Seit einigen Jahren gehört das Sägewerk Gußwerk im Mariazeller Land zu 100 % zu Thoma Holz, Goldegg. Erwin Thoma hat sich vor vielen Jahren vor allem bezüglich der Verarbeitung von Mondholz und in weiterer Folge mit den ökologischen Holzbauelementen Holz100 einen Namen in der Branche gemacht. Thoma Holz betreibt zwei Werke für die Elementeproduktion: eines in Stadl/Mur und eines in Lahr/DE. „Das Sägewerk versorgt beide Standorte mit der benötigten Hauptware für die Holz100-Elemente“, erklärt Dieter Unterfrauner, zuständig für den Rundholzeinkauf. Im Sägewerk sind zwei Gatterlinien, eine Nachschnittkreissäge sowie zwei Besäumautomaten für die Seitenware im Einsatz. Den Einschnitt beziffert Unterfrauner mit bis zu 60.000 fm/J.
Schonende und schnelle Sortierung
Das Sägewerk gibt es seit 1907. „Wir sind laufend am Modernisieren der Anlagen, wie etwa, neue Steuerungen einzubauen“, führt Unterfrauner aus. In diesem Bereich arbeitet man seit Langem mit WDT aus Kindberg zusammen. „Eine größere Investition war zuletzt der Neubau der Seitenwarensortierung. Hier haben wir uns aufgrund der guten Erfahrungen ebenfalls für eine Anlage von WDT entschieden.“ Bisher war die Seitenwareneinteilung mit einer Fächersortierung im Längsdurchlauf sehr aufwendig: Bis zu sechs Mitarbeiter waren im Einsatz. Zudem war die Sortierarbeit körperlich sehr anstrengend. Um die Mitarbeiter zu entlasten und mehr Sortiermöglichkeiten zu haben beziehungsweise flexibler zu sein, startete man in Gußwerk im Spätsommer 2018 mit dem Neubau der Seitenwarensortierung.
Der WDT-Part beginnt ab der Übergabe der Seitenbretter von den beiden Besäumern. Die Anlage musste zum Teil in einer bestehenden Halle untergebracht werden. Für die Zuführung sowie Fremdaufgabe verlängerte man das Gebäude um einige Meter. Ein 90°-Bogenförderer, der gleichzeitig als Pufferstrecke dient, sammelt zunächst die Seitenbretter aus den beiden Besäumanlagen. Unter dem Bogenförderer befindet sich zudem die Fremdaufgabe für trockene Ware. Sowohl die frischen Seitenbretter aus der Säge als auch getrockneten Hölzer kommen auf verschiedenen Decks zu einer Vereinzelungsstufe. Stück für Stück fahren die Hölzer am ersten Mitarbeiter der Anlage vorbei, der die Lage kontrolliert. Im Anschluss folgen eine Quervermessung von oben, ein Trimmer mit einer Nullsäge sowie drei variable Sägen. „Letztere können die Bretter im 50 cm-Raster kappen“, erläutert WDT-Geschäftsführer Florian Fuchs. Die Einteilung der Seitenware erfolgt entsprechend der Dimension in eine der 15 neuen Gurtboxen. „Wir haben diese Variante gewählt, da die Bretter deutlich schonender in die Box fallen“, meint Unterfrauner.
Die Steuerung von Recatec überwacht die Füllstände. Hier ist eine genaue Stückeingabe pro Paket möglich. „Damit müssen wir keine überzähligen Bretter ausschleusen und erhalten immer die genaue Anzahl pro Paket. Die Entleerung der Gurtboxen erfolgt nach unten. Die Bretter kommen erneut über eine Vereinzelung zur Lagenbildung vor der Stapelanlage. Bei der Paketierung installierte WDT sieben Magazine für die automatische Lattenlegung. Die gesamte Anlage ist mit einer Leistung von bis zu 60 Stück pro Minute an den Ablauf des gesamten Betriebes angepasst“, sagt Fuchs.
Lohnende Investition
Die neue Seitenwarensortierung kommt nun mit zwei Bedienern aus. „Die anderen vier Mitarbeiter, die bisher in diesem Bereich gearbeitet haben, sind jetzt an einer anderen Stelle im Sägewerk beschäftigt“, erklärt Unterfrauner. „Zudem haben wir mehr Sortiermöglichkeiten, etwa bei Fixbreiten oder Zentimeterware.“
Sägewerk Gusswerk
Standort: Gußwerk
Gegründet: 1907
Eigentümer: zu 100% Thoma Holz
Geschäftsführer: Gerhard Brieler
Mitarbeiter: 30
Einschnitt: bis 60.000 fm/J
Holzarten: Fichte, Tanne, Kiefer, etwas Lärche
Produkte: Hauptware für Holz100-Elemente von Thoma, Mondholz; Seitenware etwa für die Verpackungsindustrie, Kürzungen; sechs Trockenkammern sowie eine Hobellinie