Um unseren Sägewerks-Standort wettbewerbsfähig zu halten, war der Bau eines Kraftwerks notwendig“, erläutert Matthias Sturm, Geschäftsführer Sturm Holzverarbeitung, Herbrechtingen/DE, den Schritt zur Investition in ein Biomasse-Heizkraftwerk von 42 Mio. €.
Zu 100% wird das Schnittholz in Zukunft mit den eigenen Trocken-Kammern, die kostengünstig mit Wärme aus dem Kraftwerk betrieben werden, getrocknet. Zudem ist eine sichere Abnahme der durch eine Sägewerks-Erweiterung vermehrt anfallenden Nebenprodukte gegeben.
Zu 100% wird das Schnittholz in Zukunft mit den eigenen Trocken-Kammern, die kostengünstig mit Wärme aus dem Kraftwerk betrieben werden, getrocknet. Zudem ist eine sichere Abnahme der durch eine Sägewerks-Erweiterung vermehrt anfallenden Nebenprodukte gegeben.
Innovatives Denken ausgebremst. 1993, beim Neubau des Sägewerks im Herbrechtinger Industriegebiet, hat Vater Hermann Sturm schon mit dem Bau eines Hackschnitzel-Heizwerks zur Energie-Versorgung der Trockenkammern geliebäugelt. Damals wurden mit der EVS und der MÜAG weitreichende Verhandlungen geführt, die allerdings im Sand verlaufen sind.
Man entschied sich daher wieder für fossile Energieträger und beheizte die Trockenkammern mit Gas. Die Trockenkapazität wurde zwischenzeitlich von damals 40.000 m³/J auf 120.000 m³/J ausgebaut. Im April wächst das Volumen durch die Installation weiterer Mühlböck-Anlagen. Wenn 2008 die geplante Endausbaustufe von 500.000 fm/J Einschnitt erreicht ist, werden jährliche 270.000 m³ getrocknet. Gunst der Stunde genutzt. Als 2000 das Gesetz rund um erneuerbare Energien verabschiedet wurde, nahm Sturm die Verhandlungen wieder auf. Anfänglich versuchte man die Stadtwerke Ulm (SWU) als Partner und Betreiber mit ins Boot zu nehmen. Es konnte allerdings – auch aufgrund der von den SWU angestrebten Vertragsbindung – keine Einigung erzielt werden.
Das von Anfang an in die Verhandlungen involvierte Ingenieur-Dienstleistungs-Unternehmen OVM (Oskar-von-Miller) hat den Kontakt aufrechterhalten und Sturm ermuntert, das fertig durchgeplante Projekt genehmigen zu lassen und erst im Anschluss daran den passenden Partner zu suchen. So gingen Sturm und die Ingenieurs-Gruppe OVM 2001 an die Öffentlichkeit.
Man entschied sich daher wieder für fossile Energieträger und beheizte die Trockenkammern mit Gas. Die Trockenkapazität wurde zwischenzeitlich von damals 40.000 m³/J auf 120.000 m³/J ausgebaut. Im April wächst das Volumen durch die Installation weiterer Mühlböck-Anlagen. Wenn 2008 die geplante Endausbaustufe von 500.000 fm/J Einschnitt erreicht ist, werden jährliche 270.000 m³ getrocknet. Gunst der Stunde genutzt. Als 2000 das Gesetz rund um erneuerbare Energien verabschiedet wurde, nahm Sturm die Verhandlungen wieder auf. Anfänglich versuchte man die Stadtwerke Ulm (SWU) als Partner und Betreiber mit ins Boot zu nehmen. Es konnte allerdings – auch aufgrund der von den SWU angestrebten Vertragsbindung – keine Einigung erzielt werden.
Das von Anfang an in die Verhandlungen involvierte Ingenieur-Dienstleistungs-Unternehmen OVM (Oskar-von-Miller) hat den Kontakt aufrechterhalten und Sturm ermuntert, das fertig durchgeplante Projekt genehmigen zu lassen und erst im Anschluss daran den passenden Partner zu suchen. So gingen Sturm und die Ingenieurs-Gruppe OVM 2001 an die Öffentlichkeit.
