EDV hält Einzug

Nicht unbedingt vom Bau abhängig. „Durch verstärkte Bemühungen um das Handwerk und marktorientierte Entwicklungen ist es uns gelungen, die Flaute in der Bauwirtschaft gut zu überstehen”, sieht der Geschäftsführer von Sema, Wildpoldsried/DE, Thomas Springer  den Erfolg der Sema-Strategie der vergangenen zwei Jahre bestätigt. Am Messestand präsentierte man die neue Version V 9.5, wobei man mit der Produktlinie Sema Future für den Holzbauer ein digitales Handwerkzeug für jeglichen Schritt von der Planung, über die Visualisierung, bis hin zur Fertigung anbietet. „Unsere Software ist bereits im frühen Entwurfsstadium produktiv einsetzbar”, so Springer.
Die Software ermögliche eine  Bauteil-Bemessung direkt aus der 3D-Darstellung heraus. Die benötigten Zeichnungen, Stahlteile, Material- und Holzlisten sowie statischen Berechnungen können per Mausklick ausgegeben werden. Die Ansteuerung jeglicher Weiterverarbeitungs-Maschinen sei ohnehin selbstverständlich, wird unterstrichen.
Für den Treppenbauer demonstrierte Sema die Treppenmodule. Dabei könne man komplexe Treppen planen, visualisieren, kalkulieren und direkt an am Markt erhältliche CAM-Systeme und CNC-Maschinen übergeben.
Die Internationalisierung bei Sema wurde laut Springer fortgesetzt. Man will die Software ab 2007 mit zehn Sprachen anbieten. Neben den mitteleuropäischen Ländern hat man vor allem die neuen EU-Länder sowie Russland als weitere Zielmärkte ausgemacht. „Der Holzbau in Russland erfährt gute Zuwachsraten”, ist der Geschäftsführer vom Potenzial überzeugt.

Die Treppen zum Erfolg. Mit Softwarelösungen für den Treppenbau war bauCAD, Bürstadt/DE, in Nürnberg vertreten. Die für Stahl, Holz oder CNC-Ansteuerung optimierten AI-CAD-Module sind untereinander kombinierbar. Die Holzversion beinhaltet alle Treppenformen sowie Geländer, Handläufe und Knieleisten. Standardmäßig können 3D-Darstellungen und Isometrien der entworfenen Treppen ausgegeben werden. Für alle Bauteile gibt es eine direkte CNC-Ausgabe. Im Gesamtprogramm bietet BauCAD Software-Pakete, die auf Wunsch individuell programmiert werden. Alle arbeiten auf AutoCAD-Basis.

Volles Programm im Holzbau. Sein neues CAD/CAM-Holzbauprogramm VisKon V2 präsentierte Weto, Tittling/DE. Damit wird die Erstellung von Dachkonstruktionen mit Dachausmittlung und Holzkonstruktion ermöglicht. Weiters werden eine Vielzahl von Alternativen für die Durchführung von Konstruktionen und Holzbau-Systemen wie Riegel-, Block- oder Ständerbau ermöglicht. „Im neuen Programm können die Bauteile direkt in 3D erzeugt und verändert werden”, wurde demonstriert. Dachkonstruktionen, Blockbohlen- und Ständerkonstruktionen können in VisKon beliebig kombiniert werden. Zusätzliche Verbindungen wie Zapfen oder Bohrungen lassen sich an allen Holzteilen erzeugen und anschließend an die Abbundmaschine weitergegeben werden.
Auch am Weto-Stand war der Aufschwung im Handwerk zu bemerken. „Die Betriebe sind wieder bereit zu investieren”, so ein Anwendungstechniker. „Unsere Systeme werden vor allem von den jüngeren Mitarbeitern und Junior-Chefs verstanden”, wobei die Notwendigkeit der Software-Unterstützung bei jüngeren Generationen bereits in der Ausbildung als Selbstverständlichkeit gesehen wird.

Für Holz- und Treppenbauer optimiert. Seine zwei Programmlinien Alpha-Schift und Alpha-Stairs konnte man am Messestand von Alpha-Schift, Burggen/DE, testen. Das 1998 vom ehemaligen Zimmermann Guntram Evertz gegründete Unternehmen beschäftigte sich erst mit Software-Lösungen für Planung, Konstruktion, Visualisierung und Maschinenansteuerung für den Holzbau. „Seit 2003 führen wir das Treppenbau-Programm Alpha-Stairs, mit welchem wir von Anfang an erfolgreich waren”, so der Geschäftsführer. Dabei sind freie Treppenformen zu bearbeiten, wobei bis zu sechs Geschosse eingegeben werden können. Nach Tritt- und Wangenoptimierung sowie beliebiger Verformbarkeit aller Elemente, können alle Geschosse in 3D dargestellt werden. „Eine Maschinenansteuerung ist auch beim Treppenbau-Programm Standard”, wird erklärt.

Planung bis zum Fotorealismus. Vom ersten Kontakt mit Interessenten, bis zum letzten Schritt der Auftragsabwicklung unterstützt die Software von CAD+T, Ansfelden, den Praktikern. Eine Kooperation mit dem Holzzentrum Gebhardt, Cham/
DE, wurde auf der Messe präsentiert. „Unsere bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass es unseren Kunden immer wichtiger wird, alles aus einer Hand zu bekommen und dadurch Kosten und Zeit sowohl bei der Planung als auch in der Arbeitsvorbereitung und im Einkauf zu sparen”, so CAD+T-Geschäftsführer Ing. Anton Schwarz. Die Kooperation mit Gebhardt, einem der größten Zulieferer für Platten, Dekore und Holzwerkstoffe in Deutschland, ermöglicht es dem Tischler, die Materialien mit der Softwarelösung direkt zu verplanen. Einfach und schnell kann die 3D-Planung anschließend in fotorealistischer Qualität, mit den verplanten Gebhardt-Materialien dargestellt und dem Kunden präsentiert werden. „Der wesentliche Vorteil dabei - der Kunde sieht im Vorhinein, was er bekommt”, erklärte man am Messestand.

Neue Auftragsbearbeitung für Zusammenarbeit. Eine vereinfachte, schnellere Zusammenarbeit zwischen Industrie, Großhandel und Tischlereien will man mit der neuen Version der Auftragsbearbeitung Corpora4U aus dem Hause PinnCalc, Eckernförde/DE, erreichen. „Die Vorteile für den Anwender liegen in der Zeit-Ersparnis durch die Kommunikation direkt aus Corpora4U heraus, wodurch sich Kosteneinsparungen bei Porto, Telefon und Fax ergeben, da die Daten-Übertragung via Internet erfolgt”, erklärte PinnCalc-Prokuristin Birte Neuhoff.
Als weiteres Messe-Highlight präsentiert man in Nürnberg mit DaVinci eine 3D-Konstruktions-Software für den Möbelbau, um Kundenwünsche noch anschaulicher zu gestalten. „Um im Verkaufsgespräch überzeugen zu können, liefert DaVinci bessere Voraussetzungen für eine anschauliche Präsentation”, so Neuhoff. Nach Konstruktion des Möbels oder Planung der Einrichtung, stehen vielfältige Darstellungsmöglichkeiten bereit.
„Das geht soweit, dass ein Originalbild des Raumes hinterlegt wird und mit Inneneinrichtungs-Details virtuell bestückt werden kann”, wird in Nürnberg erklärt.