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Stuber-Geschäftsführer Stuber, Kälin-Geschäftsführer Deiss, Stuber-Betriebsleiter Lüthi (v. li.) vor der Lamellen-Hobelmaschine von Kälin © DI (FH) Birgit Fingerlos

Optimierte Produktion

Ein Artikel von DI (FH) Birgit Fingerlos aus Schüpfen/CH | 19.12.2007 - 08:07
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Stuber-Geschäftsführer Stuber, Kälin-Geschäftsführer Deiss, Stuber-Betriebsleiter Lüthi (v. li.) vor der Lamellen-Hobelmaschine von Kälin © DI (FH) Birgit Fingerlos

Vielseitig präsentiert sich Stuber und Co., Schüpfen/CH. Das Unternehmen ist nicht nur in einem, sondern in praktisch allen Fachgebieten des Holzbaus tätig. Der Maschinenpark ist auf eine relativ kleine, aber flexible Produktion ausgerichtet.
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Getaktetes Einschubaggregat integriert in bestehende Anlage © DI (FH) Birgit Fingerlos

Bescheidenes Wirtschaften. Jährlich produziert man im Holzleimbau-Betrieb von Stuber 3000 m³ fertig gehobeltes Brettschichtholz. „Zwei Drittel davon betreffen Standardsortimente”, erklärt Betriebsleiter Andreas Lüthi. Bei Stuber werden Fichtenund Lärchen-Leimbinder hergestellt.
Im Umkreis von 25 km befinden sich fünf Abbund-Werke, die zu den wichtigsten Kunden zählen, hieß es in Schüpfen. Auf Wunsch werden von Stuber die Binder montagefertig auf die Baustelle geliefert. „Jedoch wollen wir zu den Abbund-Betrieben aus unserer Umgebung keine Konkurrenten sein, diese sind ja auch unsere Kunden”, erkennt Lüthi. „1000 m³ gehen in die Weiterverarbeitung, es werden hochwertige Tragwerke produziert”, erläutert der Betriebsleiter.
Brettschichtholz fertigt man in Schüpfen für alle Nutzungsbereiche. Träger und Stützen werden speziell nach Stücklisten hergestellt. Die häufigsten Standardquerschnitte werden bis zu einer Länge von 16 m auf Lager produziert.
„Unser Heimmarkt, die Schweiz, ist zugleich auch unser Hauptmarkt. Exportiert wird so gut wie gar nicht”, so Lüthi. „Das ist typisch Schweiz”, führt er weiter aus.
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Zum Lamellenhobeln mit großen Vorschüben wird die Kälin-Maschine mit speziellen schwimmenden Vertikaleinheiten ausgestattet © DI (FH) Birgit Fingerlos

Langsam wachsen. „Ein bescheidenes Wachstum wird von uns angestrebt”, schildert Lüthi. Gesundes Wirtschaften wird von ihm hoch geschätzt. „Langfristig sollen 6000 m³/J Brettsperrholz produziert werden. Dass wir die Schlüsselpositionen auf Zweischicht-Betrieb umstellen, ist vorstellbar”, erklärt der Betriebsleiter.
Kommendes Jahr will man eine neue Keilzinkenanlage installieren. Ein paar Jahre später sollen eine Pressenanlage und ein Leimbinder-Hobel folgen.
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Solide Maschinen-Konstruktion, jede Vorschubwalze wird einzeln angetrieben © DI (FH) Birgit Fingerlos

Investitionen. Heuer hat man in eine vierseitige Lamellen-Hobelmaschine investiert. Von Kälin Hobeltechnik, Reinach-Basel/CH, wurde die Industry-HQL 4-320 SW-T2/EX geliefert. Die Maschine arbeitet mit Vorschubgeschwindigkeiten bis zu 150 m/min. Es können Breiten bis zu 320 mm gehobelt werden.
Schwimmende Vertikaleinheiten in Sonderausführungen für große Vorschübe zeichnen die Maschine aus. „Die schwimmenden Wellen sind speziell zum Lamellenhobeln im Holzleimbau, wo große Vorschübe verlangt werden, konzipiert”, erklärt Kälin-Geschäftsführer Emil Deiss. Durch die langen Führungsanschläge links und rechts werden die Vertikal-Einheiten „weich” den Lamellen entlang geführt. Entsprechend der Keilzinkenanlage wird auf der Anschlagseite eine konstante Spanabnahme eingestellt. Die Gegenseite kann nachgeben. Dadurch werden Zinkenüberstände egalisiert. Die Zinkenüberstände können wechselseitig ankommen. Das Umlegen der Festseite kann durch den Bedienungsmann per Taster erfolgen oder in einem Arbeitsprogramm vorgewählt werden. Ein weiterer Vorzug dieser Maschine ist der Einzelantrieb jeder Vorschubwalze (keine Ketten, keine Kardans). „Diese Besonderheiten waren für uns der Grund, uns wiederum für den Kauf einer Maschine von Kälin zu entscheiden”, schildert Lüthi.
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Kälin-Lamellen-Hobelmaschine Typ 2: Mittels Linealen können die Lamellen weiter verfolgt werden © DI (FH) Birgit Fingerlos

