Hier stapelt sich Thermoholz: Kuschnir und Bergemann (v. li.) zeigen die fertige Ware © DI (FH) Birgit Fingerlos
Anfang April wurden dem Unternehmen die TMT-Gütezertifikate für die Produktionsqualität und die Qualität der Holzprodukte Thermoholz Esche (Prozess 200) und Thermoholz Buche (Prozess 200) verliehen.
Kunden sind vorwiegend Weiterverarbeiter
„Wir sehen und als Dienstleister, der für den Kunden das Holz bearbeitet. Wir punkten mit kurzer Lieferzeit. Das ist wichtig für den Kunden, so kann er seinen Produktionsablauf planen. Das Holz wird meist direkt vom Sägewerk zu uns transportiert. Wir übernehmen die Eingangskontrolle, das Stapeln, die Thermoholz-Behandlung, das Endstapeln, die Verpackung und den Versand hin zum Weiterverarbeiter”, erklärt Bergemann. Vorwiegend die Fußboden- und die Möbelindustrie zählen zum Kundenkreis.In Lübbenau verfügt man nun über eine 150 mal 25 m-Halle. „Wir haben keine Platz-Probleme, wenn unsere Kunden wollen, können wir die Ware auch einlagern. Das wird gerne angenommen, denn oft sind bei den Kunden die Lagerkapazitäten begrenzt”, informiert man.
Neues Team
Ende 2007 stand das Unternehmen laut eigenen Angaben aufgrund von Management-Fehlern kurz vor der Insolvenz. Der ehemalige Geschäftsführer wurde abgesetzt. Nun hat der Hauptgeschäftsführer Bodrov die Unternehmensführung alleine übernommen. Seit April ist die gebürtige Ukrainerin Elisabeth Kuschnir als Prokuristin für Thermoholz Spreewald tätig. Jetzt soll es wieder bergauf gehen. Seit heuer ist die Produktion deutlich gestiegen. Bodrov will weiter exportieren. Zum Holzkurier-Gespräch kam Kuschnir unmittelbar nach einer Hallen-Besichtigung. Am Nachbargelände hat man eine geeignete Halle entdeckt. Bodrov plant im kommenden Jahr zwei weitere Thermoholz-Kessel in Betrieb zu nehmen, prophezeite Kuschnir. Für 2008 erwartet man 1,5 Mio. € Umsatz.Anlagen zu verkaufen
Die von Bodrov entwickelten Thermoholz-Anlagen sind in seinen beiden Unternehmen in Moskau und Lübbenau sowie bei zwei weiteren sibirischen Thermoholz-Anbietern in Betrieb.Bodrov ist auch interessiert, seine Anlagen, die sich unter anderem durch die spezielle Bauweise von den üblichen Thermoholz-Anlagen unterscheiden, weiterzuverkaufen. „In Deutschland haben wir bereits Interessenten“, sagte Kuschnir. Oft sei es schwierig, die einheimischen Unternehmer von der russischen Technik zu überzeugen, weshalb die Prokuristin daran denkt, die Anlagen in Zukunft eventuell in Deutschland fertigen zu lassen. So könne man ein besseres Verkaufsargument bieten, ist Kuschnir überzeugt.
„Ein Nachteil unserer Thermo-Anlagen liegt darin, dass diese mit Strom beheizt werden“, schildert Bergemann. Gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut sucht man nun nach einer Alternative zum Strom. „Mit dem Institut für Holztechnologie Dresden IHD arbeiten wir bei verschiedenen Forschungsprojekten zusammen“, berichtet Kuschnir. So forscht man beispielsweise auch daran, dass Thermoholz bei BSH zur Verwendung kommen kann. Weiters gibt es Projekte in den Bereichen Möbel, Fenster, Holz-extrakte und Sperrholz. BF
Thermoholz Spreewald-Facts:
Gründung: 2005Geschäftsführer: Juri Bodrov
Prokuristin: Elisabeth Kuschnir
Standort: Lübbenau/DE
Mitarbeiter: 15
Produkt: Thermoholz
Produktionsmenge: 5400 m³/J
Kapazität: 6000 m³/J
Kunden: Hersteller von Garten- und Innenmöbeln, Terrassenhölzern, Parkett, Fenster und anderem
Hauptmarkt: DE und Nachbarländer