Zwischen der Atomkatastrophe in Tschernobyl/UA 1986 und jener in Fukushima/JP Anfang im Februar liegen gerade einmal 25 Jahre. Tausende Quadratkilometer Wald um Tschernobyl wurden damals mit einer Mischung langlebiger Radionuklide, nämlich Cäsium 137 und Strontium 90, belastet. Radionuklide sind instabile Atome, deren Kerne radioaktiv zerfallen können und dabei unterschiedliche Arten von radioaktiver Strahlung abgeben. In der Erdkruste selbst findet sich eine größere Zahl natürlicher radioaktiver Nuklide, die überwiegend aus Zerfallsreihen der chemischen Elemente Uran und Thorium stammen. Jedes gesteinshaltige Baumaterial, wie Ziegel, Fliesen oder Zement, weist gewisse Mengen radioaktiver Nuklide auf. Die künstlichen Radionuklide Cäsium 137 und Strontium 90 gelangten erst im Zuge der Atomversuche beziehungsweise durch Reaktorunfälle in die Umwelt. Abgesehen von Tschernobyl und Fukushima hat die damalige Sowjetunion 1989 noch einen weiteren Unfall zugegeben, nämlich jenen in der Stadt Kyschtym, der sich 1957 in einer dort ansässigen Plutoniumfabrik ereignete. Dieser lang verheimlichte Supergau gilt als der drittschwerste Atomunfall der Geschichte. Auch in Kyschtym wurden große Waldflächen radioaktiv schwer belastet. Es stellt sich die Frage: Wie „strahlungssicher“ ist Holz, das aus radioaktiv belasteten Gegenden stammt? Ist Holz gefährlicher als andere Materialien? Ist radioaktive Bestrahlung zu befürchten, wenn man in einem Blockhaus wohnt, seine Wohnräume mit Holz auskleidet, oder öfters eine Sauna besucht?
Cäsium 137 wird seit vielen Jahren laufend dokumentiert und weltweit werden für 1 kg Holz 2 bis 5 Bq (Becquerel) als Grundbelastung angegeben. Die Einheit Becquerel sagt aus, wie viele Atome je Sekunde in einem Kilogramm Material zerfallen. In Holz aus Schweden wurden aufgrund des Tschernobyl-Unfalls 50 Bq Cäsium 137 pro Kilogramm gemessen, in österreichischer Fichte wurden bis 200 Bq gefunden. Im Holz aus Gegenden um Tschernobyl sind diese Werte 10- bis 20-fach höher. Trotzdem, im Baum ist das Holz durch Radioaktivität relativ gering belastet: In Nadeln österreichischer Fichten, beprobt 1993, wurden 3000 Bq Cäsium 137 je Kilogramm gemessen, kleinere Äste kamen sogar auf 5000 Bq.
Wie kann Radioaktivität überhaupt in das Holz gelangen? Der wachsende Baum nimmt über den Boden und die Wurzeln die Mineralstoffe Calcium und Kalium auf. Da das Radionuklid Cäsium 137 dem Calcium chemisch sehr ähnlich ist, wird dieses ebenfalls aufgenommen und in die Holzzellwände eingebaut. Radionuklide können außer durch die Wurzel direkt über die Blattoberfläche beziehungsweise durch die Spaltöffnungen von Blättern und Nadeln in das Holz gelangen.
