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DACH-REGION

Baumärkte sind Coronakrise-Gewinner

Ein Artikel von Robert Kittel (für holzkurier.com bearbeitet) | 24.11.2020 - 12:45

In regelmäßigen Markterhebungen fragt der BHB die Umsatzzahlen seiner Mitglieder ab – Bau- und DIY-Märkte bedienen in der DACH-Region einen Milliardenmarkt. So wurde in Deutschland im 1. Halbjahr 2020 ein Umsatz von 11,82 Mrd. €, in Österreich von 1,49 Mrd. € und in der Schweiz von 1,82 Mrd. CHF erzielt. Das entspräche Steigerungen von 16% in Deutschland, 7,1% in Österreich und 3,6% in der Schweiz (flächenbereinigt). Allerdings seien die guten Zahlen lediglich „Momentaufnahmen“, meint der BHB, für ein gutes Jahresergebnis seien „die nächsten Monate entscheidend“. Die Schließungen während des ersten Lockdowns trafen vor allem Österreich und die Schweiz hart, während in Deutschland relativ schnell wieder geöffnet werden konnte.


Interessant ist, welche Sortimente gefragt waren: In Deutschland waren es vor allem Farben und Malerzubehör (+37,6%), Holz (+29,1%), Gartenhäuser (+25,1%) sowie Baumaterial und -chemie (+24,9%). Segmente wie Automotive (–7,9%) oder Technik, Unterhaltung (–7,4%) verloren hingegen. Ganz ähnliche Zahlen gab es in Österreich und der Schweiz. Auch hier waren Farben und Holz am gefragtesten.


Man befände sich in einer „vergleichsweise ausgezeichneten Ausgangslage“, analysierte BHB-Hauptgeschäftsführer Peter Wüst. Die Kunden hätten mit unerwarteten Zeit- (nicht konsumierte Urlaube) und Finanzreserven (Urlaubsgelder aus nicht angetretenen Reisen) vor allem Investitionen im häuslichen Umfeld getätigt. Diese Effekte „lassen sich aber nicht ohne Weiteres wiederholen und erschweren auch die Planung für 2021“.


Ähnliches beobachtete man übrigens auch bei einem großen B2B-Holzhändler in Österreich: Normalerweise auf die Bedienung von Handwerkern und weniger auf Privatkunden eingerichtet, habe man nach der Aufhebung des ersten Lockdowns „einen Ansturm von Privatkunden“ erlebt wie noch nie, erzählte der Geschäftsführer im Gespräch mit dem Holzkurier.