Die USA importieren vermehrt Bauholz aus Europa, der Holzbedarf in Europa und Asien ist sehr hoch und der Rohstoff fehlt laut dem HIS überall. Die Preise für Schnittholz und verleimte Holzprodukte steigen sehr rasch und Lieferfristen betragen für viele Produkte statt bisher weniger Tage nun mehrere Wochen.
Laut einer Medienmitteilung von Holzwerkstoffe Schweiz (HWS) sind die Preise der Holzprodukte in der Schweiz per 31. März im Vergleich zum 30. November 2020 auf breiter Front um durchschnittlich 10 bis 35% gestiegen. Besonders spürbar ist das bei OSB-Platten, Massivholz- und Mehrschichtplatten sowie Leim- und Konstruktionsholz.
Aus Sicht des HIS erfolgt der derzeitige Preisanstieg zu schnell und stellt zusammen mit den mittlerweile mehrere Wochen dauernden Lieferfristen für Planer und Investoren von Bauprojekten eine große Herausforderung dar. Angesichts des extrem tiefen Preisniveaus der vergangenen Jahre ist laut dem Verband eine gewisse Preiskorrektur erforderlich. Waldbesitzer warten auf positive Signale und die auf den Binnenmarkt orientierten Schweizer Verarbeiter haben bisher ihre durchschnittlichen Produktpreise nur moderat um wenige Prozentpunkte angepasst. Die größten Steigerungen gab es beim Verpackungsholz, abgeschwächt auch beim Bauholz.
Die größten Preiskorrekturen sind laut dem HIS bei denjenigen Sortimenten erfolgt, welche in der Vergangenheit am meisten unter Druck gekommen sind und nicht mehr kostendeckend produziert werden konnten. Hingegen dort, wo die Preise gar nie unter einen gewissen Level gesunken sind, meist im Rahmen langjähriger Kunden-Lieferanten-Beziehungen, sind bis Ende Februar kaum Preisanpassungen festzustellen. Nur die Preise der Baumeistersortimente sind in der ersten Periode 2021 weiter gesunken. Die Holzindustrie leidet immer noch stark unter den sehr tiefen Restholzpreisen.
Zeitlich etwas verzögert, stehen auch beim Rundholz-Preisindex die Zeichen auf Erholung. Alle durchschnittlichen Nadelrundholz-Preise sind im Vergleich zur Vorjahresperiode leicht gestiegen. Hier sind insbesondere die Tiefstpreise eines Sortiments gestiegen, während die bereits höheren Preise eher konstant geblieben sind.
In den kommenden Wochen ist aus Verbandssicht noch keine Entspannung der Lage in Sicht. Einzelne Schweizer Anbieter haben weitere Preissteigerungen beim Schnittholz und bei Holzwerkstoffen sowie auch beim Rundholz angekündigt. Der HIS empfiehlt seinen Kunden, möglichst vorausschauend, aber nicht über dem effektiven Bedarf zu bestellen sowie die Materialpreise in den Offerten gegenüber Endkunden kurzfristiger zu fixieren.
