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fasalex-Granulat wird extrudiert und das Profil im Wasserbad gekühlt © Spannlang

Extrudierbares Holz

Ein Artikel von Administrator | 07.04.2004 - 00:00
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fasalex-Granulat wird extrudiert und das Profil im Wasserbad gekühlt © Spannlang

Das Beste aus beiden Welten - Holz und Kunststoff - verspricht Komposit-Hersteller Fasalex, Kopfing - und ist damit keineswegs allein. „Was aber den extrudierbaren Holzwerkstoff aus dem Innviertel über andere Komposite hervorhebt ist, dass Holzfasern mit einer gängigen Feuchte von bis 15% in den Herstellungsprozess eingebracht werden”, unterstreicht Fasalex-Geschäftsführer Ing. Christoph Rögner. „Die Holzfaser bis 1,2 mm Länge kann direkt aus der Holzverarbeitung extrudiert werden - ohne Vortrocknung. Der Herstellungs-Prozess ist daher sehr wirtschaftlich. Das fertige Profil hat eine Ausgleichsfeuchte von 8%”, betont Rögner.
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Komplexe Profile, einfache Systemlösungen: fasalex-Geschäftsführer Christoph Rögner © Spannlangt

Investitionskosten sparen. Zudem bieten die Kopfinger seit einem halben Jahr ihren Kunden die Extrusion im Lohnverfahren an. Vorteil: die im Vergleich zur Produktion im eigenen Betrieb sehr niedrigen Investitionskosten. Nur die formgebende Extrusions-Düse und der Nasskalibrator müssen vom Kunden angeschafft werden. Fasalex wird heuer 2 Mio. Laufmeter extrudierter Holzprofile für Kunden anfertigen.Komplexe Formen. Mit 70% Nadelholz-Faser und 15% Mais-Stärke weisen fasalex-Komposite einen hohen Anteil an Naturstoffen auf. Stärke nimmt die natürliche Feuchte der Faser auf, Ausstoß-Leistungen bis 6 m/min werden möglich. „Holz ist für uns kein billiger Füllstoff, sondern der strukturgebende Bestandteil unseres Produkts”, hält Rögner fest.
Bei komplexen Profilgeometrien mit hohen Festigkeits-Ansprüchen kämen die Vorteile des Werkstoffs besonders gut zum Tragen, weiß Rögner. Hingegen hätten Massivholz und MDF bei einfachen Querschnitten klare Preisvorteile, räumt er ein.
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Dimensionsstabil, mit Echtholz furnierbar, mit Klickverschluss leicht zu montieren, passt in unsere vernetzte Welt: Sockelleisten aus Fasalex © Spannlang

Wertschöpfung mit Restholz. Recht erfolgreich läuft das Geschäft mit dem Fasalex One Pack-Granulat: Es enthält alle Bestandteile für die Herstellung des Komposits außer Holz und Stärke. Speziell Holz verarbeitende Betriebe im Ausland nutzen diese Möglichkeit, am eigenen Standort aus Restholz im Wege der Direkt-Extrusion hochwertige Türzargen, Bilderrahmen, Sesselleisten oder Kantenanleimer zu fertigen. „Coca Cola macht mit seinem Konzentrat nichts anderes”, lächelt der Maschinenbau-Ingenieur.Turn-key Prozesse. Für Betriebe, die in die Technologie investieren wollen, bieten die Oberösterreicher auch Gesamt-Lösungen für die maschinelle Ausstattungen.
„Wir stimmen die Anlagen der Faseraufbereitung, der Direktextrusion und Kalibrierung aufeinander ab und bieten für dieses Service volle Garantie”, so Rögner.
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2 Extrusions-Linien sind in Kopfing im Einsatz: Das erzeugte Granulat (li.) gelangt über ein Fördersystem in die Profil-Extrusion (re.) © Spannlang

High-End Produkte. Größere Fasalex-Projekte werden derzeit mit einem russischen Fensterbank-Hersteller und Sockel-leisten-Produzenten aus Deutschland und Italien abgewickelt.
Hohes Zukunfts-Potenzial für Komposite sieht Rögner in der Innenanwendung. Echtholz-furnierte Teile würden künftig vermehrt im Fahrzeug- und Karavanbau eingesetzt werden, betont der junge Geschäftsführer.
Fasalex-Facts
Mitarbeiter: 8
Geschäftsbereiche:
• Lohnproduktion Holz-Kunststoff-Komposite
• Granulat-Erzeugung
• Anlagenkonzeption, Beratung
Zertifikate: TÜV, Brandklasse 2