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Bürogebäude und Erlebniswelt in Kiens © Rubner

Erfolgsweg Holz

Ein Artikel von Dr. Johanna Kanzian aus Kiens/IT | 18.06.2007 - 00:00
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Bürogebäude und Erlebniswelt in Kiens © Rubner

Zur 80-Jahrfeier und zur Eröffnung des neuen Bürogebäudes lud Rubner, Kiens/IT, am 8. Juni.

Repräsentationsräumlichkeiten. „Wir wollten den Anforderungen der neuen Zeit gerecht werden und genügend Platz für die stetig wachsende Mitarbeiterzahl schaffen. Weiters möchten wir den vielen Kunden und Besuchern ein besonderes Ambiente bieten”, erfuhr man in Kiens anlässlich der Feierlichkeiten. Die Architekten Gerd Bergmeister, Dominik Rieder und Georg Rubner wurden mit dem Projekt beauftragt. „Die Formensprache und die Interpretation der Architektur in Holz wurde für die ganze Gruppe ein Vorzeigeprojekt”, freute sich Dr. Joachim Rubner.
Auf 2300 m² errichtete man in Kiens neue Büroflächen, ein Bemusterungszentrum, das Rubner Atelier sowie eine Erlebniswelt. Es wurden durchwegs Produkte der Rubner Gruppe zur Schau gestellt. So lieferte beispielsweise Holzbau Brixen die Skelettstruktur. Die einzelnen Brettstapel-Decken stammen von Nordlam, Magdeburg/DE. Die Wandaufbauten lieferte Rubner Haus. Die Außenfassade aus Dreischichtplatten in Lärche stammt von Nordpan, Olang/IT. Weiters wurden Klimahausfenster in Fichte eingesetzt. Die Innentüren in Fichte lackiert, stammen aus dem Rubner Türenwerk.
Insgesamt wurden 650 m³ Holz verbaut. Die Bauzeit betrug vier Monate. Die drei Stockwerke sind als Halbgeschosse ausgeführt, mit der Möglichkeit bei Bedarf ein viertes Stockwerk aufzusetzen.
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Am Rednerpult Landeshauptmann Durnwalder inmitten der hölzernen Kulisse mit den beiden Künstlern (li.) © Dr. Johanna Kanzian

Auszeichnung erhalten. Das Gebäude erreicht Wärmeschutzklasse Gold+ mit einem Verbrauch von 7 kWh/m²/J, was 0,7 l/m²/J Heizöl entspricht. Im April erhielt man die Auszeichnung als „Bestes Klimahaus 2006 für den Bereich Arbeitswelt”.
„Die Rubner-Gruppe ist die Visitenkarte unserer Wirtschaft. Die Familie zeichnet aus, dass sie mit beiden Füßen am Boden geblieben sind und über einen scharfen Verstand und ein gutes Gespür für die Wirtschaft verfügen”, so der Landeshauptmann Luis Durnwalder.
Als der Baum zu uns sprach. Eröffnet wurde die Feier mit einer künstlerischen Einlage von Thomas Hochkofler und Hermann Kühebacher unter dem Motto „Als der Baum zu uns sprach.” Es erklang auf Dudelsäcken archaische Bodunmusik und stimmte auf die künstlerische Performance ein.
„Möchten Sie all das vermissen und nur mehr in Stahl, Glas und Beton leben - ich nicht. Ich singe das Lob des Holzes”, untermalte Hochkofler seine künstlerische Darbietung. „Von den Bäumen habe ich Standfestigkeit gelernt, Geduld und Beharrungsvermögen und gelernt was Heimat ist - Heimat sind für mich Bäume.”
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Bürogebäude und Erlebniswelt in Kiens © Dr. Johanna Kanzian

