Durchatmen - frei sein: Das wird künftig der Werbeslogan des Luftkurortes Reit im Winkl/DE, sein. Traumhafte Landschaft, Schneesicherheit, wenn da nicht an schönen Wintertagen eine Dunstglocke die Stimmung getrübt hätte. Deshalb wurde 2000 ein ehrgeiziges Modellprojekt veranlasst: Man wollte als erste Gemeinde Deutschlands die Heizungen komplett auf Biomasse umstellen - um auch in Zukunft den Titel Luftkurort tragen zu dürfen. Der Bau eines Biomasseheizwerks zur Nahwärmeversorgung wurde beschlossen.Nahwärme für 3500 Einwohner. 2000 ging das Nahwärmenetz mit 80 Anschlüssen in Betrieb. „Im 4. Jahr sind bereits 214 Gebäude angeschlossen”, freut sich der Geschäftsführer der Naturwärme Reit im Winkl, DI (FH) Andreas Heigenhauser. Ein weiteres Potenzial im 3500 Einwohner-Dorf mit 5000 Gästebetten ist vorhanden. „2003 wurden pro Kopf 2810 kg Holz verfeuert. 25% davon ist Hackgut von Waldbauern aus der Region. Jährlich werden 1,8 Mio. Liter Heizöl eingespart. Eine internationale Auszeichnung als Gemeinde der Zukunft erhielt der Luftkurort Reit im Winkl mit seiner Nahwärme”, berichtet Heigenhauser.Professionalität notwendig. „Bei uns ist Hackgut mit kurzen Transportwegen ausreichend verfügbar. 24.000 m3/J werden verheizt. Erneuerbare Energie funktioniert aber nur dann, wenn man sie professionell betreibt”, erläutert der Geschäftsführer.
Herzstück des Biomasseheizwerks ist die 4 MW-Biomassekesselanlage von Polytechnik, Weissenbach/Triesting, welche die Grund- und Mittellast des Wärmebedarfes abdeckt. Die nachgeschaltete Kondensationsanlage liefert weitere 400 bis 800 kW.
Die gesamte Wärme für das Nahwärmenetz wird somit zu über 90% aus Hackschnitzeln bereitgestellt. „Ein technisches Highlight stellt in Verbindung mit dem Biomassekessel die optimierte Rauchgas-Kondensationsanlage dar”, berichtet Polytechnik-Mitarbeiter Othmar Lutschounig.
Niedrigtemperaturwärme wird vor Kamineintritt im Kondensator für Zuluftvorwärmung und Freiflächenheizung genutzt. Daraus ergibt sich eine Stromeinsparung bei der Rauchgas-Entschwadung.
Durch die zusätzliche Kondensation der Rauchgase muss weniger Entschwadungsluft beigemischt werden. Die Freiflächenheizung ergibt sich als Zusatznutzen, da die Umfahrung ohne Streusalz eis- und schneefrei gehalten werden kann.
Herzstück des Biomasseheizwerks ist die 4 MW-Biomassekesselanlage von Polytechnik, Weissenbach/Triesting, welche die Grund- und Mittellast des Wärmebedarfes abdeckt. Die nachgeschaltete Kondensationsanlage liefert weitere 400 bis 800 kW.
Die gesamte Wärme für das Nahwärmenetz wird somit zu über 90% aus Hackschnitzeln bereitgestellt. „Ein technisches Highlight stellt in Verbindung mit dem Biomassekessel die optimierte Rauchgas-Kondensationsanlage dar”, berichtet Polytechnik-Mitarbeiter Othmar Lutschounig.
Niedrigtemperaturwärme wird vor Kamineintritt im Kondensator für Zuluftvorwärmung und Freiflächenheizung genutzt. Daraus ergibt sich eine Stromeinsparung bei der Rauchgas-Entschwadung.
Durch die zusätzliche Kondensation der Rauchgase muss weniger Entschwadungsluft beigemischt werden. Die Freiflächenheizung ergibt sich als Zusatznutzen, da die Umfahrung ohne Streusalz eis- und schneefrei gehalten werden kann.
Entschwadung bis zu -10° C. Die Vollständige Entschwadung der Rauchgase bis Außentemperaturen von bis zu -10° C wird erreicht.
Die Feinstaub-Abscheidung erfolgt durch Rauchgaswäsche und -kondensation mit mehrstufiger Prozesswasseraufbereitung. Schleuse zur Rückbrandsicherung. Die Hackschnitzel gelangen über eine Schubbodenaustragung und einer hydraulischen Querförderung zur Feuerung. 2 Schleusen und eine Sprinkleranlage sorgen für die Rückbrandsicherung. Ein Vorschubrost transportiert das Brenngut langsam vom Einschub bis zum Ascheabwurf. Dies ermöglicht eine gute Verbrennung, da Brennstofftrocknung, Ausgasung und Nachverbrennung gestuft ablaufen. Der optimierte Ausbrand wird mittels Lambda- und Feuerraum-Temperaturregelung erreicht. Sämtliche Messdaten laufen in der Schaltwarte zusammen und werden mittels SPS-Regelung verarbeitet .
Mit 90° C wird das 12 km lange Nahwärmenetz beliefert. „Die Investitionen haben sich rentiert, die Dunstglocke ist weg und die Auszeichnung Luftkurort, darf zurecht getragen werden”, freut sich der Betreiber.
Die Feinstaub-Abscheidung erfolgt durch Rauchgaswäsche und -kondensation mit mehrstufiger Prozesswasseraufbereitung. Schleuse zur Rückbrandsicherung. Die Hackschnitzel gelangen über eine Schubbodenaustragung und einer hydraulischen Querförderung zur Feuerung. 2 Schleusen und eine Sprinkleranlage sorgen für die Rückbrandsicherung. Ein Vorschubrost transportiert das Brenngut langsam vom Einschub bis zum Ascheabwurf. Dies ermöglicht eine gute Verbrennung, da Brennstofftrocknung, Ausgasung und Nachverbrennung gestuft ablaufen. Der optimierte Ausbrand wird mittels Lambda- und Feuerraum-Temperaturregelung erreicht. Sämtliche Messdaten laufen in der Schaltwarte zusammen und werden mittels SPS-Regelung verarbeitet .
Mit 90° C wird das 12 km lange Nahwärmenetz beliefert. „Die Investitionen haben sich rentiert, die Dunstglocke ist weg und die Auszeichnung Luftkurort, darf zurecht getragen werden”, freut sich der Betreiber.
Polytechnik-Facts
Geschäftsführer: Mag. Hochwarter, Schirnhofer
Mitarbeiter (gesamt): 120
Exportquote: 70%
Hauptsitz: Weissenbach
Niederlassungen: Ungarn, Schweiz, Polen, Russland
Kesselleistung: 250 kW bis 20 MW
Geschäftsführer: Mag. Hochwarter, Schirnhofer
Mitarbeiter (gesamt): 120
Exportquote: 70%
Hauptsitz: Weissenbach
Niederlassungen: Ungarn, Schweiz, Polen, Russland
Kesselleistung: 250 kW bis 20 MW