Geschäftsführer Manfred Faustmann zeigte im Holzkurier-Interview die Branchenprobleme auf © Windhager
Falls man allerdings daran denke, diese theoretische Strategie auch in der Pellets-Wirtschaft anzuwenden, müsse man davon ausgehen, dass man auch mit den besten Abbrems-Bemühungen nur einen vorübergehenden Erfolg haben werde. "Langfristig wird der Siegeszug von Pellets damit nicht zu stoppen sein", meint Faustmann.
In der Stummfilmzeit
"Alle relevanten Zukunftsprognosen deuten darauf hin, dass wir uns in Punkto Pellets-Marktentwicklung erst in der Stummfilmzeit befinden", ist Faustmann überzeugt. "Öl und Gas werden immer teurer und gehen zur Neige.Gleichzeitig wächst der Energiebedarf weltweit, und wir bekommen die Auswirkungen unseres Ressourcen-Umgangs in Form des Klimawandels deutlich zu spüren. Die einzig wirklichen Alternativen sind erneuerbare Energien wie zum Beispiel Holz- oder Pellets. Es gibt Schätzungen, nach denen der europäische Pelletsmarkt von derzeit 6 Mio. t/J bis 2020 auf 150 Mio. t/J anwachsen wird.
Alleine in Deutschland sollten die installierten Pelletskessel von derzeit 80.000 bis 2015 auf 1 Million installierter Anlagen ansteigen."
Einheitliche Qualität , stabiler Preis, Versorgungssicherheit
Der Schlüssel dazu sei aber eine stabile Preisentwicklung und eine weltweit einheitliche Pellets-Qualität. "Wenn diese Philosophie anfänglich auch nur Einzelne verfolgen, diese dann aber ein Stabilitäts-Netzwerk aufbauen, haben wir schon viel erreicht", ist sich Faustmann sicher. Bei der Initiierung von vertrauensbildenden Maßnahmen zur Pelletspreis-Stabilisierung gilt Windhager als Vorreiter.Mit dem Pellets-Sicherheitspaket bieten die Seekirchener in sieben österreichischen Bundesländern Preis-, Qualitäts- und Versorgungssicherheit. "Zu unserer Freude hat das Windhager Pellets-Sicherheitspaket bereits zahlreiche Nachahmer in der Branche gefunden", berichtet der Geschäftsführer.
Spezialist für Pelletsheizungen
Windhager Zentralheizung habe am Gebiet der Pellets-Technologie Pionierarbeit geleistet und zählt heute zu den großen und bedeutenden Anbietern in Europa, ist man in Seekirchen überzeugt. Zahlreiche Auszeichnungen wie der mehrmals verliehene Innovationspreis der Salzburger Wirtschaft oder der Preis Energie-Genie des Landes Oberösterreich untermauern das Know-how des Familienunternehmens.Produziert werden die Pelletskessel in Seekirchen bei Salzburg. In den vergangenen vier Jahren hat Windhager 17 Mio. € in den Ausbau und die Modernisierung der Kessel-Fertigung investiert. "Damit haben wir eine wichtige Basis geschaffen, um auch zukünftig im europäischen Wettbewerb erfolgreich zu bestehen" , ist sich Betriebsleiter Raimund Rainer sicher. Windhager-Vertriebsgesellschaften befinden sich in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Seit 2006 gibt es eine Filiale in Italien.
Für die Zukunft sind weitere Niederlassungen in Europa geplant. "Das internationale Interesse an Pelletskesseln ist groß", erklärt Faustmann. Da jedoch in vielen Ländern die für die Betreibung eines vollautomatischen Pelletskessel erforderliche Logistik noch nicht vorhanden sei, setze man auf eine behutsame Internationalisierung. "Windhager wird sich jedenfalls auch zukünftig auf seine Kernkompetenz konzentrieren", berichtet Faustmann abschließend.
Windhager Zentralheizung
Gegründet: 1921 durch Anton Windhager als Schlosserwerkstatt Geschäftsführer: Manfred Faustmann, Johann Thalmaier Mitarbeiter: 483Produktpalette: Pellets-, Holz-, Öl-, Gas- und Festbrennstoffkessel sowie Behälter und Zubehör
Exportanteil: 60%
Nennleistungen: 10 bis 78 kW