweischicht-Betrieb ausgerüstet.
Weiters wurde vergangenes Jahr für die Holzindustrie Pabst ein BSH-Werk für eine tägliche Produktion von 350 m³ in Zeltweg montiert. „Pabst war vorher nicht im BSH-Bereich tätig, hat aber bereits ein zweites Werk für Objektbinder bis 36 m Länge bei uns bestellt”, erläutert Begemann. „Pabst wird mit unserer Anlage für gebogenes BSH im August in Betrieb gehen.” Ein weiteres Minda-Projekt ist ein BSH-Werk für Objektbinder bis 50 m bei Glöckel, Obergrafendorf.
Eine Gurtfertigungs-Anlage für Schalungsträger werde zurzeit bei Umdasch, Amstetten, in Betrieb genommen.

Hohe Exportrate. Minda beziffert die Exportquote mit 80%. Als Kernmärkte bezeichnet man neben Deutschland vor allem Österreich, Russland und Finnland. Dort ist soeben ein BSH-Werk bei Havesa, Hamina/FI, mit einer zweischichtigen Kapazität von 70.000 m³/J in Betrieb gegangen. „Realisiert wurde dieses Projekt in Zusammenarbeit mit der finnischen Vertretung Penope, Lahti/FI, welche uns künftig im Service unterstützen wird”, erklärt Falch sen. Als nächste Referenz gibt man eine Wandelementsowie eine BSH-Fertigung in Karaganda/KZ an.
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Kommissionier-Presse für die Ligna in der Vormontage © Alfred Riezinger


Holz ohne Ende. „Russland ist ein wichtiger Markt für uns”, gibt Eberhard Falch zu verstehen. „Dieses Land ist reich an Rohstoffen. Folglich sehe ich dort enormes Potenzial für uns.” Gegenwärtig verfügt das Mindener Unternehmen über eine Servicestelle in Moskau/RU, welche man erweitern will.
„Dies soll aber keineswegs heißen, dass wir mit der Erweiterung in den Osten unsere Kernmärkte vernachlässigen oder gar die Produktion in Billiglohn-Länder verlegen wollen”, fügt der Assistent der Geschäftsleitung Robert Falch ein.
Man solle sich nicht auf neue Märkte stürzen, sondern wohlüberlegt handeln, meint Robert Falch weiter.

Presstechnologie auf Weltmesse. Eine hydraulische Kommissionier-Presse zur Herstellung von BSH stellt man auf der Ligna vom 14. bis 18. Mai in Hannover/DE vor.
„Sie ist für neue Leimsysteme ausgelegt. Somit ist eine hohe Kapazität in kurzer Zeit produzierbar. Der Clou liegt darin, dass sie per Kran beladen wird und daher kein Längstransport notwendig ist. Dies ist aber nur ein denkbares Konzept für eine Spezialanforderung und rundet das Pressenkonzept ab”, schließt Robert Falch.