Grundstein Sägewerk und Holzhandel. Den Grundstein für die Unternehmensgruppe legte Josef Rubner, der Großvater der jetzigen Eigentümer, 1926 mit einem Sägewerk und einem Holzhandel. „Seine Natur- und Traditionsverbundenheit gepaart mit einem findigen Unternehmergeist waren die Bausteine unseres Erfolgsweges Holz”, berichtete Rubner anlässlich der Feier. Die Söhne Paul, Pepe und Hermann Rubner traten bald in die Fußstapfen ihres Vaters und begannen Ende der 1950er-Jahre selbst mit dem Holzhandel.
1965 wurde das erste Blockhaus produziert, mit einer Größe von 4 mal 4 m. Ursprünglich wurde das Rubner-Blockhaus im typisch alpenländischen Stil gebaut und nachfolgend weiterentwickelt. „Rund um die Produktion von Blockhäusern wurde eine strategische Prozesskette von Holzprodukten aufgebaut”, erzählte Joachim Rubner. Auf der Suche nach neueren Haustypen dehnte Rubner die Produktion auch auf die Ständerbauweise aus. So lief 1985 die Produktion der neuen Produktlinie Niedrigenergiehäuser Residenz an.
1999 gelang es, Matteo Thun für eine Zusammenarbeit zu gewinnen. Es entstand das Haus Heidis. „Heidis bescherte unserem Unternehmen in der Folge viel Kaufinteresse im In- und Ausland und einen konkreten Imagegewinn für die etablierte Marke Rubner”, so der Miteigentümer.
Mit der Produktlinie Ligno Pan positionierte sich Rubner nach eigenen Angaben als Spezialist und italienischer Marktführer in der Holzhäuser-Produktion. „Mehr als 10.000 Rubner Holzhäuser in 40 Jahren sind mittlerweile auf der ganzen Welt für unterschiedlichste Anforderungen gebaut worden”, zeigt sich Rubner zufrieden.
Eine enge Zusammenarbeit beginnt 2005 mit den Architekten Sarah Gasparotto und Paolo De Martin das Projekt Flora: zeitgenössisches Design in Verbindung mit dem bewährten Blockhaus.
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Auch an die nächste Generation wurde gedacht: Gut besuchte Kinderecke als Teil der Relaxzone © Rubner

Beitrag zum Gesamterfolg der Gruppe. Über 25 Jahre lang war Dr. Hansjörg Bergmeister der engste Mitarbeiter, Berater und Vertrauensmann von Hermann Rubner und hat somit maßgeblich Anteil am Gesamterfolg der Rubner Gruppe, wird berichtet. „Mit Hermann Rubner und Bergmeister ist die Rubner Haus und in folge die Rubner-Gruppe zu der heutigen Stärke herangewachsen”, ist Rubner überzeugt.
Seit 2005 leitet nunmehr die dritte Generation, Joachim, Peter sowie Stefan Rubner die Geschicke der Unternehmensgruppe Rubner.

Erstes Projekt der Privatstiftung präsentiert. Anlässlich der Eröffnung wurde auch das erste Projekt der Hermann Rubner-Privatstiftung präsentiert. Zugunsten des bäuerlichen Notstandsfonds wurde ein Blockhaus geschenkt. Das Haus wird bäuerlichen Familien zum Beispiel während des Wiederaufbaues des Hofes nach einem Brandfall dienen.
Das Motto der Hermann Rubner Privatstiftung lautet: „Wir bauen auf!” Unterstützt werden soziale, kulturelle sowie Umweltprojekte.
„Hermann Rubner war immer ein hilfsbereiter Mensch, ich freue mich besonders, dass die Stiftung eingerichtet wurde und wünsche den Jungen, dass sie so zusammenhalten mögen wie ihre Väter”, so Bürgermeister Reinhard Niederkofler.

Rubner-Facts

Gegründet: 1926
Präsident: Stefan Rubner
Gesellschafter: Stefan, Peter und Joachim Rubner
Mitarbeiter: 1500
Geschäftsfelder:
•    Holzindustrie:  Rubner Holzindustrie, Rohrbach; Nordpan, Olang/IT; Nordlam, Magdeburg/DE; I.L.P., Kiens/IT
•    Konstruktionen in Brettschichtholz: Holzbau Brixen, Brixen/IT; HolzbauSud, Calitri/IT; TrentinoLegno, Storo/
IT; B.C.B., Carpenedolo/IT; Chenevier, Aosta/IT
•    Türen: Rubner Türenwerk in Kiens/IT, Percha/IT und Belluno/IT; Türenwerk Ritten, Ritten/IT
•    Häuser:
Rubner Haus, Kiens/IT
•    Sonstige Beteiligungen in diversen strategischen Wirtschaftsbereichen