Im Frühling treiben nicht nur die Bäume wieder aus, auch der Bläueschimmel (Ceratocystis) treibt sein Unwesen. Das ist auch die Zeit, wo die Telefone bei REU Hubel, Nördlingen/DE, vermehrt klingeln. Am anderen Ende der Leitung sind Laub- und Nadelholz-Sägewerker, die den Wertverlust durch verblautes Holz verhindern wollen. Seit fast zwei Jahrzehnten konstruiert der Maschinenbau-Meister Matthias Hubel Imprägnieranlagen und hat damit wohl schon mehrere Millionen Kubikmeter Holz vor Schimmelbefall, Verblauung und Insekten geschützt. Nördlingen im schwäbischen Teil Bayerns ist Ausgangpunkt von Anlagen, die weit über die weiß-blauen Grenzen hinaus gefragt sind. Beim Besuch im Planungsbüro stellt Hubel beispielsweise eine Großanlage für Australien vor. Daneben finden sich namhafte Kunden in Deutschland (etwa das neue Bien-Holz-Sägewerk in Uelzen), Österreich, der Schweiz und zahlreichen weiteren Ländern.
Eintauchen, rausholen, eintauchen, ...
Die Bläueschutz- und Imprägnieranlagen sind grundsätzlich baugleich. Unterschiede gebe es bei der Steuerung, erklärt Hubel. Während gegen Bläue die kurze (aber vollständige) Benetzung der Oberfläche reicht, muss für eine Imprägnierung das Schnittholz mitunter mehrmals für längere Dauer eingetaucht werden. Jedes zugelassene Holzschutzmittel hat Vorschriften für die Anwendung. Da Hubel eine hochwertige SPS verwendet, ist die Einstellung auf die jeweiligen Anforderungen kein Problem. Die Anlagen bestehen im Kern aus einem Becken, das mit dem Holzschutzmittel befüllt ist. Über eine Hydraulik werden die Schnittholzpakete eingetaucht und sanft nach unten gedrückt. „Nur drücken, nicht pressen – das ist wichtig, weil so die Flüssigkeit besser in die Spalten vordringen kann“, erklärt Hubel. Der „Ingenieur mit Herzblut“ hat sich eine raffinierte Lösung einfallen lassen, um den Prozess zu beschleunigen. Beim Ein- und Ausfahren können die Stapel schräg gestellt werden. Dadurch entweicht die Luft einfacher und das Holzschutzmittel tropft wesentlich schneller ab. Besonders wichtig ist das Kippen entlang der Längsachse nach dem Herausheben. Dadurch läuft die Flüssigkeit rasch zwischen den Brettern heraus. Im eingetauchten Zustand werden die Stapel hin und her bewegt. Dadurch erreicht die Flüssigkeit zuverlässig jeden Quadratmillimeter der Holzoberfläche.Hubel bietet zwar noch herkömmliche Anlagen an, wo das Holz mit einem zentralen Zylinder waagrecht eingetaucht wird, aber 85 % der Kunden entscheiden sich bereits für eine abschrägbare Anlage. Diese sind nicht nur schneller, sondern lassen sich auch asymmetrisch beladen. Die Anwendungen von REU Hubel lassen sich in drei Kategorien einteilen:
- Nadelholzsägewerke verlangen meist Bläue- und Imprägnieranlagen mit hoher Leistungsfähigkeit.Laubholzsägewerke (Buche) brauchen in der Regel nur Bläueschutz.Abbundzentren oder Holzhändler brauchen Imprägnieranlagen, in denen auch gefärbt wird.
Hauptsache stabil und zuverlässig
Bei Hochleistungssägewerken zählt Leistung. Ein bekanntes Unternehmen in Deutschland liefert die Pakete etwa im Dreiminuten-Rhythmus an. Dort hat Hubel eine Durchlaufanlage installiert, die über einen Längsförderer automatisch beschickt wird. Abgetropft wird direkt über dem Becken durch die zusätzliche Drehung nach vorn, eventuelle Restflüssigkeit über Abtropfblech mit Rückführung. Auch die Nachdosierung mit automatischer Mischung liefert Hubel mit. Neben der Mechanisierung kann man die Anlagen noch mit Rührwerken, Beheizung oder Funksteuerung ergänzen. Die Nachfrage bezeichnet Sieglinde Hubel als sehr hoch, „gerade nach diesem warmen April“.Gemeinsam mit ihrem Ehemann kümmert sie sich von Bayern aus um die Kunden auf der ganzen Welt.
REU HUBEL
Standort: Nördlingen/DESortiment: Tauchanlagen für Holzschutz (Dimensionen nach Kundenanforderungen), Sondertauchanlagen, Durchlaufanlagen, Tauchautomaten für die Fensterfertigung
Referenzkunden: ante-holz, Klenk Holz, Holz Schiller, Binderholz, Pabst Holz, Olwo, Siat Braun