Rund 20.000 m³ Hobelware erzeugt Weiss jährlich in Reitdorf. Das Spektrum ist vielfältig: Fassaden, Terrassendielen, Unterlagshölzer, Profilbretter – als Standardprodukte oder versehen mit Sonderprofilen. „Gefertigt wird auch auftragsbezogen. Wie viel der Kunde braucht, spielt dabei keine Rolle – die Preise sind hinsichtlich der Mengen gestaffelt. Wenn es nötig ist, erzeugen wir auch nur wenige Stücke mit einem bestimmten Profil“, erklärt Produktionsleiter Ing. Hans-Georg Fritzenwallner beim Rundgang. Um möglichst flexibel auf die Kundenwünsche eingehen zu können, verpassen die zuständigen Schärfmeister selbst den Hobelmessern das Profil.
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Terrassendielen aus Sibirischer Lärche: Das Holz zeichnet sich durch eine hohe Dauerhaftigkeit aus © Weiss
Die Terrassendielen werden zu 70 % in Sibirischer Lärche erzeugt. „Diese Holzart zeichnet sich durch eine hohe Dauerhaftigkeit aus und eignet sich besonders für den Einsatz im Freien. Das Holz wird frisch zugekauft, die Trocknung übernehmen wir“, führt Fritzenwallner aus. Die Sibirische Lärche sei bei der Trocknung etwas sensibler, darum halte man bei Weiss selber die Hand drauf. Eine weitere Spezialität ist Thermoholz aus der eigenen Produktion, vor allem in Esche und Kiefer. Außerdem werden die Terrassendielen in Ipe, Bangkirai und Teak angeboten. „Nach Möglichkeit versuchen wir aber, die heimischen Holzarten in den Vordergrund zu rücken. Mit der Thermobehandlung sind mittlerweile alle Farbvarianten möglich“, unterstreicht Silvia Weiss, zuständig für das Marketing.
Generell seien alle Ausführungen gefragt – von modernen Schalungen bis hin zu traditionellen Profilbrettern im Innenbereich, die vor allem in der Alpenregion zum Einsatz kommen.
Ungewöhnlicher Einsatz
Dass man Hobelware sehr vielseitig einsetzen kann, beweist ein aktuelles Projekt bei Weiss. Vor wenigen Wochen wurden 120 m3 Lärche nach Kärnten geliefert. Der Einsatz: eine 400 m lange „Schlange“, die als Druckrohrleitung im Koflachgraben für ein Wasserkraftwerk verlegt wurde. Weiss lieferte im Auftrag von Holzbau Strauss, Feistritz/Drau, die Bretter, in welche eine Nut gefräst wurde. Beim Verlegen der Leitung, die einen Innendurchmesser von 125 cm aufweist, wurde eine fremde Feder eingesteckt. Der Großvater von Johann Strauß errichtete vor über 50 Jahren die erste Holzkonstruktion. Die Hobelmesserköpfe von damals dienten bei der Erneuerung als Vorlage – so konnte man die Leitung originalgetreu nachbauen. Nach einer Bauzeit von zwei Wochen werden rund 2000 l Wasser pro Sekunde durch den Holzkanal schießen. „Dieses Projekt beweist, wie vielseitig Holz eingesetzt werden kann“, freut sich Weiss.Weiss
Gründung: 1965Geschäftsführer: Christian Weiss
Hauptsitz: Flachau/Reitdorf
Niederlassungen: St. Valentin, Tamsweg, Zell am See
Mitarbeiter: 110
Produkte: Hobelware, Naturholzböden, Terrassendielen; als Handelsprodukte Schnittholz, Plattenwerkstoffe, Brettsperrholz (inkl. Planung)
Produktion: 20.000 m³/J Hobelware und Terrassendielen, 400.000 m²/J (Böden)
Export: 60 % aller Produkte