Über die Grenze Österreichs führte am 9. Mai die Jahreshauptversammlung des Absolventenvereins. Betriebsbesichtigungen bei den Sägewerken Steiner, Gerzen und Schnablinger, Schönberg, standen am Programm.
Auf den Bauernwald angewiesen
Mit 12 Mitarbeitern verarbeitet man im Sägewerk Schnablinger 15.000 fm/J. „Mit Nischenprodukten, Sonderlängen und -Dimensionen können wir uns gut behaupten. Die Preise sind aber unter Druck”, berichtete Max Schnablinger, Seniorchef des Sägewerks Schnablinger, anlässlich der Jahreshauptversammlung. Vor allem Holz für den Garten sei derzeit gefragt. „Die kleinen Säger tun sich schwer, vom den Bayerischen Staatsforsten Rundholz zu beziehen”, berichtete Schnablinger. Natürlich sei es schwieriger Kleinsäger zu bedienen, gab er zu bedenken. Diese Sägewerke in Bayern seien somit auf den Bauernwald angewiesen. „Insgesamt ist heuer der Absatz gut angelaufen. Erst in den vergangenen paar Wochen spüren wir einen deutlichen Einbruch. Die Zimmerer haben deutlich weniger Aufträge”, weiß Schnablinger. Die Späne und das Hackgut stünden unter Preisdruck.Bei der CE-Zertifizierung sieht er das Problem der Bürokratie und der Kosten. Auf bis zu 5000 € könnte sich die Einführung der Zertifizierung belaufen, pflichtete Sohn Christian Schnablinger bei. „Der Vorteil der Kennzeichnung ist die Rechtssicherheit. Wenn man bereits S10-Sortiert, geht es nur noch um die Kennzeichnung, und das ist machbar”, erläuterte Franz Kirnbauer, Obmann des Fachverbandes der Holzindustrie Niederösterreich.
Keine Krise, sondern Normalisierung
Gastgeschenk überreicht vom Präsidenten Heimo de Monte an Christian Schnablinger (v. re.) © Dr. Johanna Kanzian
Vor allem die Spanerseitenware sei unter starkem Preisdruck. Es hat eine Marktveränderung gegeben: Die italienischen Großhändler kaufen derzeit sehr günstig ein und können sogar unter dem österreichischen Marktpreis weiterverkaufen, weiß der Händler. Die Sorge der Zwischenhändler sei, dass der Preis noch weiter fällt und damit das Lager weiter abgewertet wird. Beispielsweise haben Leimbinder innerhalb eines Jahres um 100 €/m3 nachgegeben. „Wir müssen Kontinuität bieten, denn es kauft keiner, wenn am Montag der Preis X verlangt wird und am Freitag 10 % weniger”, ist Seebacher überzeugt.