Farbenfrohes Biomasse-Heizkraftwerk mit einer Feuerungswärme-Leistung von 49 MW ist schon von der Autobahn A7 aus zu sehen © DI (FH) Cornelia Schneider
Fortum, einer der größten Energieversorger Skandinaviens, ist seit über zehn Jahren in Deutsch-land tätig. Neben dem nordeuropäischem und dem Ostsee-Raum ist das Unternehmen im übrigen Europa, Südostasien und Russland vertreten. Dort fungierte man bisher als Anlagenlieferant, Betreiber und Projektbeteiligter. Zwischenzeitlich wurde die Sparte Anlagenlieferung ausgegliedert. Weltweit werden von Fortum alle Arten von Kraftwerken betrieben: Öl, Kohle, Gas, Torf und Biomasse. Fortum beschäftigt 13.000 Mitarbeiter und erzielte 2003 einen Umsatz von 11,4 Mrd. €. Gewinn bringender Einsatz von Resthölzern. Der Jahresbedarf des Heizwerkes in Herbrechtingen liegt bei 135.000 t Biomasse. „Die Brennstoff-Annahme und -Aufbereitung erfolgt in zwei Silos mit je 4100 m³ Fassungs-Vermögen. Damit sind wir in der Lage, weltweit verlängerte Wochenenden zu überbrücken“, erläutert DI Ralph Thilo, Geschäftsführer Fortum, Hamburg/DE. Das Kraftwerk könnte alle bei Sturm mit seinem derzeitigen Einschnitt von über 300.000 fm/J anfallenden Resthölzer aufnehmen. „Allerdings erzielen wir mit Sägemehl und Hackschnitzeln am freien Markt höhere Preise“, rechnet Sturm vor. So treten nur zwischen einem Drittel und einem Viertel der Resthölzer den Weg über den Fluss Brenz ins Kraftwerk an. Die restliche Biomasse wird im nahen Umkreis zugekauft.
So lassen sich sogar die Frachtkosten optimieren: Lkw, die Brennstoffe wie Rinde, Grünschnitt, Waldhackschnitzel, Landschaftspflege-Abfälle, Altholz der Kategorie AI und AII sowie Frässpäne ins Kraftwerk anliefern, werden bei Sturm mit Sägemehl und Hackschnitzeln beladen und zu den Abnehmern geliefert.
„Im vergangenen Sommer war in der Region ein Überangebot an Biomasse zu verzeichnen, heuer rechnen wir übers Jahr mit stabilen Mengen“, bemerkt Sturm.
Sturm-Facts
Gründung: 1914
Umsiedelung, Sägewerksneubau: 1993
Einschnitt-Kapazität: 300.000 fm/JBio HKW-Facts
Spatenstich: 17. Juni 2002
1. Einspeisung: 7. Juni 2004
Gelände: 10.000 m2 verbaut, 5000 Freilager-Platz um Spitzen zu überbrücken
Feuerungs-Wärmeleistung: 49 MW
Gesamt-Investitionssumme: 42 Mio. €
Gründung: 1914
Umsiedelung, Sägewerksneubau: 1993
Einschnitt-Kapazität: 300.000 fm/JBio HKW-Facts
Spatenstich: 17. Juni 2002
1. Einspeisung: 7. Juni 2004
Gelände: 10.000 m2 verbaut, 5000 Freilager-Platz um Spitzen zu überbrücken
Feuerungs-Wärmeleistung: 49 MW
Gesamt-Investitionssumme: 42 Mio. €
Anlieferung der Biomasse per Lkw: Rinde, Späne, Altholz der Klasse AI und AII, Grün-Schnitt und Waldholz © DI (FH) Cornelia Schneider
Neben Sturm als Hauptabnehmer hat das Kraftwerk immer noch Reserven, um andere Unternehmen mit Wärme zu versorgen. Um die Verluste möglichst gering und die Druck- und die Temperatur-Werte hoch zu halten, sollte die Versorgungs-Leitungen kurz sein. Das sich dafür anbietende Gelände in unmittelbarer Nachbarschaft hat eine Fläche von 45.000 m².
Derzeit werden Gespräche mit potenziellen Prozess-Wärme-Nutzern geführt, so verhandelt man mit einem Pellet-Hersteller. Aber auch Produzenten von Trockennahrung wären denkbar.Stationäre Wirbelschicht. 14 Mitarbeiter werden für den 24 h-Betrieb des Kraftwerks eingesetzt. Mit der Verfeuerung von Gebrauchtholz bis Rinde gehen Holzfeuchten von 10 bis zu 50% einher. In diesem Fall bietet sich eine Feuerungs- und Kesselanlage in Form eines stationären Wirbelschicht-Kessels an. Zur Energie-Erzeugung steht eine zweistufige Kondensationsdampf-Turbine mit Wärmeauskopplung zur Verfügung. Ein leistungsfähiges Rauchgasreinigungs-System schließt den Kreislauf.