1203934871.jpg

Die installierten Schubböden zeigte Helmut Wieser, Peter Fercher und Niko Celaj (v. li.) © Dr. Johanna Kanzian

Haus und Hof-Lieferant

Ein Artikel von Dr. Johanna Kanzian | 25.02.2008 - 16:59
1203934902.jpg

Das Heizkraftwerk der Unternehmensgruppe Hasslacher wird über einen Rudnick & Enners-Rohrgurtförderer beliefert © Dr. Johanna Kanzian

Warum man bei der Unternehmensgruppe Hasslacher, Sachsenburg, beim neuen Biomasseheizkraftwerk wieder auf Rudnick & Enners, Alpenrod/DE, setzt, erklärt Peter Fercher, technischer Leiter bei Hasslacher folgendermaßen: Uns verbindet eine langjährige gute Zusammenarbeit. Man könnte Rudnick & Enners sogar schon als Haus und Hof-Lieferanten bezeichnen.
Insgesamt investierte die Unternehmensgruppe Hasslacher 15 Mio. € in ihr zweites Biomasse-Heizkraftwerk. "Auch bietet Rudnick & Enners eine ausgeklügelte Technik in perfekter Verarbeitung und liefert termintreu", führt Fercher weiter aus. Der Lieferumfang beinhaltete unter anderem die Beschickung, Dosierung, Übergabestation und den Transport zum Kessel.

Hochwertiges Material

1203934888.jpg

Der Kratzkettenförderer mit speziellen Kettenmitnehmern sorgt für eine zuverlässige Beschickung des neuen Heizkraftwerkes © Dr. Johanna Kanzian

Bei den Schubböden wurde ausschließlich hochwertiges Material wie Hardox 450 eingesetzt, um wenig Verschleiß zu erreichen. Jeweils vier Austrags-Schieber sorgen für die Beschickung. Die Schubstangen wurden aus Vollmaterial angefertigt. Die Leistung der Befüllstation beträgt 80 srm/h. Um beispielsweise im Winter in einem Behälter feuchteres und im anderen trockenes Material aufgeben zu können, wurden zwei Beschickungen realisiert. "Wir erreichen damit eine optimale Verbrennung. Der Kessel wurde auf eine hohe Brennstoff-Feuchtigkeit ausgelegt", erklärte Fercher.

Hohe Betriebssicherheit

"Der Kratzkettenförderer ist mit speziellen Ketten-Mitnehmern ausgestattet, um einen reibungslosen Transport zu gewährleisten", informiert Fercher weiter. Somit kann eine hohe Betriebssicherheit der Anlage erreicht werden, die rund um die Uhr in Betrieb ist. Um eine schnelle Wartung zu ermöglichen, ist der Förderer begehbar. Spezielle Sprinklerdüsen vermeiden einen Rückbrand. Weiters ist die Anlage geräuscharm, weiß Fercher. Rund 1000 srm laufen pro Tag über den Förderer. Dabei wird hauptsächlich Waldhackgut eingesetzt. Bis zu 100.000 srm/J Hackgut werden benötigt. Dafür schaffte man im Vorjahr den Rudnick & Enners-Trommelhacker RE-TH 850/1000/11 an. "Von Kappholz bis zu Rundlingen mit 815 mm Durchmesser kann alles verarbeitet werden", erläutert Rudnick & Enners-Verkaufsleiter Günter Stahl.

Spezielle Materialverteilerklappen

1203934923.jpg

Für die Rauchgasentstaubung zeichnet Scheuch, Aurolzmünster, verantwortlich – insgesamt wurden 15 Mio. € in das neue Heizkraftwerk investiert © Scheuch

Nach der Übergabe des Materials vom Kratzkettenförderer in den Vorratsbehälter erfolgt die Durchmischung durch spezielle Materialverteilerklappen.
Die Wasserrohrkesselanlage samt Feuerung wurde von Bertsch Energietechnik in Bludenz gebaut. Die Feuerungswärmeleistung liegt bei 21 MW. Es wird Dampf mit einer Leistung von 23 t/h, 73 bar und 485° C erzeugt. Der Rost ist ein Vorschubrost mit fünf Verbrennungszonen. Bei der Rauchgasentstaubung setzt man auf Scheuch, Aurolzmünster. Zur Anwendung kommt die bewährte Anlagenkombination aus Multizyklon als Vorabscheider und Trocken-Elektrofilter zur Feinstaubabscheidung.
"Dieses Anlagenkonzept überzeugt durch hohe Verfügbarkeit und Betriebssicherheit." Pro Stunde werden 90.000 Bm³ Rauchgas gereinigt. Die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte werden nicht nur sicher eingehalten, sondern deutlich unterschritten.

Gesamtwärmeleistung 28 MW

1203935026.jpg

Entnahmekondensationsturbine von MAN TURBO, die auch die Turbine im bestehenden Kraftwerk lieferte © MAN TURBO

Die erzeugte Wärme heizt die Gebäude und Trockenkammer sowie die Spänetrocknung bei Seppele. Außerdem wird das Fernwärmenetz von Sachsenburg und Möllbrücke versorgt. Der Ökostrom wird ins öffentliche Netz eingespeist. Die Gesamtwärmeleistung am Unternehmensgelände beträgt 28 MW. Das bestehende Heizkraftwerk wurde 2004 errichtet und ist mit einer Dampf-Gegendruckturbine ausgestattet.Im neuen Heizkraftwerk kommt hingegen eine Entnahme-Kondensationsturbine von MAN TURBO, Hamburg, zum Einsatz. "Diese ist leichter regelbar", erklärt Fercher. Bei der Unternehmensgruppe Hasslacher wird der bestehende Turbinensatz in Volllast betrieben, mit dem neuen wird ‚dazugeregelt‘. Die Vertretung für MARC-Dampfturbinen in Österreich, Rumänien, Slowenien und Ungarn von MAN TURBO übernimmt INGRA-Energie- und Umwelttechnik, Pörtschach.
Die Emissionen wie CO und NOx werden permanent aufgezeichnet. Die Anlagen laufen im 24-Stundenbetrieb mit Bedienung ohne ständige Beaufsichtigung (BOSB).