Kritischer ist der Umgang mit Holzasche. Nach Verbrennung von Holz ist die Radioaktivität in der Asche wesentlich höher, da Asche die Summe aller im Holz vorhandenen anorganischen Elemente darstellt. Die Cäsium 137-Konzentration in der Holzasche kann deshalb 100-fach höher sein als in massivem Holz. Es gibt die Empfehlung, Holzasche aus radioaktiv belasteten Gegenden nicht in Gärten auszubringen. Höhere radioaktive Aktivität wurde auch in Ablaugen aus der Papierindustrie festgestellt, wenn Holz aus stark radioaktiv belasteten Wäldern verwendet wurde. Hiervon sind jene Personen betroffen, die mit diesen Laugen nur unter Schutzmaßnahmen hantieren sollten. Halten wir fest, dass grundsätzlich jeder Baustoff aus der Natur Radionuklide enthält. Künstliche Radionuklide wie Cäsium 137 werden vom Baum aufgenommen und in das Holz eingebaut. Die dabei entstehende Radioaktivität ist messbar, bleibt aber bei heimischem Holz so gering, dass es zu keiner bedenklichen Belastung kommt. Da Holzprodukte dem Menschen nicht als Nahrung dienen, so wie Gemüse und Obst, kann es auch zu keiner direkten gesundheitlichen Schädigung durch Teilchenstrahlung kommen. Wer ganz sicher gehen möchte, sollte auf die Herkunft des Holzes achten und bei Billigangeboten ohne Herkunftsnachweis vorsichtig sein. Schlussfolgerung: Wer heimisches Holz verwendet, hat strahlungssicher gewählt.
Cäsium 137 wird seit vielen Jahren laufend dokumentiert und weltweit werden für 1 kg Holz 2 bis 5 Bq (Becquerel) als Grundbelastung angegeben. Die Einheit Becquerel sagt aus, wie viele Atome je Sekunde in einem Kilogramm Material zerfallen. In Holz aus Schweden wurden aufgrund des Tschernobyl-Unfalls 50 Bq Cäsium 137 pro Kilogramm gemessen, in österreichischer Fichte wurden bis 200 Bq gefunden. Im Holz aus Gegenden um Tschernobyl sind diese Werte 10- bis 20-fach höher. Trotzdem, im Baum ist das Holz durch Radioaktivität relativ gering belastet: In Nadeln österreichischer Fichten, beprobt 1993, wurden 3000 Bq Cäsium 137 je Kilogramm gemessen, kleinere Äste kamen sogar auf 5000 Bq.
Wie kann Radioaktivität überhaupt in das Holz gelangen? Der wachsende Baum nimmt über den Boden und die Wurzeln die Mineralstoffe Calcium und Kalium auf. Da das Radionuklid Cäsium 137 dem Calcium chemisch sehr ähnlich ist, wird dieses ebenfalls aufgenommen und in die Holzzellwände eingebaut. Radionuklide können außer durch die Wurzel direkt über die Blattoberfläche beziehungsweise durch die Spaltöffnungen von Blättern und Nadeln in das Holz gelangen.
Kritischer ist der Umgang mit Holzasche. Nach Verbrennung von Holz ist die Radioaktivität in der Asche wesentlich höher, da Asche die Summe aller im Holz vorhandenen anorganischen Elemente darstellt. Die Cäsium 137-Konzentration in der Holzasche kann deshalb 100-fach höher sein als in massivem Holz. Es gibt die Empfehlung, Holzasche aus radioaktiv belasteten Gegenden nicht in Gärten auszubringen. Höhere radioaktive Aktivität wurde auch in Ablaugen aus der Papierindustrie festgestellt, wenn Holz aus stark radioaktiv belasteten Wäldern verwendet wurde. Hiervon sind jene Personen betroffen, die mit diesen Laugen nur unter Schutzmaßnahmen hantieren sollten. Halten wir fest, dass grundsätzlich jeder Baustoff aus der Natur Radionuklide enthält. Künstliche Radionuklide wie Cäsium 137 werden vom Baum aufgenommen und in das Holz eingebaut. Die dabei entstehende Radioaktivität ist messbar, bleibt aber bei heimischem Holz so gering, dass es zu keiner bedenklichen Belastung kommt. Da Holzprodukte dem Menschen nicht als Nahrung dienen, so wie Gemüse und Obst, kann es auch zu keiner direkten gesundheitlichen Schädigung durch Teilchenstrahlung kommen. Wer ganz sicher gehen möchte, sollte auf die Herkunft des Holzes achten und bei Billigangeboten ohne Herkunftsnachweis vorsichtig sein. Schlussfolgerung: Wer heimisches Holz verwendet, hat strahlungssicher gewählt.