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Absatzindikator November 2017

Starke Märkte

Ein Artikel von Gerd Ebner | 13.12.2017 - 09:28

Bauware stabil ...

Bauware kommt üblicherweise zu dieser Jahreszeit etwas unter Druck. Nicht so heuer: BSH hielt in Italien und Deutschland das Preisniveau. In Deutschland geht es preislich mit +7 % in den Winter, +5 % zum Vorjahr sind es immerhin in Italien. Auch die BSH-Lamelle (Sichtqualität) blieb im November preislich unverändert (+5 % zum Vorjahr). Einzig KVH gab es zuletzt etwas günstiger. Aber auch hier liegt das Niveau etwas über 2016.

… Seitenware ebenso

Der starke Einschnitt in Kombination mit der Schadholzbeimengung ließ eigentlich auf Spaner-Seitenware etwas Druck erwarten. Dieser trat nicht ein. Die Mehrmenge wird aufgenommen, die Preise sind konstant. Diese Ausgangslage lässt für die 2018er-Schlüsse stabile Preise erwarten.

Als eine gröbere Marktstörung werden derzeit Angebote für KVH-Rohware beklagt, die – aus Sturm- und Käferholz erzeugt – „weit (10 €/m3) unter dem gängigen Preisniveau“ liegen. Zwei Sägewerke, die nicht zu den üblichen Anbietern dieses Produkts gehörten, werden genannt. 

Die Nachfrage auf den Absatzmärkten der europäischen Holzverarbeiter ist weiterhin sehr gut. Selbst Meldungen, wie zur algerischen Lizenzgroteske (s. Beitrag S. 5) oder die Preisrücknahmen bei Mabashira in Japan, können eines nicht verbergen: Die Weltmärkte laufen wie selten zuvor. Beinahe „too good to be true“, wie es ein Verkäufer formuliert.

China nimmt nun alles

China ist ein Treiber, der nun beginnt, auch Verpackungsware zu ordern. Damit wäre endgültig die gesamte Nadelschnittholz-Qualitätspalette am Milliardenstaat absetzbar. Und: Anders als im Vorjahr sind nun Container vorhanden und die Transportpreise haben sich auf ein „Normalmaß“ abgesenkt. Märkte, wie Korea, müssen in diesem Nachfragesog darum kämpfen, genug Ware zum richtigen Zeitpunkt zu erhalten. Von den beiden großen Treibern des Nachfrageaufschwungs – Asien und den USA – können direkt nicht alle mitteleuropäischen Holzverarbeiter profitieren. Indirekt hilft der Aufschwung aber allen.

 

USA auch 2018 als Chance

Eine starke Baunachfrage und eine beständig knappe nordamerikanische Nadelschnittholz-Produktion führten schon heuer zu Rekordpreisen in den USA. In 2018 ist zu erwarten, dass die Beeinträchtigungen der kanadischen Holzernte in Kombination>>

mit den neuen Importzöllen das Angebot für den US-Markt weiter verknappen werden – mit neuen Chancen für europäische Ware. 

Rundholz-Ausgangslage geändert

Rundholzmäßig hat sich im November die Relation von Angebot zu Nachfrage in Süddeutschland und Österreich geändert. Nicht nur witterungsbedingt ging das Angebot zurück. Umgekehrt war die Nachfrage für diese Jahreszeit immer noch sehr hoch. Exemplarisch, weil vielleicht am markantesten, sei Südösterreich erwähnt. Hier war der Preisrückgang im August infolge des Sommersturms groß. Schon im Oktober ging es wieder um 5 €/fm nach oben, um nun zu Jahresende faktisch wieder am Augustniveau gelandet zu sein. Die Sägewerke erhalten teilweise nicht mehr die Mengen, die sie benötigen würden. Eine hohe Schneelage reduziert ebenfalls das Angebot.

Volle Cx-Lager

„Alles in ruhigen Bahnen“, kann man auch dem nordösterreichischen Rundholzmarkt attestieren. Die offensichtlichen Käferbäume wurden mittlerweile geerntet, entsprechend sind die Cx-Lager noch sehr gut gefüllt. Frischholz kann ohne Verzögerungen in die Werke geliefert werden. 

Für November erhob die Holzkurier-Redaktion einen Fi-/Ta-Blochholzpreis von 86 bis 94 €/fm. Das ist ein Anstieg von 1 €/fm zum Oktober und liegt nur 2 €/fm unter dem Vorjahreswert. Die Gespräche für das I. Quartal laufen. Während die Waldbesitzer in der Regel eine Erhöhung um 2 bis 3 €/fm angekündigt haben, bieten die Säger offenbar einen unveränderten Preis.

Bayerns Schäden geringer?

In Bayern ist die Aufarbeitung der Sturmholzflächen weit fortgeschritten. Einzelne Stimmen bezweifeln bereits die kolportierten Schadzahlen von 2 Mio. fm an. Es könnten weniger gewesen sein. Da der Privatwald nach der Käfer- nicht sofort in die Frischholzernte ging, sind regional die Mengen knapp geworden. Die nasskalte Witterung erschwerte jüngst überdies die Ernte. 

Der mit 100.000 fm pro Woche größte Rundholzanbieter – die BaySF – hat mittlerweile seine Jahresverträge abgeschlossen. Das Preisniveau soll relativ konstant, etwas über dem österreichischen und bayerischen Privatwald liegen, heißt es kryptisch aus Regensburg. Nach Beendigung des Einschlagstopps sei die nötige Forsttechnik mittlerweile voll im Einsatz und man im üblichen Regelbetrieb.

Bayerns Preis etwas erholt

Laut Holzkurier-Erhebungen notierten Fi/Ta im November in Bayern zwischen 83 und 93 €/fm. Damit gab es einen leichten Preisanstieg von 50 Cent/fm zum Oktober. Zum Vorjahresniveau fehlen noch 50 Cent/fm.

Bei einer starken Nachfrage sind in Baden-Württemberg die Preise konstant: 91 bis 94 €/fm. Das sind um 1,5 €/fm mehr als im November 2016. Schnee beeinträchtigte allenfalls in den Hochlagen des Schwarzwaldes die Ernte. Holz ist gesucht. Selbst Starkholz findet mittlerweile einfacher Absatz. Das war 2017 nicht immer so.