Tschopp_Spatenstich.jpg

Spatenstich in Buttisholz: Sägewerksleiter Roland Birrer gemeinsam mit Daniel und Ronald Tschopp (v. li.) © Tschopp Holzindustrie

Schweiz

Spatenstich in Buttisholz

Ein Artikel von Günther Jauk | 06.05.2021 - 15:36

Wie bereits auf holzkurier.com berichtet, realisiert die Tschopp Holzindustrie am Stammsitz in Buttisholz/CH die bislang größte Investition der 100-jährigen Unternehmensgeschichte. Mit einem Budget von 75 Mio. CHF errichtet das Unternehmen das – laut eigenen Angaben – „modernste Sägewerk der Schweiz“, welches das seit 21 Jahren bestehende und überlastete Sägewerk ersetzen wird.

Das Anforderungsprofil des neuen Sägewerks sei sehr umfangreich. Einerseits müsse genügend Leistung erzeugt werden, um den Bedarf des bestehenden Schalungsplattenwerks im Dreischichtbetrieb „locker“ abzudecken, und andererseits werden ausreichend Reserven für neue Produkte benötigt, informiert das Unternehmen. Als Leistungsvorgabe wurden 300.000 fm/J Rundholz definiert, welche der Rundholzplatz im Einschichtbetrieb und die Sägelinie samt Sortierwerk und Stapelanlagen in maximal zwei Schichten bewältigen müssen.

Da Tschopp die Stämme verhältnismäßig oft auftrennt, war eine dünne Schnittfuge bei hoher Leistung und Maßgenauigkeit ein entscheidender Faktor bei der Wahl der Einschnitttechnologie. Zudem wolle man das Rundholz unsortiert verarbeiten und online flexible Schnittbilder erzeugen können, heißt es.

Nach umfangreichen Abklärungen und Einschnittversuchen mit „typischem Schweizer Holz“ in Sägewerken in Deutschland, Schweden und Estland entschied sich die Geschäfts- und Sägewerksleitung für Hochleistungsbandsägen aus Schweden.

Das Herz der Sägelinie besteht aus acht Bandsägen, angeordnet in zwei Gruppen zuje vier Sägen.  Die Sägeblätter erreichen Geschwindigkeiten von 100 Meter pro Sekunde, wodurch dünne Schnittfugen beziehungsweise eine hohe Ausbeute erzielt werden kann. Nach den Bandsägen gelangt die Schnittware über zwei Besäumer zu den Sortier- und Stapelanlagen und verlässt als Schnittholzpaket die 120 m lange und 50 m breite Halle.

Ideen für neue Produkte, die zu Tschopp passen, sind bereits vorhanden und werden nach der erfolgreichen Inbetriebnahme des neuen Sägewerks umgesetzt. Hierbei sei das erklärte Ziel, den Holzbauunternehmen Produkte in Schweizer Holz anzubieten, die bisher gar nicht oder nicht industriell in der Schweiz hergestellt werden und deshalb aus dem Ausland importiert werden müssen, wie zum Beispiel Dreischicht-Naturholzplatten.