Sägewerk Späth

Erfolgreich in der Nische

Ein Artikel von Philipp Matzku | 15.01.2020 - 09:32

Peter Späth hat mit seinem Sägewerk seine Nische gefunden. Der gelernte Holzkaufmann und Sägewerksmeister leitet Späth-Holz, Friesenheim/DE, bereits seit 1978 in dritter Generation. 14.000 fm/J beträgt der Einschnitt. Davon entfallen 12.000 fm auf Fichte, Tanne und Douglasie, der Rest hauptsächlich auf Buche. „Vor zehn Jahren haben wir noch drei- bis viermal so viel Buche eingeschnitten, aber der Markt hat sich verschoben“, erklärt Späth. 130 Lkw mit unbesäumter, ungedämpfter Buchenblockware fuhren damals im Jahr zu spanischen Möbelproduzenten. Heute sind es noch maximal 15. Nach China wird ausschließlich gedämpftes Buchenschnittholz exportiert.

Einfach und strukturiert

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Das GDZ-Gatter ist das Herzstück des Maschinenparks © Philipp Matzku

Das Sägewerk hat sehr viele Kleinaufträge von Privatpersonen, Zimmerern und anderen Handwerkern. Viele der 18 Mitarbeiter sind bereits viele Jahre im Unternehmen. „Die Lohnkosten sind recht hoch, das ist aber für die Firmenstruktur notwendig und passend“, erläutert Späth. Damit die Qualität hoch bleibt, werden Kern- und Sondersortimente selbst geschnitten. Für Dachlatten, Kürzungen, Rahmen und Verpackungsholz gibt es einen regionalen Markt. Hobelware, BSH und KVH werden zugekauft. „Es muss einfach und strukturiert sein“, erklärt Späth.

Der Rohwareneinkauf erfolgte viele Jahre ausschließlich aus dem Friesenheimer Gemeindewald. Douglasie und Fichte kauft Späth mittlerweile auch aus anderen Quellen, wie dem Waldservice Ortenau oder umliegenden Forstbetriebsgemeinschaften. Er hat seit September kein Rundholz gekauft und ist bis April ausreichend bevorratet.

Investition in Kammern und Lkw

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Peter Späth führt seit über 40 Jahren das Sägewerk © Philipp Matzku

Herzstück des Maschinenparks ist ein GDZ- Gatter von EWD mit Breitenverstellung und 600 mm Hub. Die komplette kleingehaltene Hundegger-Mechanisierung sowie Trimmkappsäge sind auf Qualität nicht auf Masse ausgelegt. Die Manipulation des 3 bis 5,5 m langen Schnittholzes erfolgt pro Länge in acht breitenreinen Sortimenten. Die jüngste Investition mit der Verlagerung des Sortierwagens vom Boden auf einen leicht erhöhten Schienenstrang erfolgte 2016. Die vier Trockenkammern wurden generalüberholt und mit neuer Messtechnik ausgestattet sowie ein Schnittholz-Lkw wurde angeschafft.

Service wird großgeschrieben

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Exportware: Buchenschnittholz wird nach Spanien und China exportiert © Philipp Matzku

Zwei Mal wöchentlich wird Schnittholz in der kombinierten Dämpf-/Trockenkammer von Bes-Bollmann und den drei Lignomat-Trockenkammern wärmebehandelt. Lohntrockung, -imprägnierung sowie -schnitt sind fester Bestandteile der Arbeitsroutine. Das Schulte-Horizontalgatter trennt Erdstämme und Starkholz bis maximal 110 cm auf. Das Schnittholzlager (2000 m3) besteht aus Kragarmregalen sowie einer Halle für den Direktverkauf. Langjährige gewerbliche Kunden können sich dort selbst bedienen. Der Umsatz ist seit Jahren sehr konstant bei 3,5 bis 4 Mio. €. „Regional haben wir die höchsten Rundholzpreise in Deutschland“, informiert Späth. Der Durchschnittspreis aus allen Sortimenten liegt bei 55 €/fm. Vor zwei Jahren waren es noch 77 € bis 82 €/fm. Späth kauft Langholz bis 19 m, Aktuell ist sehr viel China-Ware (11,5 m) zu günstigen Preisen (35 bis 40 €/fm) auf dem Markt, wo er ebenso zugreift. Beim Restholzverkauf hatte Späth aufgrund des Überangebotes am Markt einen Umsatzrückgang von 30 %.