Das Sägewerk Hermes hat sich auf die Herstellung von Maßprodukten spezialisiert. Dies zeigt sich im Aufbau und in der Logistik im Betrieb. Das Fichtenrundholz kommt aus der Region und wird rein als Langholz angedient.
Etwa 1000 fm werden pro Tag auftragsbezogen entrindet, gekappt und im Sägewerk auf einer Reduzierbandsägen-Linie, bestehend aus drei EWD-Quadro-Gruppen, flexibel eingeschnitten. Ein EWD-Besäumer besäumt die Seitenware. Diese wird dann gemeinsam mit der Hauptware in der Springer-Sortier- und Stapelanlage sortiert, exakt gekappt und gestapelt.
Zuverlässiger Partner
Die Schnittware wird je nach Kundenwunsch veredelt. Hierfür wurde in Trockenkammern, eine Hobelanlage, Imprägnierung etc. investiert. Kunden aus den Beneluxstaaten sowie aus England, Irland und Deutschland sind dem Betrieb meist schon lange treu. Das Unternehmen mit einem jährlichen Einschnitt von etwa 250.000 fm und 50 Mitarbeitern hat sich als zuverlässiger Partner in der Branche einen guten Namen gemacht.
Gemeinsam erarbeitet
Im Familienbetrieb in der vierten Generation war für Heinz Hermes die Übergabe des Betriebes schon früh klar. Als sein Sohn Heiko an der Berufsakademie in Mosbach sein Studium der Betriebswirtschaft/Handel – Holzwirtschaft 1993 begann, wurden die ersten gemeinsamen Projekte im Sägewerk durchgeführt. So wurden bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt Entscheidungen von Vater und Sohn gemeinsam erarbeitet und getragen. Heute trifft Heiko Hermes die meisten Entscheidungen selbst, jedoch steht ihm sein Vater beratend zur Seite. Investitionen standen fast in jedem Jahr an – eine Bandsägenanlage in mehreren Schritten, ein Rundholzplatz, eine Stapelanlage und deren Verbesserung, des Weiteren eine Hobel- und Sprinkleranlage, Trockenkammern und ein Schärfraum, um einige zu nennen. Intelligente Investitionsplanung war Bedingung, um die Produktion auf einem guten Stand und somit auch Qualität und Quantität auf einem für Hermes sinnvollen Niveau zu halten.
Kompetent und motiviert
Weitere wichtige Faktoren für den Unternehmenserfolg sind die kompetenten und motivierten Mitarbeiter. Die Geschäftsleitung kann sich auf ihre Mitarbeiter verlassen, die in ihren Bereichen bei Investitionen auch gefragt werden. Somit erreicht Hermes eine gute Akzeptanz. Hermes sieht den Vorteil in einem mittelständigen Betrieb, der selber ausbildet und sich persönlich um die Belange der Mitarbeiter kümmert.
Rundholzverfügbarkeit
Heute beschäftigt Vater und Sohn sehr stark die zukünftige Rundholzversorgung mit Nadelholz. Entscheidungen über Investitionen werden nicht mehr so einfach getroffen wie noch vor einigen Jahren. Heinz Hermes, Vorsitzender des rheinland-pfälzischen Sägewerksverbandes, sagt: „Die Fichte wird von der Politik und Forstverwaltung sträflich vernachlässigt. Wie soll Deutschland zukünftig dastehen, wenn keine Nadelhölzer mehr zur Verfügung stehen, welche die Industrie und der Bau am meisten benötigen? In Rheinland-Pfalz gab es in diesem Jahr zwar deutlich weniger Kalamitätsholz als in anderen Regionen. Frisches Fichtenholz wird jedoch in nächster Zeit rar werden.“ Die Planungsunsicherheit birgt große Herausforderungen für die Zukunft.