Ufo nennt sich in Studentenkreisen das 2005 eingeweihte Hörsaalgebäude mit kreisrundem Grundriss, überkragendem 1. Stockwerk sowie einer Verschalung aus Holzschindeln. Ganz irdisch geht es dagegen im Fachbereich Holztechnik – einer von vieren an der Fachhochschule Eberswalde/DE zu: Die Hochschulausbildung blickt hier auf eine 175-jährige Tradition zurück.Anspruchsvolles Studium. Der Dekan des Fachbereiches, Prof. Dr. Klaus Dreiner, Diplom-Holzwirt hanseatischer Prägung und seit sieben Jahren in Eberswalde engagiert, zählt insgesamt 350 Studenten, jährlich 60 bis 70 neue Erstsemester sowie 40 Absolventen. Die Holztechnik ist hier keine reine Männerdomäne: 15 bis 20% beträgt der Anteil der Studentinnen. Die Kandidaten des 7-semestrigen Bachelor- oder 8-semestrigen Diplomstudienganges weisen zu 50% einen Berufsabschluss mit Holz auf – der erfolgreiche Abschluss qualifiziert sie für „alles, was irgendwie mit Holz zu tun hat“, formuliert Dreiner – dies seien führende Tätigkeiten in Industrie, Handel, Handwerk und Forschung, ein eigenes Unternehmen für Holzbau, Innenbau oder Möbelbau oder ein zusätzlicher Dr.-Ing.Kleine und ganz kleine. Die Studieninhalte stellen keine extreme Spezialisierung dar, sondern sollen hochqualifizierte Mitarbeiter gerade für kleine und ganz kleine Unternehmen („GKU“) mit Mitarbeitern zwischen 10 und 20 ausbilden. Breit angelege Studieninhalte – neben anderen Biologie, Physik oder Betriebswirtschaftslehre – bilden eine Basis, in verschiedenen Disziplinen zu denken und zu handeln. Daneben gilt der Anspruch des Fachbereiches auch, studentische Persönlichkeiten zu bilden.
Während der Ingenieurs-Studiengang Holztechnik trotz Neuerungen „nicht von heute auf morgen verändert werden“ soll und ein Bachelor-Abschluss bereits angeboten wird, plant der Fachbereich demnächst einen Master of science (M.Sc.) mit der Ausrichtung Gestaltung und Technologie. Mittler zwischen Produktdesign und technischer Umsetzung mit der Arbeitgeber-Zielgruppe Inneneinrichtung und Möbel fehlten bisher als Qualifikationsprofil. Darüber hinaus entwickelt der Fachbereich zusammen mit Hochschulen in Finnland und Polen weitere Studiengänge.
Während der Ingenieurs-Studiengang Holztechnik trotz Neuerungen „nicht von heute auf morgen verändert werden“ soll und ein Bachelor-Abschluss bereits angeboten wird, plant der Fachbereich demnächst einen Master of science (M.Sc.) mit der Ausrichtung Gestaltung und Technologie. Mittler zwischen Produktdesign und technischer Umsetzung mit der Arbeitgeber-Zielgruppe Inneneinrichtung und Möbel fehlten bisher als Qualifikationsprofil. Darüber hinaus entwickelt der Fachbereich zusammen mit Hochschulen in Finnland und Polen weitere Studiengänge.
Hochkarätige Ausstattung. Bärbel Jäkel, Dipl.-Ing. (FH) für Holztechnik, präsentierte das Technikum des Institutes – die Eberswalder verfügen über einen regelmäßig von namhaften Ausstattern erneuerten Apparate- und Maschinenpark, der vom Sägewerk einen roten Faden bis zur vollständig ausgestatteten Tischlerei zieht.Eigenständige Projekte. Hier können die Studenten nach erfolgreich absolviertem, dreiwöchigem Maschinenschein oder dem Nachweis der Befähigung etwa durch die vorherige Berufsausbildung – ihre prüfungsrelevanten Projekte eigenständig bearbeiten. Die Projekte umfassen je nach Neigung Möbel, Spiel-, Sport- und Musikgeräte oder Innenausstattungen.Wo ist der Bedarf? Zusammen mit ortsansässigen Unternehmen und gefördert vom brandenburgischen Ministerium für Wissenschaft, setzt das Institut außerdem Maschinenpark und Technikum als „Spielwiese“ für die Produktentwicklung ein – speziell für solche Unternehmen, die keine Forschungs- oder Entwicklungsabeilung ihr Eigen nenne. Die Angebotspalette reicht von Recherche über Marktstudien und Entwicklung zur Marktreife bis hin zur Kommunikationsplattform.
Dualer Studiengang. Damit hält die Lehre Kontakt zum unternehmerischen Umfeld, und Studierende werden in die Projekte einbezogen – „Erkenntnisgewinn in beide Richtungen“ nennt es der Dekan. Wer sich die bisher siebenjährige „Ochsentour“, bestehend aus Lehre und Fachhochschul-Studium verkürzen will, wird – seit der Einweihung am 19. April – in Eberswalde fündig. Kürzer und praxisnäher, entwickelt zusammen mit Handwerkskammer und Industrie- und Handelskammer (IHK), kombiniert der duale Studiengang Holztechni eine gewerbliche Ausbildung mit dem Studium. Der Zeitbedarf hierfür beträgt 4,5 Jahre bis zum Abschluss Bachelor und sei ideal etwa für Betriebsnachfolger. Start für Kandidaten mit Fachhochschulreife ist 2007 – die Vorimmatrikulation sind bereits jetzt möglich.Ostalgisch? Eine humoristische Reminiszenz gestatteten sich Studenten mit einem Projekt zur Fertigungsplanung und nannten ihr Unternehmen VEB – für „Vollholz einfach biegen. Einst stand VEB auch für „volkseigener Betrieb“ ...
Eberswalde-Facts
Fachbereiche: Forstwirtschaft, Holztechnik, Landschaftsnutzung und Naturschutz sowie WirtschaftStudienabschlüsse Fachbereich Holztechnik: Diplom und B.Sc., dualer Studiengang Holztechnik
Ausstattung: EDV-Raum, Sägewerk, Trockenkammer, Einrichtungen zum Dämpfen und Biegen, Plattensägen, Kantenmaschine, Keilzinkenanlage, Keilzinkenpresse, 4-Seitenhobel, 3- sowie 5-Achs-Bearbeitungszentrum, Tischlerei, Labore für Holzbiologie und Holzchemie
Innovationswerkstatt