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Lage von Domat/Ems im Ostschweizer Kanton Graubünden © Google Maps

Domat/Ems ist Geschichte

Ein Artikel von DI Hannes Plackner (für Timber-Online bearbeitet) | 28.06.2011 - 08:25
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Lage von Domat/Ems im Ostschweizer Kanton Graubünden © Google Maps

Um 20,05 Mio. CHF (16,6 Mio. €) ersteigerte gestern Klausner Holz Thüringen, Saalburg-Ebersdorf/DE, die Sägewerksanlagen in Domat/Ems. Der Zuschlag kommt überraschend. Bis zuletzt hoffte die Graubündner Politik und Forstwirtschaft auf Egger, St. Johann in Tirol, die das Sägewerk weiter betreiben wollten. Mit „Schwarzer Tag für die Bündner Holzindustrie“ titelt die Zeitung Südostschweiz. Regierungsrat Mario Cavigelli bedauert dort, dass es nicht gelungen sei, den Betrieb in Domat/Ems zu halten. Aber dank der gemeinsamen Anstrengungen gehe die Graubündner Forstwirtschaft gestärkt in die Zukunft.

Jean-Francois Rime, Präsident des Verbandes der Holzindustrie Schweiz, ist vom Ende der Säge wenig überrascht. „Es ist die logische Konsequenz von Fehlinvestitionen“ wird er vom Tagesanzeiger zitiert. Rime vertritt die Meinung, dass die Säge in den kommenden zehn Jahren mit weiteren 40 bis 50 Mio. CHF subventioniert hätte werden müssen: „Eine krasse Wettbewerbsverzerrung.“

Enttäuschung überwiegt bei Erdgas Zürich. Diese wollten bei einem Zuschlag an Egger als Co-Investor ein Pelletswerk in Domat/Ems aufbauen. „Mit dem Verkauf der Anlagen sind diese Pläne jetzt hinfällig geworden“, sagte Peter Dietiker, Bereichsleiter für erneuerbare Energien, zum Tagesanzeiger.