Nach dem Feuer neu ordnen

Von September 2016 bis August 2017 gab es zwölf Sägewerksbrände in Deutschland, sieben in Österreich. Das sind insgesamt 19 Schadensfälle, um drei Brände weniger im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Da musste die Feuerwehr nämlich 22 Mal ausrücken. Obwohl die Anzahl der Brände insgesamt abnahm, kam es innerhalb Österreichs zu einer Steigerung. Hier waren es laut Statistik um zwei Brände mehr als im Vergleichszeitraum.

Großeinsätze zur Schadensbegrenzung

Der wohl mannstärkste Einsatz der Feuerwehr hatte allerdings nichts mit dem Produktionsablauf eines Sägewerks zu tun. 483 Feuerwehrleute waren in Friedburg im Sägewerk Feldbacher im Juni im Einsatz. Sie benötigen zwischen 1,5 bis 2 m3 Wasser pro Sekunde, um den Brand zu löschen, der von einem in Feuer geratenen Kleinbus ausgelöst wurde. „Ein Löschteich wäre bei  der benötigten Menge bald an seine Grenzen gestoßen“, heißt es seitens des Unternehmens.

Ohne Sprinkleranlage: Totalschaden

Hört man sich bei den Geschädigten um, gibt es neben dieser Ausnahmesituation die unterschiedlichsten Szenarien. Am häufigsten wird als Brandursache ein technischer Defekt genannt. Dies war auch im Sägewerk Heinrich Holtmeyer & Sohn in Ottersberg der Fall. Ein Lagerschaden an der Hauptsäge verursachte 1,5 Mio. € Schaden. Geschäftsführer Stefan Holtmeyer: „Seit 2000 haben wir einen Sprinklerschutz installiert. Wäre dieser nicht gewesen, hätten wir einen Totalschaden zu beklagen.“ Und trotz des Unglücks bekundet er: „Unser Versicherungsschutz hat funktioniert, wie er sollte.“ Für den Niedersachsen ergibt sich also keine weitere Konsequenz aus dem Brand. 

Anders gestaltet sich dies beispielsweise im Sägewerk Neuhold, Staningersdorf, wo es im Oktober des Vorjahres zu einem Brand mit Millionenschaden kam. Geschäftsführer Martin Neuhold denkt neben der Installation einer Brandmeldeanlage an die Errichtung einer zusätzlichen Feuermauer. Darüber hinaus definierte er den Versicherungsschutz neu und damit genauer. Das Sägewerk Klankermeier, Niedertaufkirchen/DE, errichtete nach dem Feuer brandsichere Elektroräume und vermeidet künftig die Lagerung brennbarer Stoffe. Das Sägewerk Mai & Sohn, Oberelsbach/DE, dem ein Funkenflug zum Verhängnis wurde, installiert eine Funkenlöschanlage.

Viele Ursachen, unterschiedliche Konsequenzen. Eines geht aus der Umfrage jedoch hervor: Die Beschäftigung mit Brandschutz vor einem Schadensfall kann im Ernstfall meist das Gröbste verhindern.