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Zweite Howial-Fly-back-Keilzinkenanlage bei Baumgartner © Alfred Riezinger

Keilzinkung restlos

Ein Artikel von Alfred Riezinger | 14.08.2007 - 16:27
Zwei Fly-back-Keilzinkenautomaten installierte Howial, Reiskirchen-Bersrod/DE, bei Baumgartner Fenster, Hagedorn/CH. Das Besondere an der eingesetzten Produktionstechnik ist, dass im ersten Schritt die bereits verleimten, lamellierten
Fensterkanteln auf der Kompakt-Anlage zu Endlossträngen gezinkt werden. Danach schneidet eine Kappsäge die benötigte Kommissionslänge zu. Es entsteht kein Restmaterial, da keine Kappstücke anfallen.
„Wir sind die ersten, die eine solche Ressourcen schonende Keilzinkenanlage konstruiert haben”, erklärt DI Jochen Hofmann, Howial-Entwicklungstechniker.

Höchster Automatisierungsgrad. „Bei uns geht fast alles automatisch”, weiß Geschäftsführer und Eigentümer Thomas Baumgartner. „Durch die niedrigen Produktionskosten bieten wir unsere Fenster zu einem guten Preis-Leistungsverhältnis an.” Für Howial habe man sich entschieden, weil es „einfache Maschinen seien und die beste Lösung für die Bedürfnisse ist”. Weiters habe man die Entwicklung des neuen Konzepts miterlebt und sei davon überzeugt.

Fensterkantel schnell verarbeitet. Aus einem Lager mit nachfolgendem Querschiebe-Wagen werden sieben Rollenbahnen beschickt. Ein Abheber
nimmt jeweils eine Lage vom Stapel. Nach dem Quertransport wird die Ware am Flachmagazin abgelegt.
Zwei Sensoren sind für die Dicken- und Breitenmessung verantwortlich. Eine Kappsäge sägt im Bedarfsfall die Stirnseiten winkelig, um eine saubere Keilzinkung zu gewährleisten. Über eine Rollenbahn und Kettenförderer gelangen die Kanteln in die Howial-Keilzinkenanlage. Das Profil wird im Vertikalhub mit zwei Spindeln gefräst.

Keine Zeit verlieren. „Das Besondere an unserem Fly-back-Prinzip ist, dass das Aggregat zuerst von oben nach unten die Kanteln fräst”, beschreibt Hofmann die Technik, die das Bersroder Unternehmen seit drei Jahren anbietet. „Anschließend führt die Kompaktanlage mit einer automatisch einstellbaren Presskraft von 15 t die Längsverpressung durch.”
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Zweite Howial-Fly-back-Keilzinkenanlage bei Baumgartner © Alfred Riezinger

„Beidseitig trägt ein System von Oest den Weißleim berührungslos auf”, schildert Baumgartner. „Hier ist größtmögliche Flexibilität bei den zu verarbeitenden Querschnitten gegeben”, sagt Hofmann. „Während dieses Vorganges fährt das Fräsaggregat unterhalb den Kanteln zurück an das Ende der Kantel, um zum neuen Fräsen in aller Ruhe hochzufahren”, setzt Hofmann fort. Das Aggregat bewegt sich auf zwei Achsen im Viereck. Wir verlieren so während des Pressens keine Zeit.”

Fliegender Dimensionswechsel. Der Dimensionswechsel erfolgt fliegend und vollautomatisch, nach abgearbeitetem Auftrag. Am Ausgang der Maschine ist eine weitere Kappsäge installiert. Eine Kappsäge längt die Kanteln auf das gewünschte Maß ab, welches online aus der Arbeitsvorbereitung übernommen wird. Ein Etikettendrucker ordnet sie den Kommissionen zu. In direkter Folge findet die automatische Verarbeitung zum fertigen Fenster statt.
„Wir planen am Ende unserer Ausbauphase bei gleich bleibender Mitarbeiteranzahl Fenster in sechsstelliger Stückzahl herzustellen”, verrät Baumgartner abschließend im Holzkurier-Gespräch.

Baumgartner-Fenster-Facts

Gegründet: 1825
Geschäftsführer:
Thomas Baumgartner
Mitarbeiter: 130
Produkte: Holz-Alufenster
Hauptmarkt: Schweiz

Howial-Facts

Geschäftsführer:
Alfred Hofmann
Mitarbeiter: 7
Produkte: Keilzinkenanlagen, Kappsägen, Prüf-, und Spezialmaschinen für Holzbearbeitung