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Firmengründer Alois Scheuch und Geschäftsführer Reinhold Bleckenwegner (re.) zeigen Teamgeist © Fischer

40 Jahre Knowhow

Ein Artikel von Administrator | 06.10.2003 - 00:00
Das 40. Firmenjubiläum feierte Absaugspezialist Scheuch am 18. September in Aurolzmünster. Neben der Vorstellung der Tätigkeitsfelder und der Besichtigung der Produktionsstätte stand die konsequente Arbeit des Firmengründers Alois Scheuch im Mittelpunkt.Optimierung der Späneabsaugung. Die 1. beruflichen Erfahrungen sammelte Scheuch in der Spenglerei seines Vaters. Einfache lufttechnische Anlagen zählten zum Aufgabengebiet. Die 1. Entstaubungsanlage wurde 1965 in einer Tischlerei installiert. Es folgten Aufträge der Spanplatten- und Holzindustrie. Vorrangig wurden Absauganlagen optimiert.
In den 1970erjahren entwickelte der Absaugspezialist den 1. Schlauchfilter mit Steuerung. Das Impuls-Abreinigungssystem für Filterschläuche wurde 1985 patentiert. Anfang der 90erjahre startete die Produktion von Elektrofilteranlagen und dem Absaugsystem Sepas für die Holzindustrie. Aus Kapazitätsgründen wurde 1994 eine größere Produktionshalle in Aurolzmünster mit 9300 m² Nutzfläche errichtet. Das Abgasreinigungssystem Seka folgte.
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Firmengründer Alois Scheuch und Geschäftsführer Reinhold Bleckenwegner (re.) zeigen Teamgeist © Fischer

Neues Management. 1998 wechselt Alois Scheuch in den Beirat und Mag. Reinhold Bleckenwegner übernahm die Geschäftsführung.
„1999 übersiedelte unsere Verwaltung von Ried ins neue Bürogebäude in Aurolzmünster. Die bestehende Produktionshalle wurde ein Jahr später mit 16.000 m² Nutzfläche fertig ausgebaut”, erklärt Bleckenwegner.
Am neuen Firmenstandort werden über 500 Mitarbeiter beschäftigt. Das Unternehmen arbeitet in den 4 Vertriebssparten Holz-, Spanplatten-, Metall- und Steine-Erden-Industrie. In den vergangenen 5 Jahren investierte Scheuch mehr als 14 Mio. €.Fertigungsorganisation. Durch die intensive Zusammenarbeit von Projektierung, Technik und Fertigung sind kurze Durchlaufzeiten sicher gestellt. Aufgrund des Feedbacks aus der Praxis können die Produkte und Prozesse rasch und effizient optimiert werden.
„Unser moderner Maschinenpark hat einen hohen Automatisierungsgrad. So können auch größere Aufträge kurzfristig, termingetreu und kostengünstig abgewickelt werden”, bestätigt Fertigungsleiter Ing. Günther Fliszar. Alle Kernkomponenten vom Filter bis zu den Ventilatoren, die für die Qualität und Funktionalität einer Anlage ausschlaggebend sind, werden selbst hergestellt.
In der eigenen PC-Lehrwerkstatt sind 50 Ausbildungsstellen für die Berufe Elektroanlagentechniker, Maschinenbautechniker, technischer Zeichner, Blechschlosser und Schweißer besetzt. Das qualifizierte Fachpersonal arbeitet in autonomen Fertigungsgruppen. Jede Produktionseinheit ist weitgehend selbstständig und verfügt über eine eigene Arbeitsvorbereitung, Fertigungstechnik und Logistik.
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Holzprofis DI Kendler und Ing. Fisecker (re.) als flexible Ratgeber © Fischer

Umsatz und Spartenentwicklung. Im Geschäftsjahr 2002/03 wurde ein Gesamtumsatz von 64 Mio. € erzielt. „Im heurigen Wirtschaftsjahr rechnen wir mit 67 Mio. €. Der Auftragseingang war bereits im 1. Halbjahr sehr zufriedenstellend”, versichert Bleckenwegner.
Neben der erfreulichen Entwicklung in der Zementindustrie läuft auch in der Metall- und Spanplattenbranche das Geschäft gut. In Zukunft wird auch der osteuropäische Markt weiter an Bedeutung gewinnen.Span-, MDF- und OSB-Plattenindustrie. In der Holzindustrie konnte das Vorjahresniveau gehalten werden. „Durch die gute und langjährige Zusammenarbeit mit renommierten Anlagenbauern ist das Scheuch-Engineering für die Span-, MDF- und OSB-Plattenindustrie international gefragt”, versichert Spartenleiter DI Herbert Kendler. 1998 war die Branche, vorwiegend bei MDF, in einer starken Wachstumsphase, gleichzeitig wurden die Auflagen der zulässigen Emissionen bei Neuanlagen - besonders für organische Inhaltsstoffe - verschärft.
„Wir reagierten mit dem biologischen Abluftreinigungssystem Saba. Beim 1. Projekt wurde kurzerhand eine Versuchsanlage gebaut und parallel dazu die Großanlage konstruiert, gefertigt und innerhalb von 9 Monaten in Betrieb genommen”, so Kendler. Mittlerweile läuft die 3. Anlagengeneration. Holzverarbeitung. Die Anlagen für das Holz verarbeitende Gewerbe werden in der Oberflächentechnik, zur Rauchgasentstaubung, für die Absaugung und zur pneumatischen Förderung eingesetzt. Der Leistungsbereich reicht von 1000 m³/h für den Tischler bis hin zu 300.000 m³/h in der Möbelindustrie.
Das Anlagenkonzept Sepas verweist auf das energiesparende 1-Rohr-System. Sepas-Plus verfügt über eine Steuerungssoftware mit integriertem Touch-Panel. Das Rohrsystem Ligno ist für Adaptierungsarbeiten bei Erweiterungen des Maschinenparks und bei der Umgestaltung von Produktionsabläufen interessant.
„Die Serie ist für die Selbstmontage ausgelegt. Die verzinkten Ligno-Rohrteile werden mit einer eigens entwickelten Fertigungstechnologie längs geschweißt”, verweist der technische Verkäufer Ing. Manfred Fisecker.
Scheuch-FactsEigentümer: Scheuch Privatstiftung
Exportanteil: 65% (EU 35%, Osteuropa 20% und Übersee 10%)
Vertriebsbüros: Bad Nenndorf b. Stuttgart/DE, Velke Mezirici/CZ, Katowice/PL
Vertretungen: NL, FR, GB, IT, ES, GR, HU, RO, BG, SY, TR, RU, MX, VE, KR
Technologien mit Zukunft. Die Abteilung Forschung und Entwicklung wird seit 1990 konsequent und intensiv betrieben. „Jährlich werden rund 3% des Umsatzes investiert”, erklärt Technikleiter Ing. Johann Bachmayer. Im neuen Technikum können Versuchsanlagen und Teststände aufgebaut und geprüft werden.
Aufgaben-Schwerpunkte findet man in der Filtration, der Rauchgas- und biologischen Abluftreinigung sowie in der Erprobung von Nasswäschersystemen. Wichtig ist das Strömungs- und Schallverhalten sowie der Explosionsschutz.
Das „Zukunfts-Segment” sieht man in der Rauchgasreinigung nach Verbrennungsprozessen. Auf die Wärmerückgewinnung werde noch zu wenig geachtet. Bei thermischen Verwertungsprozessen seien bis zu 60% des Energiepotenzials ungenutzt.