Problemorientierter Lösungsfinder. „Bei Kälin bekommen wir nicht einfach eine Standard-Maschine vorgesetzt, sondern das Unternehmen bietet problemorientierte Lösungen”, lobt der Betriebsleiter. „Es gehört zu unseren Stärken kundenspezifische Lösungen anzubieten”, bestätigt Deiss.
Es ist nicht das erste Mal, dass man bei Stuber in eine Anlage von Kälin investiert hat. Bereits vor einigen Jahren hat man eine komplette Hobelanlage mit Entstapelung und Stapelbildung im Auslauf für die fertigen Binder installiert, darin integriert ist eine Breithobelmaschine mit oszillierenden Horizontalwellen. „Die gemachte Erfahrung von damals in Sachen Qualität und Zusammenarbeit hat uns überzeugt”, schildert man in Schüpfen.
Wenig Platz. Darüber, dass man die Lamellen-Hobelmaschine in die bestehende Produktion so einfach integrieren konnte, freut sich der Betriebsleiter. „Die 70 cm nahe Mauer forderte unserer Konstrukteure”, erinnert sich der Kälin-Geschäftsführer.
„Aufgrund der Platzverhältnisse konnte man das Kälin-Standard-System HQL nicht realisieren. Schlussendlich wurde ein System mit Hydro-Köpfen gewählt. Durch einen speziellen Servicewagen lassen sich die Köpfe trotz den engen Platzverhältnissen heute leicht wechseln. „Die Ausnutzung des vorhandenen Platzes hat perfekt funktioniert”, berichtet Lüthi.
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Durch das Dach in die Stuber-Produktionshalle: Anlieferung der Kälin-Maschine © Kälin

Alles Gute kommt von oben - unter diesem Motto funktionierte die Installation der Lamellen-Hobelmaschine: Aufgrund der Platzverhältnisse musste man die Maschine durch das Dach in die Produktionshalle heben. Dieser Aufwand ist nicht alltäglich, erinnert man sich in Schüpfen.
Gute Entwicklung. Vor mehr als 100 Jahren erwarb Johann Stuber in Schüpfen eine Sägerei mit Holzhandel. Inzwischen hat sich das Unternehmen stetig und erfolgreich weiterentwickelt.
Heute ist Stuber der vielseitigste Holzbauer in der Region, heißt es in Schüpfen. In den Produktionshallen sind neben der Brettschichtholz-Produktion auch eine Fertigungsanlage für BSB-Tragwerke, eine Zimmerei, eine Tischlerei samt Wintergartenproduktion sowie eine Fenster- und Parkettabteilung untergebracht. Nach wie vor lenkt die Familie Stuber die Geschicke des Betriebes. Geschäftsführer Hermann Stuber setzt sich mit persönlichem Engagement für eine kompetente Beratung, gute Zusammenarbeit und Zufriedenstellung der Bedürfnisse der Kundschaft ein.

Stuber und Co.-Facts

Standort: Schüpfen/CH
Geschäftsführer: Hermann Stuber
Schwerpunkte: Tischlerei, Fensterbau, Zimmerei, Wintergärten, Holzleimbau, BSB-Bindersystem, Parkett
BSH-Produktion: 3000 m3/J
Mitarbeiter: 45, davon 10 im Holzleimbau
Hauptmarkt: Schweiz

Kälin-Facts

Gegründet: Kälin AG 1952, Kälin Hobeltechnik AG 2000
Geschäftsführer: Emil Deiss
Zentrale: Reinach-Basel/CH
Produkte: Hobelmaschinen und Anlagen für den Holzbau und für die Holzindustrie, Säge-Hobel-Maschinen, Schärfmaschinen
Märkte: europaweit