Der Absatzindikator gab im Dezember abermals leicht (–0,2 %) nach und notiert nun bei 103 %. Erneut stabilisierten etwa der Pelletspreis (+20 €/t binnen eines Jahres) und der US-Nadelschnittholz-Preis (+58 €/m3 binnen eines Jahres) den Absatzindikator. Das sind Entwicklungen, von der nur die wenigsten Unternehmen profitierten. Alle anderen litten zuletzt unter sinkenden oder stabilen Erlösen. Etwas Entlastung kommt von den Sägenebenprodukten, wo die Preise anzogen.
2013 frühere Erhöhungen
Symptomatisch für die Lage mag die KVH-Branche sein. Für manche war 2012 das Jahr „ohne Preiserhöhungen“. Und das, obwohl die Rohwarenpreise anzogen und sowohl der nachfolgende Holzhandel, aber auch die Holzbauunternehmen im Vorjahr eine tolle Auslastung erzielten. Da feierten die Produzenten schon, dass der KVH-Preis im Dezember stabil blieb. Für 2013 wollen die Hersteller gelernt haben und kündigten bereits heuer frühe Preiserhöhungen an.Gute alte Zeit: 500 €/m3 bei BSH
Andere Branchen könnten folgen. Als Erstes fällt einem da BSH ein. Gut ist dem Autor in Erinnerung, wie auf der Bau 2007 diskutiert wurde, wann in Deutschland die 500 €/m3-Marke falle? Dazu muss man wissen: Der BSH-Lamellenpreis lag damals, so wie heute, bei rund 195 €/m3 frisch franko. BSH erlöste im Januar 2007 in Deutschland aber um 70 €/m3 mehr, in Italien waren es 60 €/m3 mehr. Selbstredend war das Produkt auch 2007 stark nachgefragt – weil selbst der damals so hohe Preis für den Endanwender keine kaufentscheidende Rolle spielte.Doch noch sieht der BSH-Alltag traurig aus. Im Dezember war der Verkauf stark gehemmt: witterungsbedingt in Deutschland und Österreich, wirtschaftlich bedingt in Italien. Im Süden hat sich die Liquidität nicht gebessert. Im Gegenteil – zuletzt meldete die ISTAT, dass die Baukredite im November 2012 im Jahresvergleich um 50 % gefallen sind. Potenzielle Wohnungskäufer kommen also erschwert zu Finanzierungen.
Holznot auch in Schweden
Die Abschlüsse schwedischer Sägewerke in Mitteleuropa sind für das I. Quartal mehrheitlich getätigt. Die Preisbasis war weiterhin das Niveau des IV. Quartals 2012. Mittlerweile soll es in Südschweden doch zu einer deutlichen Knappheit bei Rundholz gekommen sein. Speziell Weißholz war aufgrund der ungünstigen Witterung erschwert aus dem Wald zu bekommen. Rotholz stockt auf sandigeren Böden und war daher entsprechend einfacher zu ernten. Die Versorgung und alternative Vermarktungsmöglichkeiten lassen kleinere schwedische Sägewerke vermehrt auf Rotholz zurückgreifen.„Alle schwedischen Sägewerke fahren reduziert“, erfährt man derzeit. Jene, die es sich leisten können, haben erneut eine Schicht rausgenommen. Daher gab es skandinavienweit eine einheitliche Ausgangsituation: historisch niedrige Rund- und
Schnittholzlager. Das werde auch die weitere Entwicklung 2013 prägen, meinen Branchenkenner.
Profitieren konnten die schwedischen Säger zuletzt von stärkerer chinesischer Nachfrage. „Kanadier verkaufen derzeit lieber in Nordamerika – da tut sich in China für europäische Ware eine Lücke auf“, heißt es. Preislich wären scharfkantige mittlere Quinta, Sexta schon interessant. Das könnte mittelfristig auch eine Chance für mitteleuropäische Säger werden.GE