sägewerk bogensperger

Trockner-Upcycling ­

Ein Artikel von Birgit Fingerlos | 11.11.2020 - 07:20

Die alte Trockenkammer hatte man mit Öl beheizt, das rentierte sich nicht mehr. „Wir wollten die Kammer fast schon abreißen. Dann habe ich im Internet recherchiert und zufällig die individuellen Trocknungssysteme des italienischen Herstellers Incomac entdeckt. Sofort habe ich bei Erich Hametner, der als Kontaktperson für Österreich angegeben war, angerufen“, erinnert sich Peter Bogensperger, Seniorchef vom Sägewerk Bogensperger. Hametner von Trockentechnik Austria (TTA), Grünau im Almtal, ist bei Incomac, Montebelluna/IT, für den Österreichvertrieb zuständig. „Er ist für uns ein ganz kompetenter Partner. Neben der Kundenberatung und -betreuung sowie dem Verkauf übernimmt er auch den Kundenservice“, lobt Incomac-Exportmanager Diego Volpato.

Umweltfreundlicher ­Kondensationstrockner

Incomac erarbeitete für das Sägewerk Bogensperger ein Konzept, das die beste­hende 14 m-Trockenkammer integrierte. Man entschied sich für die Produktlinie MAC 100. „Eigentlich haben wir nur die Technik modernisiert“, meint Geschäftsführer Helmuth Bogensperger. In Weißpriach wird dem Holz nun mittels eines Kondensationstrockners die Feuchte entzogen. „Ich bin von der Incomac-Lösung sehr begeistert“, bekräftigt Peter Bogensperger mehrmals. „Das ist eine umweltfreundliche und energiesparende Lösung. Zudem funktioniert die Trocknung schnell und schonend“, freut sich auch Peter Bogensperger und erklärt: „Es funktioniert wie ein Kreislauf. Der Kondensationstrockner entzieht der Luft die Feuchtigkeit, vom Holz entweicht das Wasser. Die warme Energie bleibt erhalten. Mittels Wärmerückgewinnung wird die Kammer wieder erwärmt. Der Vorteil dabei ist, dass wir keine zusätzliche Wärmequelle, wie beispielsweise eine Hackschnitzelanlage, betreiben müssen.“ Die feuchte Raumluft wird von einem großen Ventilator angesaugt. Vier kleinere Ventilatoren sind für die Luftzirkulation zuständig. Mehrere Wassereinsprüh-Düsen sind im oberen Kammerbereich installiert. Das sich bildende Kondensat sammelt man in einem Wasserbehälter. Weil man dieses Kondensat wieder zum Sprühen verwendet, ist kein eigener Wasseranschluss notwendig. „Wenn wir Kiefernholz trocknen, dann riecht dieses Wasser richtig gut. Vielleicht sollten wir es als Badezusatz verkaufen“, schmiedet Peter Bogensperger Zukunftspläne. Die Steuerung funktioniert vom Büro aus am PC, ein WLAN-Netz macht das möglich. „Oder im Urlaub übers Handy“, erinnert sich der Seniorchef an seinen vergangenen Kroatienurlaub.

Jubilar mit breitem Produktspektrum

Die Produktlinie MAC 100 von Incomac umfasst mittelgroße Kondensationstrockner mit Wärmepumpe. Die Zahl 100 steht für die Kapazität, sie beträgt also etwa 100 m3 Hartholz, bei Nadelholz sinkt sie auf 50 bis 70 m3. Eine größere Variante ist die MAC 200 und die kleinste Produktreihe ist die MAC 6. Jede Anlage wird so konzipiert und entwickelt, dass sie sich perfekt an die spezifischen Bedürfnisse des Kunden anpasst. Neben den MAC-Anlagen erweitern beispielsweise die Linien PRE (Vortrockner) und die IHT-(Hochtemperatur-)Kammer die Incomac-Produktpalette. „Das Haupt­augenmerk des italienischen Unternehmens liegt bei Frischluft-Abluft-Trockenkammern der Produktlinie ICD“, erklärt Volpato.

Das Unternehmen feiert in diesem Jahr sein 45. Bestehen. Der Trockenkammer-Spezialist hat bereits über 10.000 Anlagen in Betrieb genommen und ist zudem in 95 Ländern vertreten.