11054698546720.gif

1. Anlage Österreichs auf Basis eines Stirling-Motorprozesses im Burg-Vital Hotel in Lech © Mawera

Aus Holz wird Energie

Ein Artikel von Administrator | 10.10.2003 - 17:19
Das 1. österreichische Biomasse-Heizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) auf Basis eines Stirlingmotor-Prozesses wurde von Mawera, Hard, gebaut. Hochtemperatur-Unterschubfeuerung. Die in Oberlech errichtete Anlage arbeitet nach dem Prinzip der Hochtemperatur-Unterschubfeuerung mit CDF (Computational Fluid Dynamics) optimiertem Design. Das Kraftwerk ist in diesem Fall als Mehr-Kessel-Variante konzipiert. Dabei wird die Grundlast des Wärmebedarfs über das KWK-Modul mit einer thermischen Nutzleistung von 250 kW abgedeckt, das gleichzeitig 35 kW Strom erzeugt. In den Wintermonaten ist außerdem ein 2. Mawera-Biomassekessel in Betrieb.
Die den Kesseln vorgeschaltete Biomasse-Unterschubfeuerung wird mit Hackgut bestückt. Für den effizienten Betrieb des Stirlingmotors sind sehr hohe Rauchgas-Temperaturen von 1300° C notwendig. Der Feuerraum und die Regelung der Verbrennungsluftströme sind entsprechend diesen Anforderungen ausgelegt. Die Rauchgase, die aus dem Feuerraum austreten, geben einen Teil der Wärme im Erhitzer-Wärmetauscher des KWK-Moduls an das Arbeitsmittel des Stirlingmotors ab. Dadurch wird die erforderliche Ablaufleistung an den Motor übertragen. Wirkungsgrad von 86%. Nach Austritt aus dem KWK-Modul durchlaufen die Rauchgase einen Luftvorwärmer für die effiziente Erwärmung der Verbrennungsluft.
Lesen Sie bitte weiter auf Seite 26
Fortsetzung von Seite 25
Über einen Economizer geben die Rauchgase einen weiteren Teil ihres Energieinhaltes an das Wasser des Fernwärmesystems ab. Das Biomasse-KWK-Modul erreicht dabei einen Gesamtwirkungsgrad von 86%. Die Entwicklung dieses umweltfreundlichen Systems wurde durch Fördermittel des Forschungsförderungsfonds (FFF) unterstützt.
Seit 1975 hat sich Mawera auf die Entwicklung und Bau von Holzfeuerungsanlagen im Leistungsbereich von 100 kW bis 10 MW, Austrag- und Fördersysteme sowie Zerkleinerungsmaschinen spezialisiert. Die Produktpalette wird durch Kessel, Brennkammern, Rauchgas-Entstaubungssysteme, Steuerungen und Visualisierungen sowie Zubehörteile ergänzt. Weltweit tätig mit optimierter Holzfeuerung. „Unsere Kunden sind die Holz verarbeitende Industrie und Nah- und Fernwärme Biomasseprojektbetreiber. Wir sind weltweit in über 15 Ländern mit Niederlassungen oder Vertretungen tätig”, berichtet Geschäftsführer MBA Claus Steurer.
Mawera entschied 1997 ein umfangreiches F&E-Projekt zur Verbesserung der Verbrennung von Holzabfällen in Zusammenarbeit mit der TU Graz für sich. 1998 wurde die 1. optimierte Holzfeuerungsanlage auf der Basis Flachschubrost an der Versuchsanlage am Firmenareal realisiert. Nach Abschluss eines 3-jährigen Forschungsprojektes, war ein neues Feuerungskonzept für die Verbrennung von Holzabfällen marktreif. Dieses Feuerungs-Konzept für Holzfeuerungsanlagen vermindert den Emissionsausstoß (etwa NOx) um bis zu 50%.
Im Rahmen der bundesweiten Aktion „Arbeitsplätze durch Innovation” - eine gemeinsame Initiative des FFF in Kooperation mit der Bundeskammer für Arbeiter und Angestellte - wurde Mawera für besondere Verdienste als Arbeitgeber in Vorarlberg ausgezeichnet. (sh. Holzkurier Heft 18, S. 22).
Mawera realisierte auch mehrere Rinden-Verbrennungsanlagen für die Sägeindustrie, unter anderem bei: Scierie des Eplatures, La Chaux de-Fonds/CH, Despond, Bulle/CH, Schilliger, Perlen/CH, Lehmann, Gossau/CH, Dahinden, Hellbühl/CH, Hartl, Leongang.
Die Wahl fiel auf Mawera, da die Flachschubrostfeuerung hinsichtlich Funktionalität und Emissionen neue Maßstäbe setzt. Nach 2-jähriger Entwicklung ist nun die Unterschubfeuerung mit einem beweglichem Außenrost lieferbar. Diese Optimierung der Unterschubfeuerung stellt einen Fortschritt hinsichtlich der Verbrennung von problematischem Brennstoffen und Bedienkomfort dar.
Erst kürzlich erhielt Mawera den bisher größten Auftrag in der Firmengeschichte von der Thermo Wipptal, Sterzing/IT. Geliefert werden 2 Holzfeuerungsanlagen mit je 8 MW Nennleistung.
11054698546720.gif

1. Anlage Österreichs auf Basis eines Stirling-Motorprozesses im Burg-Vital Hotel in Lech © Mawera