Multi-Talent für Rundholz

Wir haben in den vergangenen Jahren die Investitionen im Sägewerk vorgezogen. Nun war es aber an der Zeit, am Rundholzplatz mit der gestiegenen Einschnitt-Kapazität gleichzuziehen“, begründet Mag. Christof Dragaschnig, Geschäftsführer im Sägewerk Samonig, Fürnitz, die Anschaffung des neuen Rundholzplatzes (sh. Link unten). Das Gros stammt von der Springer Maschinenfabrik, Friesach. Den Wurzelreduzierer lieferte Mayrhofer, Wenigzell. Bei der Entrindung kommt die A6 von Nicholson, Kirchbach, zum Einsatz.

Von Handarbeit zu Hightech

„Bisher haben wir Starkholz sowie Schwachbloche bis 25 cm Durchmesser auf zwei getrennten Linien sortiert. Schwachholz wurde vorher händisch vermessen und mit einer mobilen Anlage entrindet. Erdstämme mussten wir vor dem Gatter mit der Motorsäge zurechtschneiden“, erinnert sich Dragaschnig schmunzelnd. „Für unser Sägewerk ist der neue Rundholzplatz eine Revolution. In die Anlage wurde alles integriert, was möglich ist: Reduzierer, Entrindung, Kappsäge, Splittersuche, Vermessung. Wir können sowohl Lang- und Kurzholz als auch Stark- und Schwachholz effizient einteilen.“
60% des Rundholzes, das bei Samonig geschnitten wird, ist über 4 m lang. Die Media liegt bei 6 m. „Wir schneiden hauptsächlich Bauholz ein, darum ist der Rundholzplatz für bis zu 13 m lange Stämme begrenzt“, erläutert der Geschäftsführer.

Leistung nicht im Vordergrund

Die Stämme werden auf einen Querförderer, der gleichzeitig als Puffer dient, per Radlader aufgegeben. Mittels Rollengang werden sie an einem Anschlag ausgerichtet, bevor sie an den Reduzierer übergeben werden. Nach dem vom Bediener frei steuerbaren Reduziervorgang gelangt das Holz auf einen Längsförderer zum A6-Entrinder. Der Vorschub liegt bei maximal 45 m/min. „Von dieser Geschwindigkeit ist auch der Rest der Anlage abhängig“, sagt Peter Orasch, zuständig für Verkauf und Projektierung bei der Springer Maschinenfabrik. „Bei uns steht aber nicht die Leistung im Vordergrund, sondern die einschnittsbezogene Einteilung“, ergänzt Dragaschnig.
Danach werden die Stämme an einen Querförderer übergeben, der gleichzeitig als Puffer dient. Im Längsdurchlauf erfolgt die 3D-Vermessung, die von Microtec, Brixen/IT, stammt. Installiert wurden das System DiShape und die Steuerung WinLog. Danach kann mit einer Springer-Kappsäge ein Sauberkeitsschnitt an den Enden gemacht werden. „Dies dient der genauen Qualitätsbeurteilung“, erläutert Orasch.
Eine SPS-Steuerung sendet die Daten an die Optimierung und legt die Kappschnitte für Langholz fest. Am PC sind Tabellen hinterlegt, aufgrund derer die Ausformung erfolgt. Der Bediener kann jederzeit in diesen Ablauf eingreifen und muss für jeden Stamm eine Holzart sowie die Qualität zuteilen. Geschieht dies nicht, stoppt die Anlage automatisch. Das Holz fährt dann durch das Mesutronic-Splittersuchgerät. Werden Metalle gefunden, erfolgt der Auswurf automatisch. Alle anderen Stämme werden in eine der 50 Boxen plus 20 Überrollboxen eingeteilt.
Dragaschnig, der die Anlage selbst zwei Monate bedient hat, sieht sich mit dem neuen Rundholzplatz bestens ausgerüstet.

Samonig

Gründung: 1955 in Fürnitz von Ernst Samonig
Geschäftsführer: Mag. Christof Dragaschnig und Danilo Samonig
Mitarbeiter: 30
Einschnitt: 60.000 fm/J
Holzarten: 90% Fichte; Rest Kiefer und Lärche
Einschnitt-Technik: Gatter, Bandsäge, Besäumer und Nachschnitt-Kreissäge
Export: 70% (überwiegend Italien)