Um hohe Produktqualität und gute Dienstleistung für den Kunden zu bieten, setzt man bei Spechtenhauser, Innsbruck, auf qualifizierte Mitarbeiter und eine auf Synergien ausgerichtete Geschäftspolitik. Oskar Spechtenhauser gründete sein Unternehmen 1930 als Einmannbetrieb. 1950 bezog man eine neu errichtete Werkstätte am jetzigen Standort. Heute sind auf einem 12.000 m2-Unternehmensareal über 100 Mitarbeiter beschäftigt. Vor etwa 30 Jahren begann das Unternehmen mit der Holz/Alu-Fenster-Produktion. „Gleichzeitig hatten wir als erster Fensterbaubetrieb in Tirol eine eigene Glaserei angeschlossen”, erzählt die geschäftsführende Gesellschafterin Waltraud Wegscheider, die das Unternehmen gemeinsam mit ihrem Sohn, Ing. Martin Wegscheider, führt. Heute ist das Unternehmen in die Geschäftsfelder Bautischlerei mit Holz-, Holz/Alu- und Kunststofffenstern, Wintergärten samt Sonnenschutz, Möbeltischlerei, Glaserei und Brandschutz sowie den Möbel- und Küchenhandel gegliedert.
Investitionen in die Zukunft
In den vergangenen Jahren wurde in den Ausbau des Standorts, in Umweltschutzmaßnahmen und in neue Maschinen investiert. So errichtete man beispielsweise im vergangenen Jahr eine Holzfensterproduktion. Für die Gewerke Biomassefeuerung, Absaugung und Spritzraum beauftragte man Handl Maschinen, Wels. Die Planung und Betreuung unterlag Reinhard Höllwarth, Außendiensttechniker bei Handl, Abteilung Spänex-Anlagentechnik. Das Innsbrucker Unternehmen entschied sich für die Zusammenarbeit mit Handl, weil man einen kompetenten Partner suchte, der Kontinuität und Verlässlichkeit garantiert, argumentiert man. Die Kernpunkte der Aufgabenstellung für die einzelnen Gewerke waren: Bei der Späneabsaugung eine Anpassung der Absaugleistung an die jeweilige Bedarfssituation sowie eine nachweisbare Energieeffizienz. Die Biomassefeuerung sollte einen hohen Kesselwirkungsgrad garantieren und die Leistung an den jeweiligen Wärmebedarf angepasst werden.Späneabsaugung Holzfensterproduktion
Das Kernstück der Absaugung stellt eine Spänex-Unterdruckfilteranlage mit kontinuierlicher Spülluftabreinigung dar. Um auch beim Weitertransport der abgesaugten Späne Energiekosten zu sparen, wurde ein Spülluftfilterhaus mit 30 m3 Puffervolumen ausgewählt. Der Vorteil dieser Konzeption gegenüber einer Reihenfilteranlage liegt darin, dass die Weitertransportanlage in den Silo nur bei Erreichen des maximalen Behälterfüllstandes gestartet wird und nicht die ganze Zeit parallel mit der Absaugung mitlaufen muss. Die kontinuierliche Abreinigung der Filteranlage führt zu einem gleichbleibenden mittleren Filterwiderstand während der Betriebszeit. Der mittlere Anlagenwiderstand verringert sich und damit auch der Stromverbrauch.In Anbetracht des abzusaugenden Maschinenparks und der räumlichen Aufteilung wurden sechs Absauggruppen mit 63.000 m3/h-Gesamtluftleistung installiert. Durch den Maschineneinsatzplan und den Fertigungsablauf ergibt sich ein Auslastungsgrad zwischen 30 und 100 % mit einer Luftmenge zwischen 19.000 und 63.000 m3/h. Realisiert wurde diese Aufgabenstellung mit zwei reingasseitig angeordneten Ventilatoren (Motorleistung 55 und 22 kW). Für die Leistungsanpassung wird der Hauptventilator über einen Frequenzumformer geregelt. Im Bedarfsfall wird der zweite Ventilator dazugeschaltet. Die Leistungsanpassung bedingt eine hohe Energieeinsparung, da die Absaugung immer nur mit dem erforderlichen Volumenstrom und dadurch mit geringerer kW-Leistung betrieben wird. Da Spechtenhauser großen Wert auf Sicherheit legt, wurde die Absauganlage mit einer Funkenlöschanlage ausgestattet.
Installation unter schwierigen Bedingungen
Das Spechtenhauser-Betriebsgelände befindet sich direkt in der Einflugschneise des Innsbrucker Flughafens. So durfte die auf Bodenniveau zusammengebaute Filteranlage (11 m Höhe) nicht am Tag zum Aufstellplatz auf das Hallendach verhoben werden, da der Kran in den Sicherheitsbereich der Einflugschneise ragt. Durch eine Sondergenehmigung vom Bundesministerium für Verkehr konnte die Anlage außerhalb des Flugbetriebes fertiggestellt werden. „Dass letzten Endes doch alles so gut geklappt hat, ist auf die Professionalität unseres Welser Lieferanten zurückzuführen“, ist sich Martin Wegscheider sicher.Biomassefeuerung
Im Heizraum unterhalb des Spänesilos wurde eine Spänex-Nolting Heizanlage installiert. Der Kessel der Baureihe SRW-U ist mit vollautomatischer Feuerraum- und Entstauber-Entaschung ausgestattet. Der Brennstoff wird vom Silo durch eine Austragung (Wirkkreisdurchmesser 7,5 m) entnommen und dem Kessel zugeführt.Für einen optimalen Betrieb der Feuerungsanlage wurden eine O2-Regelung und eine Leistungsregelung kombiniert. Die Bedienung erfolgt über einen Touch-Screen.