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BSP-Oberflächenqualität © Holzkurier

BSP-Norm soll noch im laufenden Jahr kommen

Ein Artikel von Hannes Plackner | 03.07.2013 - 17:54
Die harmonisierte Produktnorm zu Brettsperrholz soll „auf jeden Fall noch im laufenden Jahr“ veröffentlicht werden. Das sagt Dr. Tobias Wiegand. Der Geschäftsführer der Studiengemeinschaft Holzleimbau, Wuppertal/DE, ist gleichzeitig Vorsitzender des zuständigen Normenausschusses. Die „EN 16351 Holzbauwerke – Brettsperrholz – Anforderungen“ passiert gegenwärtig das „Formal Vote“. Dabei stimmen die Mitgliedsländer des Europäischen Komitees für Normung (CEN) dem Entwurf zu oder lehnen ihn an. Nötig ist eine 70 %ige Zustimmung, wobei die Stimmgewichte der Mitgliedsländer anhand ihrer Bevölkerung gewichtet sind. Österreich als größter BSP-Hersteller hat damit bei der Abstimmung wenig mitzureden. Wiegand rechnet aber mit einem klaren „Ja“.
Die EN 16351 gilt nur für verklebtes BSP ohne Hohlräume. Davon abgesehen sollen aber sämtliche, verbreiteten Produktionsmethoden abgedeckt sein. Inhaltlich ist das Dokument in vier Kapitel gegliedert:
    Mindestanforderungen an die HerstellungEigenschaften des BrettsperrholzesQualitätskontrolleKennzeichnungen
Festigkeitsklassen sind nicht definiert. Ebenso gibt es keine Festschreibung bestimmter Lamellenstärken beziehungsweise Plattenstärken. Es sind lediglich Minimal- und Maximalstärken der einzelnen Schichten und der fertigen Platte festgelegt.
„Anders als bei der kürzlich beschlossenen neuen BSH-Norm EN 14081, gab es beim Brettsperrholz keine gröberen inhaltlichen Differenzen“, erklärt Wiegand. Nach der Zustimmung und der Übersetzung auf Deutsch, Französisch und Englisch wird die Norm im Amtsblatt veröffentlicht. Damit erlangt sie europaweite Gültigkeit – mit einer Ausnahme.
In Deutschland muss eine zusätzliche Anwendungsnorm geschaffen werden. Diese kann das Ursprungsdokument in seiner Anwendbarkeit beschränken. „Es ist etwa denkbar, dass im CEN-Raum die Verwendung von Klebstoffen der Formaldehydklassen E1 und E2 erlaubt ist, Deutschland das aber auf die Klasse E1 beschränkt“, sagt Wiegand. Die Veröffentlichung der deutschen Anwendungsnorm dürfte weitere sechs bis zwölf Monate dauern.hp

Deutschland definiert BSP-Qualität

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BSP-Oberflächenqualität © Holzkurier

Erstmals gibt es in Deutschland eine Definition zu der Oberflächenqualität von BSP (s. Tabelle re.). Publiziert wurden diese im Brettsperrholz-Merkblatt Juni 2013, dessen He­rausgeber die Studiengemeinschaft Holzleimbau, Wuppertal/DE, ist. Die gebräuchlichen Bezeichnungen zur Oberflächenqualität „Industrie“, „Industrie-Sicht“ und „Sicht“ sind damit eindeutig definiert.Weiters bietet das Merkblatt Hinweise zum Umgang mit dem massiven Holzbaustoff. Dabei geht es um den Transport, die Baustellenlogistik und -lagerung, Montage, den Schutz im eingebauten Zustand und bauseitige Veränderungen. Zudem sind Erklärungen zum Produkt selbst, dessen Querschnittsaufbau und Bemessung sowie zur Kennzeichnung entsprechend der bauaufsichtlichen Zulassung enthalten.