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CSU-Parteichef Huber (li.) und Landrat Eppen-eder (re.) gratulierten Feuerecker und Eberl © DI (FH) Martina Nöstler

Es begann mit einer Idee

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler | 07.07.2008 - 13:27
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CSU-Parteichef Huber (li.) und Landrat Eppen-eder (re.) gratulierten Feuerecker und Eberl © DI (FH) Martina Nöstler

Ideen, Mut und Tatendrang sowie das dazugehörige Glück – das bescheinigten die Festredner den Geschäftsführern Georg Eberl und Harald Feuerecker zur Unternehmensgründung und dem erfolgreichen Geschäftsverlauf in den vergangenen zehn Jahren. Unter den Gästen fanden sich auch der bayerische Finanzminister und CSU-Parteichef Erwin Huber und Landrat Josef Eppeneder ein, um den beiden zu gratulieren. Die Redner vergaßen bei ihren Ansprachen auch nicht, den fähigen Mitarbeitern sowie den Partnern und Freunden zu danken, die im Unternehmen mithelfen.

Aus Idee wurde Wirklichkeit

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Etwa 700 Gäste feierten am 28. Juni in der umfunktionierten Lagerhalle © DI (FH) Martina Nöstler

„Harald und ich hatten 1998 die Idee, einen Vakuumtrockner, der schnell und schonend trocknet, mit einer gleichmäßigen Klimaverteilung zu bauen. Das Ganze in Kombination mit einer Wärmepumpe, die den Trockenraum durch Kondensieren entfeuchtet und kontinuierlich durch Wärmerückgewinnung beheizt“, erzählte Eberl in seiner Rede. Mit tatkräftiger Unterstützung des Vereins „Alt hilft Jung“, der den beiden Tipps zur Unternehmensstart gab, gründeten die gleichberechtigten Partner Eberl Trocknungsanlagen. Bernhard Gerl, ein langjähriger Freund der Jungunternehmer, stellte ihnen in den Anfängen eine Halle mit Werkstatt zur Verfügung.
Nach den ersten Berichten in Fachzeitschriften stieg die Nachfrage nach Energiespartrocknern. Im Dezember konnte 1999 eine Produktionshalle in Bodenkirchen gekauft werden. „Anfangs dachten wir noch, die Halle ist zu groß“, erinnerte sich Eberl. Doch schon nach zwei Jahren musste um eine Lagerhalle erweitert werden. Der Büroumbau folgte ein Jahr später. Im Herbst 2005 baute man eine zweite Lagerhalle, die das Eberl-Team für das Betriebsjubiläum ausräumte und zu einer Festhalle umfunktionierte.

Neuheit zur Feier

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Neuvorstellung zum Jubiläum: der Hackguttrockner wurde erstmals in Funktion gezeigt © DI (FH) Martina Nöstler

Eberl präsentierte das neueste Produkt aus dem jungen Unternehmen: ein Hackschnitzeltrockner im Durchlaufprinzip, der auch beim Betriebsrundgang besichtigt werden konnte. Der Trockner ist an ein Blockheizkraftwerk bei Eberl im Probebetrieb angeschlossen. Das Hackgut wird mittels einer Schnecke durch die Trommel gefördert. Dem wird 75 bis 85° C warme Luft mit 3 % relativer Luftfeuchtigkeit entgegengeblasen.
Die Verweildauer beträgt fünf Stunden, bevor das Hackgut hinten mit 15 % Holzfeuchtigkeit herauskommt. „Für die Trocknung benötigen wir lediglich 1,5 kW elektrische und 20 kW thermische Energie bei einem Durchsatz von 0,5 m3/h. Inklusive der Investition liegen die Kosten bei unter 3 €/m3, mit Abwärme betrieben sogar unter 2 €/m3“, berichtete DI Roland Feuerecker, der im Unternehmen für die Technik zuständig ist.

Kammern testen

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Versuchstrockner zum Testen: VWR 23/150 mit knapp 35  &supm3; Bruttoinhalt © DI (FH) Martina Nöstler

„Wir laden unsere Kunden nach Bodenkirchen ein, damit sie sich von unseren Produkten überzeugen können“, erläuterte Feuerecker. Dafür hat Eberl einen Versuchstrockner stehen, bei dem die Kunden die Kammer testen können. Der Trockner VWR 23/150 hat einen Bruttoinhalt von knapp 35 m3. Den durchschnittlichen Stromverbrauch bezifferte Feuerecker mit 9 kW/h. Der größte Trockner, den Eberl im Programm hat, ist der Typ 30/205. Bei einer Stapelraumlänge von 20,5 m und einem Durchmesser von 3 m liegt das Fassungsvermögen bei durchschnittlich 45 m3.
Der Vorteil der Eberl-Vakuumtrockner ist der geringe Energieverbrauch. „Und dass wir weder Heizungs- noch Wasseranschluss benötigen“, verdeutlichte Feuerecker. Die Wärmepumpe in den Trockenkammern beheizt und entfeuchtet zugleich die Luft. Die runde Form sowie die gewölbten Deckel der Kammern sind aufgrund des Vakuums notwendig. Die Wände würden den hohen Druck (von bis zu 9 t/m2) sonst nicht standhalten.
Je nach Größe werden 10 bis 15 t Edelstahl bei einer Kammer verarbeitet. Dieses Metall muss aufgrund der Holzsäure verwendet werden. „Edelstahl macht einen Großteil des Trockenkammernpreises aus. Das Problem ist, dass die Stahlpreise noch weiter steigen werden“, erklärte Feuerecker die Preis-Herausforderung.

Rasche Montage

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Geschäftsführer Harald Feuerecker (li.) und Georg Eberl (re.) mit Partnerinnen © DI (FH) Martina Nöstler

Über 200 Kammern konnte Eberl bisher verkaufen. Etwa alle zwei Wochen verlässt eine Trockenkammer Bodenkirchen. „Wir versuchen, dass wir bei der Montage um 8 Uhr in der Früh beim Kunden sind. Sind alle Vorinstallationen getroffen, geht der Aufbau recht rasch. Am Nachmittag kann meist bereits die erste Charge getrocknet werden“, behauptet Feuerecker.
Neben den Vakuumkammern bietet das bayerische Unternehmen auch kleinere Schreinertrockner sowie herkömmliche Zu- und Abluftkammern als Trocknungscontainer an.

Eberl Trocknungsanlagen

Gründung: 1998
Geschäftsführer: Georg Eberl, Harald Feuerecker
Standort: Bodenkirchen/DE
Mitarbeiter: 20, davon 3 Lehrlinge
Produkte: Energiespartrockner, Schreinertrockner, Trocknungscontainer
Verkaufte Anlagen: über 200
Vertretungen: DE, AT, CH, FR, IT, LU, BE, PL