Lutz Schmelter neben einem Paket KVH – er konzentriert sich künftig ausschließlich auf die Weiterverarbeitung © Hannes Plackner
Der moderne Holzbau verlangt für seine Niedrigenergiebauweise veredelte Holzprodukte. Dieser gewinne zunehmend an Bedeutung und biete großes Potenzial. Klassische Nadelschnittholzprodukte, wie Kanthölzer oder Bohlen, werden für diese Zwecke nicht mehr nachgefragt. Sich zu spezialisieren sei angesichts der schlechten Beschäftigungslage und Perspektive beim Holzeinschnitt daher ein konsequenter und der einzig zukunftsfähige Schritt, sagt Schmelter.
Unveredeltes Schnittholz lasse sich aufgrund der gewachsenen Qualitätsansprüche im deutschen Holzbau praktisch nur mehr im Ausland absetzen. Die Nachfrage der europäischen Bauindustrie sei aber seit Jahren rückläufig, meint Schmelter. Zudem seien deutsche Betriebe auf diesem Markt aber kaum wettbewerbsfähig. Erschwerend seien auch die Rohstoffpreise und politische Rahmenbedingungen, wie etwa Flächenstilllegungen, welche die Rohstoffsituation zusätzlich verschärfen. Weiters entwickelten sich die Restholzpreise negativ. „Für mittelständische Betriebe ist der Einschnitt kaum mehr rentabel zu gestalten“, sagt Schmelter.
In Oedingen produziert Schmelter ausschließlich KVH, Duo- und Triobalken sowie BSH. Die Verwaltung will der Geschäftsführer an diesen Standort verlegen. Bis der Neubau fertiggestellt ist, bleibt das Büro aber am alten Sägewerksstandort in Saalhausen. „Ein Ausbau in der Weiterverarbeitung ist im Moment nicht angedacht“, sagt Schmelter.